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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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Beschreibung der nützlichen Maschine des Hrn. Stephan Hales im hamburg. Magazin II. B. S 25. u. f.

Tib. Cavallo Abhandl. über die Natur und Eigensch. der Luft a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 175. u. f.

Magazin für das Neuste aus der Phys. u. Naturgeschichte, fortgesetzt von Voigt. VI. Band, 1stes Stück. Gotha, 1789. 8. S. 81 u. f.

Venus, Venus, Venus.

Diesen Namen führt der hellste und glänzendste unter denjenigen sechs Sternen, welche ihren Stand unter den Fixsternen täglich ändern, s. Planeten. Die Venus hat überhaupt unter allen Sternen am Himmel das vortreflichste Licht, das aber doch bey aller seiner Lebhaftigkeit nicht funkelnd oder zitternd, wie das Licht der Fixsterne, gefunden wird. Sie entfernt sich niemals über 48 Grad von der Sonne, geht daher entweder des Morgens vor der aufgehenden Sonne her, oder folgt der untergehenden des Abends nach, und sührt dieser verschiedenen Stellung gemäß die Namen des Morgensterns oder Abendsterns. Diese Beschaffenheit ihres scheinbaren Laufs soll Pythagoras entdeckt haben (Praeveniens quippe Solem, et ante matutinum exoriens, Luciseri nomen accipit, ut Sol alter, diem maturans: contra ab occasu refulgens nuncupatur Vesper, ut prorogans lucem, vicemque Lunae reddens. Quam naturam eius Pythagoras Samius primus deprehendit, Olympiade circiter XLII, qui fuit urbis Romae annus CXLII. Plin. H. N. II. 8.). Tournefort (Voyage au Levant, ed. Lyon. 1717. To. II. lettr. 10.) nimmt dies bey Gelegenheit einer samischen Münze dafür an, als ob Pythagoras die Venus selbst zuerst entdeckt habe. Es ist aber von der Identität des Morgenund Abendsterns zu verstehen; und schon diese war für aufmerksame Beobachter des Himmels eine äußerst leichte Entdeckung, die gewiß lange vor den Zeiten des Pythagoras gemacht ist.

Wenn Venus in ihrer größten Elongation auf der Abendseite der Sonne steht, und als Morgenstern am längsten sichtbar ist, so geht sie alsdann rechtläufig zur Sonne zurück, und kömmt hierauf mit ihr in die obere Conjun-


Beſchreibung der nuͤtzlichen Maſchine des Hrn. Stephan Hales im hamburg. Magazin II. B. S 25. u. f.

Tib. Cavallo Abhandl. uͤber die Natur und Eigenſch. der Luft a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 175. u. f.

Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. u. Naturgeſchichte, fortgeſetzt von Voigt. VI. Band, 1ſtes Stuͤck. Gotha, 1789. 8. S. 81 u. f.

Venus, Venus, Venus.

Dieſen Namen fuͤhrt der hellſte und glaͤnzendſte unter denjenigen ſechs Sternen, welche ihren Stand unter den Fixſternen taͤglich aͤndern, ſ. Planeten. Die Venus hat uͤberhaupt unter allen Sternen am Himmel das vortreflichſte Licht, das aber doch bey aller ſeiner Lebhaftigkeit nicht funkelnd oder zitternd, wie das Licht der Fixſterne, gefunden wird. Sie entfernt ſich niemals uͤber 48 Grad von der Sonne, geht daher entweder des Morgens vor der aufgehenden Sonne her, oder folgt der untergehenden des Abends nach, und ſuͤhrt dieſer verſchiedenen Stellung gemaͤß die Namen des Morgenſterns oder Abendſterns. Dieſe Beſchaffenheit ihres ſcheinbaren Laufs ſoll Pythagoras entdeckt haben (Praeveniens quippe Solem, et ante matutinum exoriens, Luciſeri nomen accipit, ut Sol alter, diem maturans: contra ab occaſu refulgens nuncupatur Veſper, ut prorogans lucem, vicemque Lunae reddens. Quam naturam eius Pythagoras Samius primus deprehendit, Olympiade circiter XLII, qui fuit urbis Romae annus CXLII. Plin. H. N. II. 8.). Tournefort (Voyage au Levant, ed. Lyon. 1717. To. II. lettr. 10.) nimmt dies bey Gelegenheit einer ſamiſchen Muͤnze dafuͤr an, als ob Pythagoras die Venus ſelbſt zuerſt entdeckt habe. Es iſt aber von der Identitaͤt des Morgenund Abendſterns zu verſtehen; und ſchon dieſe war fuͤr aufmerkſame Beobachter des Himmels eine aͤußerſt leichte Entdeckung, die gewiß lange vor den Zeiten des Pythagoras gemacht iſt.

Wenn Venus in ihrer groͤßten Elongation auf der Abendſeite der Sonne ſteht, und als Morgenſtern am laͤngſten ſichtbar iſt, ſo geht ſie alsdann rechtlaͤufig zur Sonne zuruͤck, und koͤmmt hierauf mit ihr in die obere Conjun-

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[431/0441] Beſchreibung der nuͤtzlichen Maſchine des Hrn. Stephan Hales im hamburg. Magazin II. B. S 25. u. f. Tib. Cavallo Abhandl. uͤber die Natur und Eigenſch. der Luft a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 175. u. f. Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. u. Naturgeſchichte, fortgeſetzt von Voigt. VI. Band, 1ſtes Stuͤck. Gotha, 1789. 8. S. 81 u. f. Venus, Venus, Venus. Dieſen Namen fuͤhrt der hellſte und glaͤnzendſte unter denjenigen ſechs Sternen, welche ihren Stand unter den Fixſternen taͤglich aͤndern, ſ. Planeten. Die Venus hat uͤberhaupt unter allen Sternen am Himmel das vortreflichſte Licht, das aber doch bey aller ſeiner Lebhaftigkeit nicht funkelnd oder zitternd, wie das Licht der Fixſterne, gefunden wird. Sie entfernt ſich niemals uͤber 48 Grad von der Sonne, geht daher entweder des Morgens vor der aufgehenden Sonne her, oder folgt der untergehenden des Abends nach, und ſuͤhrt dieſer verſchiedenen Stellung gemaͤß die Namen des Morgenſterns oder Abendſterns. Dieſe Beſchaffenheit ihres ſcheinbaren Laufs ſoll Pythagoras entdeckt haben (Praeveniens quippe Solem, et ante matutinum exoriens, Luciſeri nomen accipit, ut Sol alter, diem maturans: contra ab occaſu refulgens nuncupatur Veſper, ut prorogans lucem, vicemque Lunae reddens. Quam naturam eius Pythagoras Samius primus deprehendit, Olympiade circiter XLII, qui fuit urbis Romae annus CXLII. Plin. H. N. II. 8.). Tournefort (Voyage au Levant, ed. Lyon. 1717. To. II. lettr. 10.) nimmt dies bey Gelegenheit einer ſamiſchen Muͤnze dafuͤr an, als ob Pythagoras die Venus ſelbſt zuerſt entdeckt habe. Es iſt aber von der Identitaͤt des Morgenund Abendſterns zu verſtehen; und ſchon dieſe war fuͤr aufmerkſame Beobachter des Himmels eine aͤußerſt leichte Entdeckung, die gewiß lange vor den Zeiten des Pythagoras gemacht iſt. Wenn Venus in ihrer groͤßten Elongation auf der Abendſeite der Sonne ſteht, und als Morgenſtern am laͤngſten ſichtbar iſt, ſo geht ſie alsdann rechtlaͤufig zur Sonne zuruͤck, und koͤmmt hierauf mit ihr in die obere Conjun-

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/441>, abgerufen am 22.11.2024.