Berge nur 160 fahrenheitische Grade, da sie in Bourdeaux deren 173 betragen hatte.
Herr de Lüc (Recherches sur les modificat. de l'atmosphere, To. I. §. 450 a. sqq.) hat diesen Gegenstand mit seiner gewöhnlichen Genauigkeit durch eigne neue Erfahrungen schärfer untersucht. Auf einer Reise von Genf nach Genua im Jahre 1762 beobachtete er die Wärme des siedenden Wassers an zehn Orten, und auf der Rückreise an 16 Orten von sehr verschiedenen Höhen mit einerley Thermometer, an welchem der Abstand des jedesmaligen Siedpunkts vom Eispunkte durch einen Faden auf einem getheilten Maaßstabe gemessen ward. Die Vergleichung der Resultate zeigte, daß die Unterschiede der Siedhitze den Unterschieden der Barometerhöhe nicht genau proportional sind, daß vielmehr bey gleichförmig abnehmender Barometerhöhe der Grad der Siedhitze in der Folge stärker, als im Anfange, abnimmt. Inzwischen traute Herr de Lüc seinen Bestimmungen nicht Schärfe genug zu, um das wahre Gesetz, nach welchem sich diese Unterschiede richten, genau daraus herleiten zu können, und setzte daher im Durchschnitte beyde Unterschiede proportional, welches auch eben keinen beträchtlichen Fehler veranlasset, wenn man blos die Berichtigung des Siedpunkts der gewöhnlichen Thermometer zur Absicht hat.
Nun fand er im Monat May 1762
Barometerstand
Abstand des Sied- und Eispunkts.
zu Turin - -
328 3/4 Lin.
-
822 Theile des Maaßst.
auf dem Mont Cenis
273 1/4 --
-
782
Unterschied
55 1/2 Lin.
40 Theile
im Monat August
zu Genua - -
341 Lin.
-
829 Theile
zu Tovet - dessus -
263 1/4--
-
773
Unterschied
77 3/4 Lin.
56 Theile.
Im Durchschnitte verhalten sich also die Unterschiede der Barometerhöhen in Linien zu den Unterschieden der Abstände
Berge nur 160 fahrenheitiſche Grade, da ſie in Bourdeaux deren 173 betragen hatte.
Herr de Luͤc (Recherches ſur les modificat. de l'atmoſphère, To. I. §. 450 a. ſqq.) hat dieſen Gegenſtand mit ſeiner gewoͤhnlichen Genauigkeit durch eigne neue Erfahrungen ſchaͤrfer unterſucht. Auf einer Reiſe von Genf nach Genua im Jahre 1762 beobachtete er die Waͤrme des ſiedenden Waſſers an zehn Orten, und auf der Ruͤckreiſe an 16 Orten von ſehr verſchiedenen Hoͤhen mit einerley Thermometer, an welchem der Abſtand des jedesmaligen Siedpunkts vom Eispunkte durch einen Faden auf einem getheilten Maaßſtabe gemeſſen ward. Die Vergleichung der Reſultate zeigte, daß die Unterſchiede der Siedhitze den Unterſchieden der Barometerhoͤhe nicht genau proportional ſind, daß vielmehr bey gleichfoͤrmig abnehmender Barometerhoͤhe der Grad der Siedhitze in der Folge ſtaͤrker, als im Anfange, abnimmt. Inzwiſchen traute Herr de Luͤc ſeinen Beſtimmungen nicht Schaͤrfe genug zu, um das wahre Geſetz, nach welchem ſich dieſe Unterſchiede richten, genau daraus herleiten zu koͤnnen, und ſetzte daher im Durchſchnitte beyde Unterſchiede proportional, welches auch eben keinen betraͤchtlichen Fehler veranlaſſet, wenn man blos die Berichtigung des Siedpunkts der gewoͤhnlichen Thermometer zur Abſicht hat.
Nun fand er im Monat May 1762
Barometerſtand
Abſtand des Sied- und Eispunkts.
zu Turin - -
328 3/4 Lin.
-
822 Theile des Maaßſt.
auf dem Mont Cenis
273 1/4 —
-
782
Unterſchied
55 1/2 Lin.
40 Theile
im Monat Auguſt
zu Genua - -
341 Lin.
-
829 Theile
zu Tovet - deſſus -
263 1/4—
-
773
Unterſchied
77 3/4 Lin.
56 Theile.
Im Durchſchnitte verhalten ſich alſo die Unterſchiede der Barometerhoͤhen in Linien zu den Unterſchieden der Abſtaͤnde
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Berge nur 160 fahrenheitiſche Grade, da ſie in Bourdeaux deren 173 betragen hatte.
Herr de Luͤc (Recherches ſur les modificat. de l'atmoſphère, To. I. §. 450 a. ſqq.) hat dieſen Gegenſtand mit ſeiner gewoͤhnlichen Genauigkeit durch eigne neue Erfahrungen ſchaͤrfer unterſucht. Auf einer Reiſe von Genf nach Genua im Jahre 1762 beobachtete er die Waͤrme des ſiedenden Waſſers an zehn Orten, und auf der Ruͤckreiſe an 16 Orten von ſehr verſchiedenen Hoͤhen mit einerley Thermometer, an welchem der Abſtand des jedesmaligen Siedpunkts vom Eispunkte durch einen Faden auf einem getheilten Maaßſtabe gemeſſen ward. Die Vergleichung der Reſultate zeigte, daß die Unterſchiede der Siedhitze den Unterſchieden der Barometerhoͤhe nicht genau proportional ſind, daß vielmehr bey gleichfoͤrmig abnehmender Barometerhoͤhe der Grad der Siedhitze in der Folge ſtaͤrker, als im Anfange, abnimmt. Inzwiſchen traute Herr de Luͤc ſeinen Beſtimmungen nicht Schaͤrfe genug zu, um das wahre Geſetz, nach welchem ſich dieſe Unterſchiede richten, genau daraus herleiten zu koͤnnen, und ſetzte daher im Durchſchnitte beyde Unterſchiede proportional, welches auch eben keinen betraͤchtlichen Fehler veranlaſſet, wenn man blos die Berichtigung des Siedpunkts der gewoͤhnlichen Thermometer zur Abſicht hat.
Nun fand er im Monat May 1762 Barometerſtand Abſtand des Sied- und
Eispunkts.
zu Turin - - 328 3/4 Lin. - 822 Theile des Maaßſt.
auf dem Mont Cenis 273 1/4 — - 782
Unterſchied 55 1/2 Lin. 40 Theile
im Monat Auguſt
zu Genua - - 341 Lin. - 829 Theile
zu Tovet - deſſus - 263 1/4— - 773
Unterſchied 77 3/4 Lin. 56 Theile.
Im Durchſchnitte verhalten ſich alſo die Unterſchiede der Barometerhoͤhen in Linien zu den Unterſchieden der Abſtaͤnde
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/60>, abgerufen am 25.11.2024.
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