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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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Körper nicht hell und durchsichtig, sondern trüb und dunkel scheinen. Körper, die schwarz aussehen, müssen sehr viele Stralen auffangen und in ihrem Innern verschlucken; es ist aber nicht wahrscheinlich, daß Stralen anders, als durch ihren Anstoß gegen materielle Theile, verlohren gehen und verschlucket werden können.

Uebrigens erhellet leicht aus der Uebereinstimmung des Gesetzes der Zurückstralung mit dem allgemeinen Gesetze aller Reflexionen (s. den vorhergehenden Artikel Zurückwerfung), daß auch bey der Zurückwerfung des Lichts von der Natur das Gesetz der kleinsten Wirkung oder Sparsamkeit beobachtet werde. Photometrische Versuche über die Zurückstralung.

Keine Fläche wirft das Licht, das sie empfängt, ungeschwächt und ohne Verlust zurück. Selbst die vollkommensten Spiegel verschlucken einen ansehnlichen Theil der auf sie fallenden Stralen. Büffon (Mem. de Paris, 1747. p. 123.) hat hierüber zuerst Versuche angestellt. Er ließ Sonnenlicht in ein dunkles Zimmer fallen, und verglich das gerade auffallende mit dem von einem Spiegel zurückgeworfenen. Hiebey glaubte er zu finden, daß in kleinen Entfernungen von 4--5 Fuß ohngefähr die Helfte durch die Zurückwerfung verlohren gehe. Denn zween reflectirte Stralen auf eben denselben Fleck geleitet, schienen ihm eben so stark zu erleuchten, als ein einziger gerade auffallender. Das Licht von Kerzen hingegen schien in einem etwas stärkern Verhältnisse, etwa wie 5:2, geschwächt zu werden. Denn er mußte eine Kerze, die ihm die Schrift in einem Buche aus einer Entfernung von 24 Fuß im Dunkeln lesbar machte, bis auf 15 Fuß nähern, wenn ihr Licht, von einem Spiegel reflectirt, gleiche Wirkung thun sollte. In beyden Entfernungen aber hätten sich die Mengen des ungeschwächt auffallenden Lichts, wie die Quadratzahlen von 15 und 24, d. i. wie 225:276 oder fast, wie 2:5 verhalten. Das Licht der Kerze ward also durch den Spiegel im Verhältnisse 5:2, mithin etwas mehr, als das Sonnenlicht,


Koͤrper nicht hell und durchſichtig, ſondern truͤb und dunkel ſcheinen. Koͤrper, die ſchwarz ausſehen, muͤſſen ſehr viele Stralen auffangen und in ihrem Innern verſchlucken; es iſt aber nicht wahrſcheinlich, daß Stralen anders, als durch ihren Anſtoß gegen materielle Theile, verlohren gehen und verſchlucket werden koͤnnen.

Uebrigens erhellet leicht aus der Uebereinſtimmung des Geſetzes der Zuruͤckſtralung mit dem allgemeinen Geſetze aller Reflexionen (ſ. den vorhergehenden Artikel Zuruͤckwerfung), daß auch bey der Zuruͤckwerfung des Lichts von der Natur das Geſetz der kleinſten Wirkung oder Sparſamkeit beobachtet werde. Photometriſche Verſuche uͤber die Zuruͤckſtralung.

Keine Flaͤche wirft das Licht, das ſie empfaͤngt, ungeſchwaͤcht und ohne Verluſt zuruͤck. Selbſt die vollkommenſten Spiegel verſchlucken einen anſehnlichen Theil der auf ſie fallenden Stralen. Buͤffon (Mém. de Paris, 1747. p. 123.) hat hieruͤber zuerſt Verſuche angeſtellt. Er ließ Sonnenlicht in ein dunkles Zimmer fallen, und verglich das gerade auffallende mit dem von einem Spiegel zuruͤckgeworfenen. Hiebey glaubte er zu finden, daß in kleinen Entfernungen von 4—5 Fuß ohngefaͤhr die Helfte durch die Zuruͤckwerfung verlohren gehe. Denn zween reflectirte Stralen auf eben denſelben Fleck geleitet, ſchienen ihm eben ſo ſtark zu erleuchten, als ein einziger gerade auffallender. Das Licht von Kerzen hingegen ſchien in einem etwas ſtaͤrkern Verhaͤltniſſe, etwa wie 5:2, geſchwaͤcht zu werden. Denn er mußte eine Kerze, die ihm die Schrift in einem Buche aus einer Entfernung von 24 Fuß im Dunkeln lesbar machte, bis auf 15 Fuß naͤhern, wenn ihr Licht, von einem Spiegel reflectirt, gleiche Wirkung thun ſollte. In beyden Entfernungen aber haͤtten ſich die Mengen des ungeſchwaͤcht auffallenden Lichts, wie die Quadratzahlen von 15 und 24, d. i. wie 225:276 oder faſt, wie 2:5 verhalten. Das Licht der Kerze ward alſo durch den Spiegel im Verhaͤltniſſe 5:2, mithin etwas mehr, als das Sonnenlicht,

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[915/0925] Koͤrper nicht hell und durchſichtig, ſondern truͤb und dunkel ſcheinen. Koͤrper, die ſchwarz ausſehen, muͤſſen ſehr viele Stralen auffangen und in ihrem Innern verſchlucken; es iſt aber nicht wahrſcheinlich, daß Stralen anders, als durch ihren Anſtoß gegen materielle Theile, verlohren gehen und verſchlucket werden koͤnnen. Uebrigens erhellet leicht aus der Uebereinſtimmung des Geſetzes der Zuruͤckſtralung mit dem allgemeinen Geſetze aller Reflexionen (ſ. den vorhergehenden Artikel Zuruͤckwerfung), daß auch bey der Zuruͤckwerfung des Lichts von der Natur das Geſetz der kleinſten Wirkung oder Sparſamkeit beobachtet werde. Photometriſche Verſuche uͤber die Zuruͤckſtralung. Keine Flaͤche wirft das Licht, das ſie empfaͤngt, ungeſchwaͤcht und ohne Verluſt zuruͤck. Selbſt die vollkommenſten Spiegel verſchlucken einen anſehnlichen Theil der auf ſie fallenden Stralen. Buͤffon (Mém. de Paris, 1747. p. 123.) hat hieruͤber zuerſt Verſuche angeſtellt. Er ließ Sonnenlicht in ein dunkles Zimmer fallen, und verglich das gerade auffallende mit dem von einem Spiegel zuruͤckgeworfenen. Hiebey glaubte er zu finden, daß in kleinen Entfernungen von 4—5 Fuß ohngefaͤhr die Helfte durch die Zuruͤckwerfung verlohren gehe. Denn zween reflectirte Stralen auf eben denſelben Fleck geleitet, ſchienen ihm eben ſo ſtark zu erleuchten, als ein einziger gerade auffallender. Das Licht von Kerzen hingegen ſchien in einem etwas ſtaͤrkern Verhaͤltniſſe, etwa wie 5:2, geſchwaͤcht zu werden. Denn er mußte eine Kerze, die ihm die Schrift in einem Buche aus einer Entfernung von 24 Fuß im Dunkeln lesbar machte, bis auf 15 Fuß naͤhern, wenn ihr Licht, von einem Spiegel reflectirt, gleiche Wirkung thun ſollte. In beyden Entfernungen aber haͤtten ſich die Mengen des ungeſchwaͤcht auffallenden Lichts, wie die Quadratzahlen von 15 und 24, d. i. wie 225:276 oder faſt, wie 2:5 verhalten. Das Licht der Kerze ward alſo durch den Spiegel im Verhaͤltniſſe 5:2, mithin etwas mehr, als das Sonnenlicht,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 915. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/925>, abgerufen am 22.11.2024.