Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.de Lüc neue Ideen über die Meteorologie; a. d. Frz. Berlin, 1787 II. B. gr. 8. I. B. § 115. u. f. Gren Journal der Physik. Jahr 1790. II. B. 1stes Heft. S. 24. u f. C. F Hindenburg Progr. quo ostenditur, calorem et phlogiston non esse materias absolute leves. Lips. 1790. 4. Marcus Augustus Pictets Versuch über das Feuer; a. d. Franz. Tübingen, 1790 8. Wärme, absolute, s. Wärmemesser. Wärme, specifische, eigenthümliche (Wilke), comparative, Capacität für die Wärme (Crawford), wärmebindende Kraft (Baader), Calor specificus, comparativus, Capacitas caloris recipiendi, Chaleur specifique, comparative, Capacite pour recevoir de la chaleur. Mit diesen erst neuerlich in die Physik eingeführten Namen bezeichnet man das Verhältniß der Menge von Wärmestof, welche in einem Körper eine bestimmte Veränderung seiner Temperatur hervorbringt, zu der Masse (oder nach Andern, zu dem Volumen) des Körpers. Die Erfahrung hat nemlich gelehrt, daß nicht alle gleichwiegende (oder gleich große) Körper, wenn sich ihre Temperaturen um gleich viel ändern sollen, dazu gleich viel absoluter Mengen von fühlbarer Wärme bedürfen; denn mancher wird durch weniger absolute Wärme sürs Thermometer dennoch um eben so viel wärmer, als ein anderer durch mehr Wärme wird. Wenn also zween solche Körper einerley Temperatur haben, und an derfelben einerley Veränderung leiden, so schreibt man dem, der zu dieser Veränderung doppelt so viel Wärmestof annehmen oder verlieren muß, als der andere, eine doppelt so große specifische Wärme, oder doppelt so viel Capacität zu, als dem andern. Dieser Begrif ist relativ. Man kan nicht sagen, wie groß die specifische Wärme des Quecksilbers an und für sich sey; man kan nur bestimmen, wie sie sich zu der specifischen Wärme eines andern Stoffes, z. B. des Wassers, verhalte. Wenn z. B. erwiesen ist, ein Pfund Quecksilber brauche, um vom Eispunkte bis auf 10 Grad erwärmt zu wenden, de Luͤc neue Ideen uͤber die Meteorologie; a. d. Frz. Berlin, 1787 II. B. gr. 8. I. B. § 115. u. f. Gren Journal der Phyſik. Jahr 1790. II. B. 1ſtes Heft. S. 24. u f. C. F Hindenburg Progr. quo oſtenditur, calorem et phlogiſton non eſſe materias abſolute leves. Lipſ. 1790. 4. Marcus Auguſtus Pictets Verſuch uͤber das Feuer; a. d. Franz. Tuͤbingen, 1790 8. Waͤrme, abſolute, ſ. Waͤrmemeſſer. Waͤrme, ſpecifiſche, eigenthuͤmliche (Wilke), comparative, Capacitaͤt fuͤr die Waͤrme (Crawford), waͤrmebindende Kraft (Baader), Calor ſpecificus, comparativus, Capacitas caloris recipiendi, Chaleur ſpecifique, comparative, Capacité pour recevoir de la chaleur. Mit dieſen erſt neuerlich in die Phyſik eingefuͤhrten Namen bezeichnet man das Verhaͤltniß der Menge von Waͤrmeſtof, welche in einem Koͤrper eine beſtimmte Veraͤnderung ſeiner Temperatur hervorbringt, zu der Maſſe (oder nach Andern, zu dem Volumen) des Koͤrpers. Die Erfahrung hat nemlich gelehrt, daß nicht alle gleichwiegende (oder gleich große) Koͤrper, wenn ſich ihre Temperaturen um gleich viel aͤndern ſollen, dazu gleich viel abſoluter Mengen von fuͤhlbarer Waͤrme beduͤrfen; denn mancher wird durch weniger abſolute Waͤrme ſuͤrs Thermometer dennoch um eben ſo viel waͤrmer, als ein anderer durch mehr Waͤrme wird. Wenn alſo zween ſolche Koͤrper einerley Temperatur haben, und an derfelben einerley Veraͤnderung leiden, ſo ſchreibt man dem, der zu dieſer Veraͤnderung doppelt ſo viel Waͤrmeſtof annehmen oder verlieren muß, als der andere, eine doppelt ſo große ſpecifiſche Waͤrme, oder doppelt ſo viel Capacitaͤt zu, als dem andern. Dieſer Begrif iſt relativ. Man kan nicht ſagen, wie groß die ſpecifiſche Waͤrme des Queckſilbers an und fuͤr ſich ſey; man kan nur beſtimmen, wie ſie ſich zu der ſpecifiſchen Waͤrme eines andern Stoffes, z. B. des Waſſers, verhalte. Wenn z. B. erwieſen iſt, ein Pfund Queckſilber brauche, um vom Eispunkte bis auf 10 Grad erwaͤrmt zu wenden, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0578" xml:id="P.4.568" n="568"/><lb/> </p> <p><hi rendition="#b">de Luͤc</hi> neue Ideen uͤber die Meteorologie; a. d. Frz. Berlin, 1787 <hi rendition="#aq">II.</hi> B. gr. 8. <hi rendition="#aq">I.</hi> B. § 115. u. f.</p> <p><hi rendition="#b">Gren</hi> Journal der Phyſik. Jahr 1790. <hi rendition="#aq">II.</hi> B. 1ſtes Heft. S. 24. u f.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C. F Hindenburg</hi> Progr. quo oſtenditur, calorem et phlogiſton non eſſe materias abſolute leves. Lipſ. 1790. 4.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Marcus Auguſtus Pictets</hi> Verſuch uͤber das Feuer; a. d. Franz. 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de Luͤc neue Ideen uͤber die Meteorologie; a. d. Frz. Berlin, 1787 II. B. gr. 8. I. B. § 115. u. f.
Gren Journal der Phyſik. Jahr 1790. II. B. 1ſtes Heft. S. 24. u f.
C. F Hindenburg Progr. quo oſtenditur, calorem et phlogiſton non eſſe materias abſolute leves. Lipſ. 1790. 4.
Marcus Auguſtus Pictets Verſuch uͤber das Feuer; a. d. Franz. Tuͤbingen, 1790 8.
Waͤrme, abſolute, ſ. Waͤrmemeſſer.
Waͤrme, ſpecifiſche, eigenthuͤmliche
(Wilke), comparative, Capacitaͤt fuͤr die Waͤrme (Crawford), waͤrmebindende Kraft (Baader), Calor ſpecificus, comparativus, Capacitas caloris recipiendi, Chaleur ſpecifique, comparative, Capacité pour recevoir de la chaleur. Mit dieſen erſt neuerlich in die Phyſik eingefuͤhrten Namen bezeichnet man das Verhaͤltniß der Menge von Waͤrmeſtof, welche in einem Koͤrper eine beſtimmte Veraͤnderung ſeiner Temperatur hervorbringt, zu der Maſſe (oder nach Andern, zu dem Volumen) des Koͤrpers. Die Erfahrung hat nemlich gelehrt, daß nicht alle gleichwiegende (oder gleich große) Koͤrper, wenn ſich ihre Temperaturen um gleich viel aͤndern ſollen, dazu gleich viel abſoluter Mengen von fuͤhlbarer Waͤrme beduͤrfen; denn mancher wird durch weniger abſolute Waͤrme ſuͤrs Thermometer dennoch um eben ſo viel waͤrmer, als ein anderer durch mehr Waͤrme wird. Wenn alſo zween ſolche Koͤrper einerley Temperatur haben, und an derfelben einerley Veraͤnderung leiden, ſo ſchreibt man dem, der zu dieſer Veraͤnderung doppelt ſo viel Waͤrmeſtof annehmen oder verlieren muß, als der andere, eine doppelt ſo große ſpecifiſche Waͤrme, oder doppelt ſo viel Capacitaͤt zu, als dem andern.
Dieſer Begrif iſt relativ. Man kan nicht ſagen, wie groß die ſpecifiſche Waͤrme des Queckſilbers an und fuͤr ſich ſey; man kan nur beſtimmen, wie ſie ſich zu der ſpecifiſchen Waͤrme eines andern Stoffes, z. B. des Waſſers, verhalte. Wenn z. B. erwieſen iſt, ein Pfund Queckſilber brauche, um vom Eispunkte bis auf 10 Grad erwaͤrmt zu wenden,
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