Cylindern der Elektrisirmaschine. Dieses bemerkte Miles zuerst an geriebnen Glasröhren, und nannte es elektrisches Wetterleuchten (coruscations of light. Philos. Trans. 1745. Vol. XLIV. num. 475. p. 290.), weil diese Büschel augenblicklich verschwinden und wiederkommen, Nollet nahm sie seiner Hypothese gemäß für die Ausflüße der elektrischen Materie an, welche, wie er behauptet, allezeit nur an einigen Stellen des Körpers statt finden, s. Elektricität (Th. I. S. 757.). Diese Büschel (Aigrettes) spielen in seinem System eine große Rolle.
Die ersten Franklinisten, vorzüglich Beccaria und Wilke, bestimmten den Unterschied der Büschel und Sterne an den Spitzen genauer, und sahen die Sterne als eindringendes Licht an. Wilke wollte sogar bemerkt haben, ein solcher Stern bestehe aus lauter kleinen Kegelchen, deren Grundflächen auf dem Körper lägen. Dieser Unterschied wird im franklinischen System als ein großer Entscheidungsgrund angesehen; es ist aber zu zweydeutig, um die Richtung der Materie daraus zu bestimmen, s. Elektricität (Th. I. S. 764. 765.), Leidner Vacuum, Leiter, leuchtender. Inzwischen sind die Versuche hierüber sehr angenehm (s. Adams Versuch über die Elektricität; aus dem Engl. Leipzig, 1785. gr. 8. Cap. 6. S. 61. u. f.
Becearia nimmt an, der Stern bilde sich durch die Schwierigkeit, welche die elektrische Materie antrift, sich aus der Luft, als einem Nicht-leiter, loszuwickeln; werde z. B. ein spitziger Drath gegen ein+E gehalten, so theile der Körper sein+E der Luft mit, und der Drath müsse es erst aus dieser bekommen. Der Stralenbüschel hingegen entstehe durch die Gewalt, mit der das E durch die Luft hindurch auf die entferntern Lufttheile zuströme, und dabey die anliegenden Lufttheilchen zertheile. In der Hypothese von zwoen Elektricitäten erklärt man alles daraus, daß sich-E schwerer mittheile, als+E. Auch möchte ich die Entstehung des Stralenbüschels lieber davon herleiten, well sich theils das ausgehende+E nach den allerwärts in der Luft
Cylindern der Elektriſirmaſchine. Dieſes bemerkte Miles zuerſt an geriebnen Glasroͤhren, und nannte es elektriſches Wetterleuchten (coruſcations of light. Philoſ. Trans. 1745. Vol. XLIV. num. 475. p. 290.), weil dieſe Buͤſchel augenblicklich verſchwinden und wiederkommen, Nollet nahm ſie ſeiner Hypotheſe gemaͤß fuͤr die Ausfluͤße der elektriſchen Materie an, welche, wie er behauptet, allezeit nur an einigen Stellen des Koͤrpers ſtatt finden, ſ. Elektricitaͤt (Th. I. S. 757.). Dieſe Buͤſchel (Aigrettes) ſpielen in ſeinem Syſtem eine große Rolle.
Die erſten Frankliniſten, vorzuͤglich Beccaria und Wilke, beſtimmten den Unterſchied der Buͤſchel und Sterne an den Spitzen genauer, und ſahen die Sterne als eindringendes Licht an. Wilke wollte ſogar bemerkt haben, ein ſolcher Stern beſtehe aus lauter kleinen Kegelchen, deren Grundflaͤchen auf dem Koͤrper laͤgen. Dieſer Unterſchied wird im frankliniſchen Syſtem als ein großer Entſcheidungsgrund angeſehen; es iſt aber zu zweydeutig, um die Richtung der Materie daraus zu beſtimmen, ſ. Elektricitaͤt (Th. I. S. 764. 765.), Leidner Vacuum, Leiter, leuchtender. Inzwiſchen ſind die Verſuche hieruͤber ſehr angenehm (ſ. Adams Verſuch uͤber die Elektricitaͤt; aus dem Engl. Leipzig, 1785. gr. 8. Cap. 6. S. 61. u. f.
Becearia nimmt an, der Stern bilde ſich durch die Schwierigkeit, welche die elektriſche Materie antrift, ſich aus der Luft, als einem Nicht-leiter, loszuwickeln; werde z. B. ein ſpitziger Drath gegen ein+E gehalten, ſo theile der Koͤrper ſein+E der Luft mit, und der Drath muͤſſe es erſt aus dieſer bekommen. Der Stralenbuͤſchel hingegen entſtehe durch die Gewalt, mit der das E durch die Luft hindurch auf die entferntern Lufttheile zuſtroͤme, und dabey die anliegenden Lufttheilchen zertheile. In der Hypotheſe von zwoen Elektricitaͤten erklaͤrt man alles daraus, daß ſich-E ſchwerer mittheile, als+E. Auch moͤchte ich die Entſtehung des Stralenbuͤſchels lieber davon herleiten, well ſich theils das ausgehende+E nach den allerwaͤrts in der Luft
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Cylindern der Elektriſirmaſchine. Dieſes bemerkte Miles zuerſt an geriebnen Glasroͤhren, und nannte es elektriſches Wetterleuchten (coruſcations of light. Philoſ. Trans. 1745. Vol. XLIV. num. 475. p. 290.), weil dieſe Buͤſchel augenblicklich verſchwinden und wiederkommen, Nollet nahm ſie ſeiner Hypotheſe gemaͤß fuͤr die Ausfluͤße der elektriſchen Materie an, welche, wie er behauptet, allezeit nur an einigen Stellen des Koͤrpers ſtatt finden, ſ. Elektricitaͤt (Th. I. S. 757.). Dieſe Buͤſchel (Aigrettes) ſpielen in ſeinem Syſtem eine große Rolle.
Die erſten Frankliniſten, vorzuͤglich Beccaria und Wilke, beſtimmten den Unterſchied der Buͤſchel und Sterne an den Spitzen genauer, und ſahen die Sterne als eindringendes Licht an. Wilke wollte ſogar bemerkt haben, ein ſolcher Stern beſtehe aus lauter kleinen Kegelchen, deren Grundflaͤchen auf dem Koͤrper laͤgen. Dieſer Unterſchied wird im frankliniſchen Syſtem als ein großer Entſcheidungsgrund angeſehen; es iſt aber zu zweydeutig, um die Richtung der Materie daraus zu beſtimmen, ſ. Elektricitaͤt (Th. I. S. 764. 765.), Leidner Vacuum, Leiter, leuchtender. Inzwiſchen ſind die Verſuche hieruͤber ſehr angenehm (ſ. Adams Verſuch uͤber die Elektricitaͤt; aus dem Engl. Leipzig, 1785. gr. 8. Cap. 6. S. 61. u. f.
Becearia nimmt an, der Stern bilde ſich durch die Schwierigkeit, welche die elektriſche Materie antrift, ſich aus der Luft, als einem Nicht-leiter, loszuwickeln; werde z. B. ein ſpitziger Drath gegen ein+E gehalten, ſo theile der Koͤrper ſein+E der Luft mit, und der Drath muͤſſe es erſt aus dieſer bekommen. Der Stralenbuͤſchel hingegen entſtehe durch die Gewalt, mit der das E durch die Luft hindurch auf die entferntern Lufttheile zuſtroͤme, und dabey die anliegenden Lufttheilchen zertheile. In der Hypotheſe von zwoen Elektricitaͤten erklaͤrt man alles daraus, daß ſich-E ſchwerer mittheile, als+E. Auch moͤchte ich die Entſtehung des Stralenbuͤſchels lieber davon herleiten, well ſich theils das ausgehende+E nach den allerwaͤrts in der Luft
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/270>, abgerufen am 27.07.2024.
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