Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Erxleben Anfangsgr. der Naturlehre, durch Lichtenberg. Fünfte Aufl. Göttingen, 1791 8. § 551. Ebendess. physikalische Bibliothek B. II. S. 186., III. S. 173, IV. S. 157. Ingenhouß Vermischte Schriften durch Molitor. Wien, 1784. gr. 8. Erster Band. S. 29. u f. Magazin für das Neuste aus der Physik u. Naturgeschichte, an den angeführten Stellen. Zittern, Zitterung, Tremor, Fremissement. Man hat diesen Namen einer Bewegung beygelegt, welche in den kleinsten Theilchen der schallenden Körper statt finden, und in sehr schnellen und kurzen Vibrationen, oder einem geschwinden Hin- und Hergehen derselben durch kleine Räume, bestehen soll. Es ist bereits beym Worte Schall (Th. III. S. 801 u. f.) hievon gehandelt, und dabey den Versuchen des Herrn D. Chladni zufolge geäußert worden, daß dieses vermeinte Zittern oder Beben der kleinsten Theile zum Schalle nicht nothwendig und bey klingenden Körpern gar nicht vorhanden sey, daß vielmehr gewisse Stellen solcher Körper ganz unbewegt bleiben, und um diese herum die übrigen Theile nicht zittern, sondern so oscilliren, daß sie auf beyden Seiten der festen Stellen allemal nach entgegengesetzten Richtungen gehen, daher man den Klang nicht aus den Zitterungen der kleinsten, sondern vielmehr aus Schwingungen größerer Theile zu erklären habe. Herr Professor Voigt (Magazin für das Neuste a. d. Physik u. Naturg. VII. B. 1stes Stück, S. 46 u. f.) giebt einen artigen Versuch an, welcher allerdings so viel zeigt, daß der bekannte Harmonika-Ton, den man aus gläsernen Gefäßen durch Streichen des Randes erhält, nicht durch Schwingungen oder Hin-und Hergehen der ganzen Masse des Gefäßes, sondern durch eine schwingende Bewegung gewisser Theile desselben entstehe. Wenn man nemlich auf
Erxleben Anfangsgr. der Naturlehre, durch Lichtenberg. Fuͤnfte Aufl. Goͤttingen, 1791 8. § 551. Ebendeſſ. phyſikaliſche Bibliothek B. II. S. 186., III. S. 173, IV. S. 157. Ingenhouß Vermiſchte Schriften durch Molitor. Wien, 1784. gr. 8. Erſter Band. S. 29. u f. Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturgeſchichte, an den angefuͤhrten Stellen. Zittern, Zitterung, Tremor, Frémiſſement. Man hat dieſen Namen einer Bewegung beygelegt, welche in den kleinſten Theilchen der ſchallenden Koͤrper ſtatt finden, und in ſehr ſchnellen und kurzen Vibrationen, oder einem geſchwinden Hin- und Hergehen derſelben durch kleine Raͤume, beſtehen ſoll. Es iſt bereits beym Worte Schall (Th. III. S. 801 u. f.) hievon gehandelt, und dabey den Verſuchen des Herrn D. Chladni zufolge geaͤußert worden, daß dieſes vermeinte Zittern oder Beben der kleinſten Theile zum Schalle nicht nothwendig und bey klingenden Koͤrpern gar nicht vorhanden ſey, daß vielmehr gewiſſe Stellen ſolcher Koͤrper ganz unbewegt bleiben, und um dieſe herum die uͤbrigen Theile nicht zittern, ſondern ſo oſcilliren, daß ſie auf beyden Seiten der feſten Stellen allemal nach entgegengeſetzten Richtungen gehen, daher man den Klang nicht aus den Zitterungen der kleinſten, ſondern vielmehr aus Schwingungen groͤßerer Theile zu erklaͤren habe. Herr Profeſſor Voigt (Magazin fuͤr das Neuſte a. d. Phyſik u. Naturg. VII. B. 1ſtes Stuͤck, S. 46 u. f.) giebt einen artigen Verſuch an, welcher allerdings ſo viel zeigt, daß der bekannte Harmonika-Ton, den man aus glaͤſernen Gefaͤßen durch Streichen des Randes erhaͤlt, nicht durch Schwingungen oder Hin-und Hergehen der ganzen Maſſe des Gefaͤßes, ſondern durch eine ſchwingende Bewegung gewiſſer Theile deſſelben entſtehe. Wenn man nemlich auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0895" xml:id="P.4.885" n="885"/><lb/> u. ſ. w. Nun wiſſen wir aber auch aus andern Gruͤnden, daß die Nerven unter allen Theilen des thieriſchen Koͤrpers die beſten Leiter der Elektricitaͤt und fuͤr alle elektriſche Wirkungen am empfaͤnglichſten ſind, welches ſich mit der erwaͤhnten Hypotheſe ſehr wohl vereiniget.</p> <p>Erxleben Anfangsgr. der Naturlehre, durch <hi rendition="#b">Lichtenberg.</hi> Fuͤnfte Aufl. Goͤttingen, 1791 8. § 551.</p> <p>Ebendeſſ. phyſikaliſche Bibliothek B. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 186., <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 173, <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 157.</p> <p>Ingenhouß Vermiſchte Schriften durch <hi rendition="#b">Molitor.</hi> Wien, 1784. gr. 8. Erſter Band. S. 29. u f.</p> <p>Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturgeſchichte, an den angefuͤhrten Stellen.</p> </div> <div n="3"> <head>Zittern, Zitterung, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Tremor</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Frémiſſement</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Man hat dieſen Namen einer Bewegung beygelegt, welche in den kleinſten Theilchen der ſchallenden Koͤrper ſtatt finden, und in ſehr ſchnellen und kurzen Vibrationen, oder einem geſchwinden Hin- und Hergehen derſelben durch kleine Raͤume, beſtehen ſoll. Es iſt bereits beym Worte <hi rendition="#b">Schall</hi> (Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 801 u. f.) hievon gehandelt, und dabey den Verſuchen des Herrn <hi rendition="#b">D. Chladni</hi> zufolge geaͤußert worden, daß dieſes vermeinte Zittern oder Beben der kleinſten Theile zum Schalle nicht nothwendig und bey klingenden Koͤrpern gar nicht vorhanden ſey, daß vielmehr gewiſſe Stellen ſolcher Koͤrper ganz unbewegt bleiben, und um dieſe herum die uͤbrigen Theile nicht zittern, ſondern ſo <hi rendition="#b">oſcilliren,</hi> daß ſie auf beyden Seiten der feſten Stellen allemal nach entgegengeſetzten Richtungen gehen, daher man den Klang nicht aus den Zitterungen der kleinſten, ſondern vielmehr aus Schwingungen groͤßerer Theile zu erklaͤren habe.</p> <p>Herr Profeſſor <hi rendition="#b">Voigt</hi> (Magazin fuͤr das Neuſte a. d. Phyſik u. Naturg. <hi rendition="#aq">VII.</hi> B. 1ſtes Stuͤck, S. 46 u. f.) giebt einen artigen Verſuch an, welcher allerdings ſo viel zeigt, daß der bekannte Harmonika-Ton, den man aus glaͤſernen Gefaͤßen durch Streichen des Randes erhaͤlt, nicht durch Schwingungen oder Hin-und Hergehen der ganzen Maſſe des Gefaͤßes, ſondern durch eine ſchwingende Bewegung gewiſſer Theile deſſelben entſtehe. Wenn man nemlich auf<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [885/0895]
u. ſ. w. Nun wiſſen wir aber auch aus andern Gruͤnden, daß die Nerven unter allen Theilen des thieriſchen Koͤrpers die beſten Leiter der Elektricitaͤt und fuͤr alle elektriſche Wirkungen am empfaͤnglichſten ſind, welches ſich mit der erwaͤhnten Hypotheſe ſehr wohl vereiniget.
Erxleben Anfangsgr. der Naturlehre, durch Lichtenberg. Fuͤnfte Aufl. Goͤttingen, 1791 8. § 551.
Ebendeſſ. phyſikaliſche Bibliothek B. II. S. 186., III. S. 173, IV. S. 157.
Ingenhouß Vermiſchte Schriften durch Molitor. Wien, 1784. gr. 8. Erſter Band. S. 29. u f.
Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturgeſchichte, an den angefuͤhrten Stellen.
Zittern, Zitterung, Tremor, Frémiſſement.
Man hat dieſen Namen einer Bewegung beygelegt, welche in den kleinſten Theilchen der ſchallenden Koͤrper ſtatt finden, und in ſehr ſchnellen und kurzen Vibrationen, oder einem geſchwinden Hin- und Hergehen derſelben durch kleine Raͤume, beſtehen ſoll. Es iſt bereits beym Worte Schall (Th. III. S. 801 u. f.) hievon gehandelt, und dabey den Verſuchen des Herrn D. Chladni zufolge geaͤußert worden, daß dieſes vermeinte Zittern oder Beben der kleinſten Theile zum Schalle nicht nothwendig und bey klingenden Koͤrpern gar nicht vorhanden ſey, daß vielmehr gewiſſe Stellen ſolcher Koͤrper ganz unbewegt bleiben, und um dieſe herum die uͤbrigen Theile nicht zittern, ſondern ſo oſcilliren, daß ſie auf beyden Seiten der feſten Stellen allemal nach entgegengeſetzten Richtungen gehen, daher man den Klang nicht aus den Zitterungen der kleinſten, ſondern vielmehr aus Schwingungen groͤßerer Theile zu erklaͤren habe.
Herr Profeſſor Voigt (Magazin fuͤr das Neuſte a. d. Phyſik u. Naturg. VII. B. 1ſtes Stuͤck, S. 46 u. f.) giebt einen artigen Verſuch an, welcher allerdings ſo viel zeigt, daß der bekannte Harmonika-Ton, den man aus glaͤſernen Gefaͤßen durch Streichen des Randes erhaͤlt, nicht durch Schwingungen oder Hin-und Hergehen der ganzen Maſſe des Gefaͤßes, ſondern durch eine ſchwingende Bewegung gewiſſer Theile deſſelben entſtehe. Wenn man nemlich auf
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(2015-09-02T12:13:09Z)
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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
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