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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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Erklärung hat, und von Betrug und Aberglauben gemißbraucht, in den Augen der Unwissenden die ungereimtesten Dinge glaublich, und das Unbegreiflichste wahrscheinlich machen kan. Diese Bewandniß hat es mit den vorgeblichen Wirkungen der Wünschelruthe, der Amulete, den sogenannten sympathetischen Curen, und tausend andern Geburten des Aberglaubens, welche die |leichtgläubige Einfalt oft durch Sympathie erklärt, ohne zu wissen, was sie eigentlich mit diesem Worte sagen wolle.

Es sind also die bedeutungslosen Namen der Sympathie und Antipathie aus der bessern Physik gänzlich zu entfernen. Gewisse davon abgeleitete Benennungen behält man bey, weil sie einmal eingesührt sind, z. B. sympathetische Dinten, sympathetische Bewegungen im menschlichen Körper, wobey durch die Verbindung des Nervensystems entfernte Theile des Körpers zugleich leiden, u. s. w.

Synodischer Monat, s. Monat.

Syzygien, Syzygiae, Syzygies.

Diesen Namen führen diejenigen Stellungen zweener Planeten, in welchen sie mit der Erde fast in gerader Linie stehen, also ihre Conjunctionen und Oppositionen, s. Aspecten. Am gewöhnlichsten wird diese Benennung den Conjunctionen und Oppositionen des Monds und der Sonne, d. i. den Erscheinungen des Neumonds und Vollmonds beygelegt, die man unter dem Namen der Syzygien den Quadraturen entgegensetzt, s. Quadratur. T.

Tag, Dies, Jour. Man nimmt dieses Wort in einer doppelten Bedeutung, einmal für die Dauer der scheinbaren Umwälzung des Himmels, das anderemal für die Zeit des Aufenthalts der Sonne über dem Horizonte. In der ersten Bedeutung ist es der astronomische Tag, welcher in 24 Stunden getheilt wird, und die Nacht mit begreift; in der zweyten der natürliche Tag, welcher von sehr ungleicher


Erklaͤrung hat, und von Betrug und Aberglauben gemißbraucht, in den Augen der Unwiſſenden die ungereimteſten Dinge glaublich, und das Unbegreiflichſte wahrſcheinlich machen kan. Dieſe Bewandniß hat es mit den vorgeblichen Wirkungen der Wuͤnſchelruthe, der Amulete, den ſogenannten ſympathetiſchen Curen, und tauſend andern Geburten des Aberglaubens, welche die |leichtglaͤubige Einfalt oft durch Sympathie erklaͤrt, ohne zu wiſſen, was ſie eigentlich mit dieſem Worte ſagen wolle.

Es ſind alſo die bedeutungsloſen Namen der Sympathie und Antipathie aus der beſſern Phyſik gaͤnzlich zu entfernen. Gewiſſe davon abgeleitete Benennungen behaͤlt man bey, weil ſie einmal eingeſuͤhrt ſind, z. B. ſympathetiſche Dinten, ſympathetiſche Bewegungen im menſchlichen Koͤrper, wobey durch die Verbindung des Nervenſyſtems entfernte Theile des Koͤrpers zugleich leiden, u. ſ. w.

Synodiſcher Monat, ſ. Monat.

Syzygien, Syzygiae, Syzygies.

Dieſen Namen fuͤhren diejenigen Stellungen zweener Planeten, in welchen ſie mit der Erde faſt in gerader Linie ſtehen, alſo ihre Conjunctionen und Oppoſitionen, ſ. Aſpecten. Am gewoͤhnlichſten wird dieſe Benennung den Conjunctionen und Oppoſitionen des Monds und der Sonne, d. i. den Erſcheinungen des Neumonds und Vollmonds beygelegt, die man unter dem Namen der Syzygien den Quadraturen entgegenſetzt, ſ. Quadratur. T.

Tag, Dies, Jour. Man nimmt dieſes Wort in einer doppelten Bedeutung, einmal fuͤr die Dauer der ſcheinbaren Umwaͤlzung des Himmels, das anderemal fuͤr die Zeit des Aufenthalts der Sonne uͤber dem Horizonte. In der erſten Bedeutung iſt es der aſtronomiſche Tag, welcher in 24 Stunden getheilt wird, und die Nacht mit begreift; in der zweyten der natuͤrliche Tag, welcher von ſehr ungleicher

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[272/0282] Erklaͤrung hat, und von Betrug und Aberglauben gemißbraucht, in den Augen der Unwiſſenden die ungereimteſten Dinge glaublich, und das Unbegreiflichſte wahrſcheinlich machen kan. Dieſe Bewandniß hat es mit den vorgeblichen Wirkungen der Wuͤnſchelruthe, der Amulete, den ſogenannten ſympathetiſchen Curen, und tauſend andern Geburten des Aberglaubens, welche die |leichtglaͤubige Einfalt oft durch Sympathie erklaͤrt, ohne zu wiſſen, was ſie eigentlich mit dieſem Worte ſagen wolle. Es ſind alſo die bedeutungsloſen Namen der Sympathie und Antipathie aus der beſſern Phyſik gaͤnzlich zu entfernen. Gewiſſe davon abgeleitete Benennungen behaͤlt man bey, weil ſie einmal eingeſuͤhrt ſind, z. B. ſympathetiſche Dinten, ſympathetiſche Bewegungen im menſchlichen Koͤrper, wobey durch die Verbindung des Nervenſyſtems entfernte Theile des Koͤrpers zugleich leiden, u. ſ. w. Synodiſcher Monat, ſ. Monat. Syzygien, Syzygiae, Syzygies. Dieſen Namen fuͤhren diejenigen Stellungen zweener Planeten, in welchen ſie mit der Erde faſt in gerader Linie ſtehen, alſo ihre Conjunctionen und Oppoſitionen, ſ. Aſpecten. Am gewoͤhnlichſten wird dieſe Benennung den Conjunctionen und Oppoſitionen des Monds und der Sonne, d. i. den Erſcheinungen des Neumonds und Vollmonds beygelegt, die man unter dem Namen der Syzygien den Quadraturen entgegenſetzt, ſ. Quadratur. T. Tag, Dies, Jour. Man nimmt dieſes Wort in einer doppelten Bedeutung, einmal fuͤr die Dauer der ſcheinbaren Umwaͤlzung des Himmels, das anderemal fuͤr die Zeit des Aufenthalts der Sonne uͤber dem Horizonte. In der erſten Bedeutung iſt es der aſtronomiſche Tag, welcher in 24 Stunden getheilt wird, und die Nacht mit begreift; in der zweyten der natuͤrliche Tag, welcher von ſehr ungleicher

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/282>, abgerufen am 22.11.2024.