Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Dagegen hat schon Bergmann erinnert, die große Aehnlichkeit des Basalts mit dem Trapp, der in den schwedischen Gebirgen gewöhnlich den unzerstörten Thonschiefer begleite, mithin gewiß kein vulkanisches Product sey, führe vielmehr darauf, daß diese Steinart von einem Bodensatze des Wassers herkomme, der als eine breyartige thonige Masse beym Eintrocknen und Erhärten die Risse bekommen habe, die ihn nach ebnen oder krummen Flächen theilen. Er sieht übrigens als möglich an, daß das unterirdische Feuer hin und wieder die Austrocknung könne beschleuniget, und die Spaltung befördert haben. Diese Aehnlichkeit des Basalts mit dem Trapp und der Wacke wird von allen Mineralogen anerkannt. Herr Inspector Werner in Freyberg machte im Jahre 1788 an dem Scheibenberger Hügel, einem bekannten Basaltberge, die interessante Bemerkung, daß daselbst unten eine mächtige Sandschicht, darüber einige Thonschichten, hierauf eine Wackenschicht, und über derselben der Basalt auflag; wobey sich der Sand unmerklich in Thon, der Thon in Wacke, die Wacke in Basalt verlief. Es drängte sich ihm hiebey unwiderstehlich der Gedanke auf, daß diese Materien alle von einer Formation und durch einen nassen Niederschlag entstanden seyn müßten, indem das Wasser zuerst Sand, dann Thon, hierauf Wacke und endlich die Masse des Basalts abgesetzt habe. Er glaubt also, aller Basalt habe ehedem ein einziges, weit über viele uranfängliche und Flötzgebirge verbreitetes Lager ausgemacht, das die Zeit größtentheils zerstört, und nur die Basaltkuppen als Ueberbleibsel zurückgelassen habe (s. Gothaisches Mag. für das Neuste aus der Phys. VI. B. 1. St. S. 75.). Herr Werner (im Bergmännischen Journal 1788. S. 513. und 1789. S. 345. 485.) hat diesen Ursprung des Basalts aus dem Wasser noch mit mehrern Gründen bestärkt, und es ist seine Meinung auch von Herrn Karsten (Bergmänn.
Dagegen hat ſchon Bergmann erinnert, die große Aehnlichkeit des Baſalts mit dem Trapp, der in den ſchwediſchen Gebirgen gewoͤhnlich den unzerſtoͤrten Thonſchiefer begleite, mithin gewiß kein vulkaniſches Product ſey, fuͤhre vielmehr darauf, daß dieſe Steinart von einem Bodenſatze des Waſſers herkomme, der als eine breyartige thonige Maſſe beym Eintrocknen und Erhaͤrten die Riſſe bekommen habe, die ihn nach ebnen oder krummen Flaͤchen theilen. Er ſieht uͤbrigens als moͤglich an, daß das unterirdiſche Feuer hin und wieder die Austrocknung koͤnne beſchleuniget, und die Spaltung befoͤrdert haben. Dieſe Aehnlichkeit des Baſalts mit dem Trapp und der Wacke wird von allen Mineralogen anerkannt. Herr Inſpector Werner in Freyberg machte im Jahre 1788 an dem Scheibenberger Huͤgel, einem bekannten Baſaltberge, die intereſſante Bemerkung, daß daſelbſt unten eine maͤchtige Sandſchicht, daruͤber einige Thonſchichten, hierauf eine Wackenſchicht, und uͤber derſelben der Baſalt auflag; wobey ſich der Sand unmerklich in Thon, der Thon in Wacke, die Wacke in Baſalt verlief. Es draͤngte ſich ihm hiebey unwiderſtehlich der Gedanke auf, daß dieſe Materien alle von einer Formation und durch einen naſſen Niederſchlag entſtanden ſeyn muͤßten, indem das Waſſer zuerſt Sand, dann Thon, hierauf Wacke und endlich die Maſſe des Baſalts abgeſetzt habe. Er glaubt alſo, aller Baſalt habe ehedem ein einziges, weit uͤber viele uranfaͤngliche und Floͤtzgebirge verbreitetes Lager ausgemacht, das die Zeit groͤßtentheils zerſtoͤrt, und nur die Baſaltkuppen als Ueberbleibſel zuruͤckgelaſſen habe (ſ. Gothaiſches Mag. fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. VI. B. 1. St. S. 75.). Herr Werner (im Bergmaͤnniſchen Journal 1788. S. 513. und 1789. S. 345. 485.) hat dieſen Urſprung des Baſalts aus dem Waſſer noch mit mehrern Gruͤnden beſtaͤrkt, und es iſt ſeine Meinung auch von Herrn Karſten (Bergmaͤnn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0541" xml:id="P.4.531" n="531"/><lb/> andern Baſalthuͤgeln der Gegend um Lauban in der Oberlauſitz. <hi rendition="#b">D. Hutton</hi> (<hi rendition="#aq">Trans. of the royal ſoc. of Edinb. Vol. I. 1788.</hi>) ſieht den Baſalt als eine unterirdiſche Lava an, die erſt mit der Zeit der Luft ausgeſetzt worden.</p> <p>Dagegen hat ſchon <hi rendition="#b">Bergmann</hi> erinnert, die große Aehnlichkeit des Baſalts mit dem <hi rendition="#b">Trapp,</hi> der in den ſchwediſchen Gebirgen gewoͤhnlich den unzerſtoͤrten Thonſchiefer begleite, mithin gewiß kein vulkaniſches Product ſey, fuͤhre vielmehr darauf, daß dieſe Steinart von einem Bodenſatze des Waſſers herkomme, der als eine breyartige thonige Maſſe beym Eintrocknen und Erhaͤrten die Riſſe bekommen habe, die ihn nach ebnen oder krummen Flaͤchen theilen. Er ſieht uͤbrigens als moͤglich an, daß das unterirdiſche Feuer hin und wieder die Austrocknung koͤnne beſchleuniget, und die Spaltung befoͤrdert haben. Dieſe Aehnlichkeit des Baſalts mit dem Trapp und der Wacke wird von allen Mineralogen anerkannt.</p> <p>Herr Inſpector <hi rendition="#b">Werner</hi> in Freyberg machte im Jahre 1788 an dem Scheibenberger Huͤgel, einem bekannten Baſaltberge, die intereſſante Bemerkung, daß daſelbſt unten eine maͤchtige Sandſchicht, daruͤber einige Thonſchichten, hierauf eine Wackenſchicht, und uͤber derſelben der Baſalt auflag; wobey ſich der Sand unmerklich in Thon, der Thon in Wacke, die Wacke in Baſalt verlief. Es draͤngte ſich ihm hiebey unwiderſtehlich der Gedanke auf, daß dieſe Materien alle von einer Formation und durch einen naſſen Niederſchlag entſtanden ſeyn muͤßten, indem das Waſſer zuerſt Sand, dann Thon, hierauf Wacke und endlich die Maſſe des Baſalts abgeſetzt habe. Er glaubt alſo, aller Baſalt habe ehedem ein einziges, weit uͤber viele uranfaͤngliche und Floͤtzgebirge verbreitetes Lager ausgemacht, das die Zeit groͤßtentheils zerſtoͤrt, und nur die Baſaltkuppen als Ueberbleibſel zuruͤckgelaſſen habe (ſ. Gothaiſches Mag. fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. <hi rendition="#aq">VI.</hi> B. 1. St. S. 75.). Herr <hi rendition="#b">Werner</hi> (im Bergmaͤnniſchen Journal 1788. S. 513. und 1789. S. 345. 485.) hat dieſen Urſprung des Baſalts aus dem Waſſer noch mit mehrern Gruͤnden beſtaͤrkt, und es iſt ſeine Meinung auch von Herrn <hi rendition="#b">Karſten</hi> (Bergmaͤnn.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [531/0541]
andern Baſalthuͤgeln der Gegend um Lauban in der Oberlauſitz. D. Hutton (Trans. of the royal ſoc. of Edinb. Vol. I. 1788.) ſieht den Baſalt als eine unterirdiſche Lava an, die erſt mit der Zeit der Luft ausgeſetzt worden.
Dagegen hat ſchon Bergmann erinnert, die große Aehnlichkeit des Baſalts mit dem Trapp, der in den ſchwediſchen Gebirgen gewoͤhnlich den unzerſtoͤrten Thonſchiefer begleite, mithin gewiß kein vulkaniſches Product ſey, fuͤhre vielmehr darauf, daß dieſe Steinart von einem Bodenſatze des Waſſers herkomme, der als eine breyartige thonige Maſſe beym Eintrocknen und Erhaͤrten die Riſſe bekommen habe, die ihn nach ebnen oder krummen Flaͤchen theilen. Er ſieht uͤbrigens als moͤglich an, daß das unterirdiſche Feuer hin und wieder die Austrocknung koͤnne beſchleuniget, und die Spaltung befoͤrdert haben. Dieſe Aehnlichkeit des Baſalts mit dem Trapp und der Wacke wird von allen Mineralogen anerkannt.
Herr Inſpector Werner in Freyberg machte im Jahre 1788 an dem Scheibenberger Huͤgel, einem bekannten Baſaltberge, die intereſſante Bemerkung, daß daſelbſt unten eine maͤchtige Sandſchicht, daruͤber einige Thonſchichten, hierauf eine Wackenſchicht, und uͤber derſelben der Baſalt auflag; wobey ſich der Sand unmerklich in Thon, der Thon in Wacke, die Wacke in Baſalt verlief. Es draͤngte ſich ihm hiebey unwiderſtehlich der Gedanke auf, daß dieſe Materien alle von einer Formation und durch einen naſſen Niederſchlag entſtanden ſeyn muͤßten, indem das Waſſer zuerſt Sand, dann Thon, hierauf Wacke und endlich die Maſſe des Baſalts abgeſetzt habe. Er glaubt alſo, aller Baſalt habe ehedem ein einziges, weit uͤber viele uranfaͤngliche und Floͤtzgebirge verbreitetes Lager ausgemacht, das die Zeit groͤßtentheils zerſtoͤrt, und nur die Baſaltkuppen als Ueberbleibſel zuruͤckgelaſſen habe (ſ. Gothaiſches Mag. fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. VI. B. 1. St. S. 75.). Herr Werner (im Bergmaͤnniſchen Journal 1788. S. 513. und 1789. S. 345. 485.) hat dieſen Urſprung des Baſalts aus dem Waſſer noch mit mehrern Gruͤnden beſtaͤrkt, und es iſt ſeine Meinung auch von Herrn Karſten (Bergmaͤnn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |