nach Herr Lowitz durch Digestion mit Kohlenpulver (s. Crells chem. Annal. 1786. B. I. S. 293). Herr Gren betrachtet diese brandige Säure als ein durch die Operation zerlegtes Weinsteinsaures, und ist nicht geneigt, es als eine eigne Säure aufzunehmen.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogist. Chemie, S. 378.
Grens syst. Handb. der gesammten Chemie. Th. II. 1794. §. 1020 u. f. §. 1002.
Wellenförmige Bewegung, s. Wellen
Th. IV. S. 687.
Weltauge
s. den Zus. des Art. Durchsichtigkeit, oben S. 235.
Weltgebäude.
Zus. zu diesem Art. Th. IV. S. 688--697.
Zu S. 690. Kepler betrachtet die Sonne als einzig in ihrer Art und als den Hauptkörper des ganzen Weltgebäudes; um das Sonnensystem setzt er einen leeren Raum, und läßt erst in einem Abstande von 600000 Erddurchmessern die hohle Kugelfläche des Fixsternhimmels anfangen. In diesem Himmel stehen nun nach ihm die Fixsterne viel dichter beysammen (confertius stellis coelum), welches er so beweiset. Die größten, also die nächsten, schienen so klein, daß man ihren Durchmesser nicht mehr messen kan. Gäbe es nun welche, die doppelt oder dreymal so weit von uns weg wären, so würden diese noch zwey- oder dreymal kleiner scheinen. So würde man bald auf solche kommen, die ganz unsichtbar wären: man würde sehr wenig Sterne, und von höchst verschiedener Größe sehen müssen, da man ihrer doch über 1000, und ziemlich von einerley Größe, sieht. Diesen Beweiß widerlegt Huygens sehr richtig, indem er bemerkt, bey hellen Gegenständen, z. B. schon bey den Straßenlaternen, komme die Weite, in der man sie sieht, nicht auf den Gesichtswinkel an.
Von der Lage unserer Sonnenwelt gegen die Milchstraße urtheilte Kepler weit richtiger. Herr Kästner führt davon (aus der Epitome Astr. Copern. L. I. p. 38.) folgendes an. Die Milchstraße halbirt ohngefähr die scheinbare
nach Herr Lowitz durch Digeſtion mit Kohlenpulver (ſ. Crells chem. Annal. 1786. B. I. S. 293). Herr Gren betrachtet dieſe brandige Saͤure als ein durch die Operation zerlegtes Weinſteinſaures, und iſt nicht geneigt, es als eine eigne Saͤure aufzunehmen.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſt. Chemie, S. 378.
Grens ſyſt. Handb. der geſammten Chemie. Th. II. 1794. §. 1020 u. f. §. 1002.
Wellenfoͤrmige Bewegung, ſ. Wellen
Th. IV. S. 687.
Weltauge
ſ. den Zuſ. des Art. Durchſichtigkeit, oben S. 235.
Weltgebaͤude.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. IV. S. 688—697.
Zu S. 690. Kepler betrachtet die Sonne als einzig in ihrer Art und als den Hauptkoͤrper des ganzen Weltgebaͤudes; um das Sonnenſyſtem ſetzt er einen leeren Raum, und laͤßt erſt in einem Abſtande von 600000 Erddurchmeſſern die hohle Kugelflaͤche des Fixſternhimmels anfangen. In dieſem Himmel ſtehen nun nach ihm die Fixſterne viel dichter beyſammen (confertius ſtellis coelum), welches er ſo beweiſet. Die groͤßten, alſo die naͤchſten, ſchienen ſo klein, daß man ihren Durchmeſſer nicht mehr meſſen kan. Gaͤbe es nun welche, die doppelt oder dreymal ſo weit von uns weg waͤren, ſo wuͤrden dieſe noch zwey- oder dreymal kleiner ſcheinen. So wuͤrde man bald auf ſolche kommen, die ganz unſichtbar waͤren: man wuͤrde ſehr wenig Sterne, und von hoͤchſt verſchiedener Groͤße ſehen muͤſſen, da man ihrer doch uͤber 1000, und ziemlich von einerley Groͤße, ſieht. Dieſen Beweiß widerlegt Huygens ſehr richtig, indem er bemerkt, bey hellen Gegenſtaͤnden, z. B. ſchon bey den Straßenlaternen, komme die Weite, in der man ſie ſieht, nicht auf den Geſichtswinkel an.
Von der Lage unſerer Sonnenwelt gegen die Milchſtraße urtheilte Kepler weit richtiger. Herr Kaͤſtner fuͤhrt davon (aus der Epitome Aſtr. Copern. L. I. p. 38.) folgendes an. Die Milchſtraße halbirt ohngefaͤhr die ſcheinbare
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nach Herr Lowitz durch Digeſtion mit Kohlenpulver (ſ. Crells chem. Annal. 1786. B. I. S. 293). Herr Gren betrachtet dieſe brandige Saͤure als ein durch die Operation zerlegtes Weinſteinſaures, und iſt nicht geneigt, es als eine eigne Saͤure aufzunehmen.
Girtanner Anfangsgr. der antiphlogiſt. Chemie, S. 378.
Grens ſyſt. Handb. der geſammten Chemie. Th. II. 1794. §. 1020 u. f. §. 1002.
Wellenfoͤrmige Bewegung, ſ. Wellen
Th. IV. S. 687.
Weltauge
ſ. den Zuſ. des Art. Durchſichtigkeit, oben S. 235.
Weltgebaͤude.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. IV. S. 688—697.
Zu S. 690. Kepler betrachtet die Sonne als einzig in ihrer Art und als den Hauptkoͤrper des ganzen Weltgebaͤudes; um das Sonnenſyſtem ſetzt er einen leeren Raum, und laͤßt erſt in einem Abſtande von 600000 Erddurchmeſſern die hohle Kugelflaͤche des Fixſternhimmels anfangen. In dieſem Himmel ſtehen nun nach ihm die Fixſterne viel dichter beyſammen (confertius ſtellis coelum), welches er ſo beweiſet. Die groͤßten, alſo die naͤchſten, ſchienen ſo klein, daß man ihren Durchmeſſer nicht mehr meſſen kan. Gaͤbe es nun welche, die doppelt oder dreymal ſo weit von uns weg waͤren, ſo wuͤrden dieſe noch zwey- oder dreymal kleiner ſcheinen. So wuͤrde man bald auf ſolche kommen, die ganz unſichtbar waͤren: man wuͤrde ſehr wenig Sterne, und von hoͤchſt verſchiedener Groͤße ſehen muͤſſen, da man ihrer doch uͤber 1000, und ziemlich von einerley Groͤße, ſieht. Dieſen Beweiß widerlegt Huygens ſehr richtig, indem er bemerkt, bey hellen Gegenſtaͤnden, z. B. ſchon bey den Straßenlaternen, komme die Weite, in der man ſie ſieht, nicht auf den Geſichtswinkel an.
Von der Lage unſerer Sonnenwelt gegen die Milchſtraße urtheilte Kepler weit richtiger. Herr Kaͤſtner fuͤhrt davon (aus der Epitome Aſtr. Copern. L. I. p. 38.) folgendes an. Die Milchſtraße halbirt ohngefaͤhr die ſcheinbare
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 1004. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/1016>, abgerufen am 04.11.2024.
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