den Liquor comprimirt, welcher daher in luftvollen Thermometern allemal niedriger, als in luftleeren, steht.
Nach gehörig bestimmten festen Punkten wird das Thermometer auf ein mit Papier überzognes Bret gebracht, wozu de Lüc der Länge nach gespaltnes Tannenholz empfiehlt. Auf diesem wird die Stelle der festen Punkte bemerkt, ihr Abstand gehörig eingetheilt, und die Scale so gezeichnet, daß ihre Linien auf dem ebenen Brete hinter der Thermometerröhre durchgehen. Man kan noch mehrere Scalen daneben zeichnen, und dabey die merkwürdigsten Temperaturen mit ein Paar Worten angeben. Endlich wird alles mit einem Copalfirniß überzogen.
Man befestiget das Thermometer mit Drath, den man an zween Orten durch eingebohrte Löcher im Brete fest anzieht. Damit die Röhre nicht sinke, wird insgemein die Kugel durch ein untergesetztes Holz unterstützt. In manchen Fällen aber muß die Kugel ganz frey seyn, um die Temperatur der Luft ungehindert anzunehmen. Alsdann wird das Bret unten um die Kugel herum ausgeschnitten, und man verhindert das Sinken der Röhre, indem man sie unmittelbar über dem obern Hafte mit einem mit Wachs bestrichenen Faden umwickelt.
Zu Beobachtung der Temperatur der Luft muß das Werkzeug so frey als möglich, am besten in einem Garten u. dergl. aufgehangen, und durch ein Obdach gegen Regen und Sonnenstralen geschützt werden. Sonst muß man im Hause den freysten Ort gegen Norden wählen, von Fenstern geheizter Zimmer entfernt, und so gelegen, daß auch keine reflectirten Sonnenstralen dahin kommen. Bey Beobachtungen der Wärme im Sonnenschein, der Wärme einer flüßigen Materie, der des menschlichen Körpers rc. muß das Thermometer vom Brete abgenommen, und sein Stand mit einem Faden oder Läufer von Federkiel bemerkt werden.
Man beobachtet die Thermometer in senkrechter Stellung. Die horizontale welche einige vorgeschlagen haben, damit sich der Liquor nicht durch die Höhe seiner Säule zusammendrücke) setzt luftvolle Werkzeuge voraus, und würde
den Liquor comprimirt, welcher daher in luftvollen Thermometern allemal niedriger, als in luftleeren, ſteht.
Nach gehoͤrig beſtimmten feſten Punkten wird das Thermometer auf ein mit Papier uͤberzognes Bret gebracht, wozu de Luͤc der Laͤnge nach geſpaltnes Tannenholz empfiehlt. Auf dieſem wird die Stelle der feſten Punkte bemerkt, ihr Abſtand gehoͤrig eingetheilt, und die Scale ſo gezeichnet, daß ihre Linien auf dem ebenen Brete hinter der Thermometerroͤhre durchgehen. Man kan noch mehrere Scalen daneben zeichnen, und dabey die merkwuͤrdigſten Temperaturen mit ein Paar Worten angeben. Endlich wird alles mit einem Copalfirniß uͤberzogen.
Man befeſtiget das Thermometer mit Drath, den man an zween Orten durch eingebohrte Loͤcher im Brete feſt anzieht. Damit die Roͤhre nicht ſinke, wird insgemein die Kugel durch ein untergeſetztes Holz unterſtuͤtzt. In manchen Faͤllen aber muß die Kugel ganz frey ſeyn, um die Temperatur der Luft ungehindert anzunehmen. Alsdann wird das Bret unten um die Kugel herum ausgeſchnitten, und man verhindert das Sinken der Roͤhre, indem man ſie unmittelbar uͤber dem obern Hafte mit einem mit Wachs beſtrichenen Faden umwickelt.
Zu Beobachtung der Temperatur der Luft muß das Werkzeug ſo frey als moͤglich, am beſten in einem Garten u. dergl. aufgehangen, und durch ein Obdach gegen Regen und Sonnenſtralen geſchuͤtzt werden. Sonſt muß man im Hauſe den freyſten Ort gegen Norden waͤhlen, von Fenſtern geheizter Zimmer entfernt, und ſo gelegen, daß auch keine reflectirten Sonnenſtralen dahin kommen. Bey Beobachtungen der Waͤrme im Sonnenſchein, der Waͤrme einer fluͤßigen Materie, der des menſchlichen Koͤrpers rc. muß das Thermometer vom Brete abgenommen, und ſein Stand mit einem Faden oder Laͤufer von Federkiel bemerkt werden.
Man beobachtet die Thermometer in ſenkrechter Stellung. Die horizontale welche einige vorgeſchlagen haben, damit ſich der Liquor nicht durch die Hoͤhe ſeiner Saͤule zuſammendruͤcke) ſetzt luftvolle Werkzeuge voraus, und wuͤrde
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den Liquor comprimirt, welcher daher in luftvollen Thermometern allemal niedriger, als in luftleeren, ſteht.
Nach gehoͤrig beſtimmten feſten Punkten wird das Thermometer auf ein mit Papier uͤberzognes Bret gebracht, wozu de Luͤc der Laͤnge nach geſpaltnes Tannenholz empfiehlt. Auf dieſem wird die Stelle der feſten Punkte bemerkt, ihr Abſtand gehoͤrig eingetheilt, und die Scale ſo gezeichnet, daß ihre Linien auf dem ebenen Brete hinter der Thermometerroͤhre durchgehen. Man kan noch mehrere Scalen daneben zeichnen, und dabey die merkwuͤrdigſten Temperaturen mit ein Paar Worten angeben. Endlich wird alles mit einem Copalfirniß uͤberzogen.
Man befeſtiget das Thermometer mit Drath, den man an zween Orten durch eingebohrte Loͤcher im Brete feſt anzieht. Damit die Roͤhre nicht ſinke, wird insgemein die Kugel durch ein untergeſetztes Holz unterſtuͤtzt. In manchen Faͤllen aber muß die Kugel ganz frey ſeyn, um die Temperatur der Luft ungehindert anzunehmen. Alsdann wird das Bret unten um die Kugel herum ausgeſchnitten, und man verhindert das Sinken der Roͤhre, indem man ſie unmittelbar uͤber dem obern Hafte mit einem mit Wachs beſtrichenen Faden umwickelt.
Zu Beobachtung der Temperatur der Luft muß das Werkzeug ſo frey als moͤglich, am beſten in einem Garten u. dergl. aufgehangen, und durch ein Obdach gegen Regen und Sonnenſtralen geſchuͤtzt werden. Sonſt muß man im Hauſe den freyſten Ort gegen Norden waͤhlen, von Fenſtern geheizter Zimmer entfernt, und ſo gelegen, daß auch keine reflectirten Sonnenſtralen dahin kommen. Bey Beobachtungen der Waͤrme im Sonnenſchein, der Waͤrme einer fluͤßigen Materie, der des menſchlichen Koͤrpers rc. muß das Thermometer vom Brete abgenommen, und ſein Stand mit einem Faden oder Laͤufer von Federkiel bemerkt werden.
Man beobachtet die Thermometer in ſenkrechter Stellung. Die horizontale welche einige vorgeſchlagen haben, damit ſich der Liquor nicht durch die Hoͤhe ſeiner Saͤule zuſammendruͤcke) ſetzt luftvolle Werkzeuge voraus, und wuͤrde
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/363>, abgerufen am 16.02.2025.
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