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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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der ausdehnenden Kraft erfolgt. Die Belegung an der negativen Seite nimmt den ganzen Gewinn, den sie erhalten hat, mit sich; so wie die an der positiven nunmehr den ganzen Verlust, den sie erlitten hatte, anzeiget. So zeigt sich jene stark positiv, diese stark negativ, man kan beträchtliche Funken durch beyde hervorbringen, Flaschen damit laden u. s. w. indeß der Zustand der Platte selbst immer unverändert bleibt.

Cavallo Vollständige Abhandl. der Lehre von der Elektricität, aus dem Englischen. Dritte Auflage. Leipzig, 1785. gr. 8. Zusatz des Uebersetzers, S. 253 u. f.

J. A. de Lüc Neue Ideen über die Meteorologie, a. d. Frz. Erster Theil. Berlin u. Stettin, 1787. gr. 8. §. 300 u. f.

Wismuth, Aschbley, Bismuthum, Stannum cinereum s. glaciale, Bismuth, Etain de glace.

Ein röthlich weißes, aus breiten Blättern bestehendes, sehr sprödes Halbmetall, das ziemlich hart ist, und wenig Klang hat. Man gab ihm sonst den Namen Markasit, welches beym Gebrauche älterer Schriften zu merken ist, wie z. B. Wolf das Amalgama zu Belegung erhabner Kugelspiegel (s. Spiegel, oben S. 128.) aus Quecksilber, Zinn und Markasit (Wismuth) bereiten lehrt, wo man sehr irren würde, wenn man Markasit nach der jetzigen Bedeutung des Worts für Schwefelkies nähme.

Des Wismuths eigenthümliches Gewicht ist nach Bergmann 9,670. Er schmelzt noch vor dem Glühen, und noch eher als Bley, schon bey 460 Grad Wärme nach Fahrenheit. In größerer Hitze verdampft er sehr leicht, und brennt beym Zutritte der Luft mit einer schwachen blauen Flamme, und einem dicken gelben Rauche, der sich an kalte Körper als Wismuthblumen anlegt. In verschloßnen Gefäßen läßt er sich unverändert sublimiren. Wenn er nach dem Fließen ruhig erkaltet, so krystallisirt er sich in polyedrischen Säulen, die sich treppenförmig an einander legen. Wenn er bey mäßigem Feuer an der Luft fließt, so überzieht er sich mit einer gelbbraunen Haut, durch deren wiederholtes Abnehmen man ihn ganz in Wismuthasche


der ausdehnenden Kraft erfolgt. Die Belegung an der negativen Seite nimmt den ganzen Gewinn, den ſie erhalten hat, mit ſich; ſo wie die an der poſitiven nunmehr den ganzen Verluſt, den ſie erlitten hatte, anzeiget. So zeigt ſich jene ſtark poſitiv, dieſe ſtark negativ, man kan betraͤchtliche Funken durch beyde hervorbringen, Flaſchen damit laden u. ſ. w. indeß der Zuſtand der Platte ſelbſt immer unveraͤndert bleibt.

Cavallo Vollſtaͤndige Abhandl. der Lehre von der Elektricitaͤt, aus dem Engliſchen. Dritte Auflage. Leipzig, 1785. gr. 8. Zuſatz des Ueberſetzers, S. 253 u. f.

J. A. de Luͤc Neue Ideen uͤber die Meteorologie, a. d. Frz. Erſter Theil. Berlin u. Stettin, 1787. gr. 8. §. 300 u. f.

Wismuth, Aſchbley, Bismuthum, Stannum cinereum ſ. glaciale, Bismuth, Etain de glace.

Ein roͤthlich weißes, aus breiten Blaͤttern beſtehendes, ſehr ſproͤdes Halbmetall, das ziemlich hart iſt, und wenig Klang hat. Man gab ihm ſonſt den Namen Markaſit, welches beym Gebrauche aͤlterer Schriften zu merken iſt, wie z. B. Wolf das Amalgama zu Belegung erhabner Kugelſpiegel (ſ. Spiegel, oben S. 128.) aus Queckſilber, Zinn und Markaſit (Wismuth) bereiten lehrt, wo man ſehr irren wuͤrde, wenn man Markaſit nach der jetzigen Bedeutung des Worts fuͤr Schwefelkies naͤhme.

Des Wismuths eigenthuͤmliches Gewicht iſt nach Bergmann 9,670. Er ſchmelzt noch vor dem Gluͤhen, und noch eher als Bley, ſchon bey 460 Grad Waͤrme nach Fahrenheit. In groͤßerer Hitze verdampft er ſehr leicht, und brennt beym Zutritte der Luft mit einer ſchwachen blauen Flamme, und einem dicken gelben Rauche, der ſich an kalte Koͤrper als Wismuthblumen anlegt. In verſchloßnen Gefaͤßen laͤßt er ſich unveraͤndert ſublimiren. Wenn er nach dem Fließen ruhig erkaltet, ſo kryſtalliſirt er ſich in polyedriſchen Saͤulen, die ſich treppenfoͤrmig an einander legen. Wenn er bey maͤßigem Feuer an der Luft fließt, ſo uͤberzieht er ſich mit einer gelbbraunen Haut, durch deren wiederholtes Abnehmen man ihn ganz in Wismuthaſche

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[811/0821] der ausdehnenden Kraft erfolgt. Die Belegung an der negativen Seite nimmt den ganzen Gewinn, den ſie erhalten hat, mit ſich; ſo wie die an der poſitiven nunmehr den ganzen Verluſt, den ſie erlitten hatte, anzeiget. So zeigt ſich jene ſtark poſitiv, dieſe ſtark negativ, man kan betraͤchtliche Funken durch beyde hervorbringen, Flaſchen damit laden u. ſ. w. indeß der Zuſtand der Platte ſelbſt immer unveraͤndert bleibt. Cavallo Vollſtaͤndige Abhandl. der Lehre von der Elektricitaͤt, aus dem Engliſchen. Dritte Auflage. Leipzig, 1785. gr. 8. Zuſatz des Ueberſetzers, S. 253 u. f. J. A. de Luͤc Neue Ideen uͤber die Meteorologie, a. d. Frz. Erſter Theil. Berlin u. Stettin, 1787. gr. 8. §. 300 u. f. Wismuth, Aſchbley, Bismuthum, Stannum cinereum ſ. glaciale, Bismuth, Etain de glace. Ein roͤthlich weißes, aus breiten Blaͤttern beſtehendes, ſehr ſproͤdes Halbmetall, das ziemlich hart iſt, und wenig Klang hat. Man gab ihm ſonſt den Namen Markaſit, welches beym Gebrauche aͤlterer Schriften zu merken iſt, wie z. B. Wolf das Amalgama zu Belegung erhabner Kugelſpiegel (ſ. Spiegel, oben S. 128.) aus Queckſilber, Zinn und Markaſit (Wismuth) bereiten lehrt, wo man ſehr irren wuͤrde, wenn man Markaſit nach der jetzigen Bedeutung des Worts fuͤr Schwefelkies naͤhme. Des Wismuths eigenthuͤmliches Gewicht iſt nach Bergmann 9,670. Er ſchmelzt noch vor dem Gluͤhen, und noch eher als Bley, ſchon bey 460 Grad Waͤrme nach Fahrenheit. In groͤßerer Hitze verdampft er ſehr leicht, und brennt beym Zutritte der Luft mit einer ſchwachen blauen Flamme, und einem dicken gelben Rauche, der ſich an kalte Koͤrper als Wismuthblumen anlegt. In verſchloßnen Gefaͤßen laͤßt er ſich unveraͤndert ſublimiren. Wenn er nach dem Fließen ruhig erkaltet, ſo kryſtalliſirt er ſich in polyedriſchen Saͤulen, die ſich treppenfoͤrmig an einander legen. Wenn er bey maͤßigem Feuer an der Luft fließt, ſo uͤberzieht er ſich mit einer gelbbraunen Haut, durch deren wiederholtes Abnehmen man ihn ganz in Wismuthaſche

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 811. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/821>, abgerufen am 25.11.2024.