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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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Ihr geringster Abstand von uns beträgt 3060, der größte 20940 Erddurchmesser.

Daß die Oberfläche dieses Planeten ungleich sey, beweisen die schon erwähnten Flecken, welche Cassini, Bianchini u. a. auf ihr wahrgenommen haben. De la Hire (Mem. de l'acad. des sc. 1700.) hat durch ein Fernrohr, das 90 mal vergrößerte, Ungleichheiten auf ihr gesehen, die er größer, als die Mondberge, angiebt. Herr Oberamtmann Schröter (s. Götting. gelehrte Anzeigen 1790. 111tes Stück) sand am 28. Dec. 1789 durch sein Herschelisches Teleskop, bey 161facher Vergrößerung der Venus südliches Horn stumpf, mit einem davon getrennten Lichtpunkte. Auch um die Mitte zeigte sich einige Ungleichheit an der Lichtgrenze. Also schien es Schatten zu seyn, über den eine erleuchtete Bergspitze hervorragte. Den 31. Jan. 1790 war diese Erscheinung noch da; sonst fanden sich immer beyde Hörner spitzig. Da die Beobachtung gerade in die Quadratur der Venus fiel, so ließ sich die Höhe des Berges nach der beym Worte Mondflecken (Th. III. S. 284.) gezeigten Methode schätzen. Der Durchmesser der Venus war 27 Sec., des Lichtpunkts Abstand von der Lichtgrenze 1, 35 Sec., also=(1/10) des Halbmessers, woraus sich nach gehöriger Berechnung die Höhe des Berges=(1/200) des Halbmessers der Venus findet. Nimmt man nun diesen Halbmesser=834 geographische Meilen, so ist die gefundene Höhe des Berges=4, 17 Meilen, mithin auf 6 mal größer, als die Höhe der Mondberge. Auch scheint gerade, wie beym Monde, die südliche Halbkugel die unebenste zu seyn.

Von einem vermeinten Trabanten der Venus s. den Art. Nebenplaneten (Th. III. S. 339.).

Die Astronomen bezeichnen diesen Planeten mit [Abbildung] .

Bode kurzgef. Erläut. der Sternkunde. Berlin, 1778. 8. an mehrern Stellen.

Kästner Anfangsgr. der Astronomie. Dritte Aufl. Götting. 1781, 8. §. 192. u. f.


Ihr geringſter Abſtand von uns betraͤgt 3060, der groͤßte 20940 Erddurchmeſſer.

Daß die Oberflaͤche dieſes Planeten ungleich ſey, beweiſen die ſchon erwaͤhnten Flecken, welche Caſſini, Bianchini u. a. auf ihr wahrgenommen haben. De la Hire (Mém. de l'acad. des ſc. 1700.) hat durch ein Fernrohr, das 90 mal vergroͤßerte, Ungleichheiten auf ihr geſehen, die er groͤßer, als die Mondberge, angiebt. Herr Oberamtmann Schroͤter (ſ. Goͤtting. gelehrte Anzeigen 1790. 111tes Stuͤck) ſand am 28. Dec. 1789 durch ſein Herſcheliſches Teleſkop, bey 161facher Vergroͤßerung der Venus ſuͤdliches Horn ſtumpf, mit einem davon getrennten Lichtpunkte. Auch um die Mitte zeigte ſich einige Ungleichheit an der Lichtgrenze. Alſo ſchien es Schatten zu ſeyn, uͤber den eine erleuchtete Bergſpitze hervorragte. Den 31. Jan. 1790 war dieſe Erſcheinung noch da; ſonſt fanden ſich immer beyde Hoͤrner ſpitzig. Da die Beobachtung gerade in die Quadratur der Venus fiel, ſo ließ ſich die Hoͤhe des Berges nach der beym Worte Mondflecken (Th. III. S. 284.) gezeigten Methode ſchaͤtzen. Der Durchmeſſer der Venus war 27 Sec., des Lichtpunkts Abſtand von der Lichtgrenze 1, 35 Sec., alſo=(1/10) des Halbmeſſers, woraus ſich nach gehoͤriger Berechnung die Hoͤhe des Berges=(1/200) des Halbmeſſers der Venus findet. Nimmt man nun dieſen Halbmeſſer=834 geographiſche Meilen, ſo iſt die gefundene Hoͤhe des Berges=4, 17 Meilen, mithin auf 6 mal groͤßer, als die Hoͤhe der Mondberge. Auch ſcheint gerade, wie beym Monde, die ſuͤdliche Halbkugel die unebenſte zu ſeyn.

Von einem vermeinten Trabanten der Venus ſ. den Art. Nebenplaneten (Th. III. S. 339.).

Die Aſtronomen bezeichnen dieſen Planeten mit [Abbildung] .

Bode kurzgef. Erlaͤut. der Sternkunde. Berlin, 1778. 8. an mehrern Stellen.

Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie. Dritte Aufl. Goͤtting. 1781, 8. §. 192. u. f.

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[435/0445] Ihr geringſter Abſtand von uns betraͤgt 3060, der groͤßte 20940 Erddurchmeſſer. Daß die Oberflaͤche dieſes Planeten ungleich ſey, beweiſen die ſchon erwaͤhnten Flecken, welche Caſſini, Bianchini u. a. auf ihr wahrgenommen haben. De la Hire (Mém. de l'acad. des ſc. 1700.) hat durch ein Fernrohr, das 90 mal vergroͤßerte, Ungleichheiten auf ihr geſehen, die er groͤßer, als die Mondberge, angiebt. Herr Oberamtmann Schroͤter (ſ. Goͤtting. gelehrte Anzeigen 1790. 111tes Stuͤck) ſand am 28. Dec. 1789 durch ſein Herſcheliſches Teleſkop, bey 161facher Vergroͤßerung der Venus ſuͤdliches Horn ſtumpf, mit einem davon getrennten Lichtpunkte. Auch um die Mitte zeigte ſich einige Ungleichheit an der Lichtgrenze. Alſo ſchien es Schatten zu ſeyn, uͤber den eine erleuchtete Bergſpitze hervorragte. Den 31. Jan. 1790 war dieſe Erſcheinung noch da; ſonſt fanden ſich immer beyde Hoͤrner ſpitzig. Da die Beobachtung gerade in die Quadratur der Venus fiel, ſo ließ ſich die Hoͤhe des Berges nach der beym Worte Mondflecken (Th. III. S. 284.) gezeigten Methode ſchaͤtzen. Der Durchmeſſer der Venus war 27 Sec., des Lichtpunkts Abſtand von der Lichtgrenze 1, 35 Sec., alſo=(1/10) des Halbmeſſers, woraus ſich nach gehoͤriger Berechnung die Hoͤhe des Berges=(1/200) des Halbmeſſers der Venus findet. Nimmt man nun dieſen Halbmeſſer=834 geographiſche Meilen, ſo iſt die gefundene Hoͤhe des Berges=4, 17 Meilen, mithin auf 6 mal groͤßer, als die Hoͤhe der Mondberge. Auch ſcheint gerade, wie beym Monde, die ſuͤdliche Halbkugel die unebenſte zu ſeyn. Von einem vermeinten Trabanten der Venus ſ. den Art. Nebenplaneten (Th. III. S. 339.). Die Aſtronomen bezeichnen dieſen Planeten mit [Abbildung] . Bode kurzgef. Erlaͤut. der Sternkunde. Berlin, 1778. 8. an mehrern Stellen. Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie. Dritte Aufl. Goͤtting. 1781, 8. §. 192. u. f.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/445>, abgerufen am 22.11.2024.