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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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gativ
setzen, so verwandelt sich die Formel in die dort gefundene.

Sind bey Körpern, die nach einerley Richtung gehen, die Massen gleich, so ist die Geschwindigkeit nach dem Stoße=1/2 (C+c). Sind die Geschwindigkeiten gleich, so holen sich bey Num. 2 die Massen nicht ein, und es erfolgt gar kein Stoß; bey Num. 1 ist die Geschwindigkeit nach dem Stoße alsdann=(M--m/M+m) · C.

3. Die Veränderungen der Geschwindigkeit, welche beyde Massen erleiden, indem sich C und c beyde in x verwandeln, sind C--x und x--c, wo man, wenn für x sein Werth aus der allgemeinen Formel gesetzt wird, findet. Beyde verhalten sich also verkehrt, wie die Massen. Bey entgegengesetzten Bewegungen hat man blos C+c statt C--c zu setzen.

Aus diesem Satze folgt auch m (x--c)=M (C--x).

4. Die Veränderungen der Bewegung beyder Massen finden sich, wenn man die Veränderungen der Geschwindigkeiten durch die Massen M und m multiplicirt. Dadurch erhält man für beyde , wo beym Begegnen ebenfalls C + c statt C -- c zu setzen ist. Also leiden beyde Massen gleiche Veränderungen ihrer Bewegung; die weniger bewegte gewinnt eben das, was die mehr bewegte verliert. Dies rechtfertigt den Gebrauch des Wortes Mittheilung, s. Mittheilung (Th. III. S. 261).

Betrachtet man Bewegungen nach entgegengesetzten Richtungen algebraisch als Größen, die einander vermindern, so ist der Satz wahr, daß der Stoß harter


gativ
ſetzen, ſo verwandelt ſich die Formel in die dort gefundene.

Sind bey Koͤrpern, die nach einerley Richtung gehen, die Maſſen gleich, ſo iſt die Geſchwindigkeit nach dem Stoße=1/2 (C+c). Sind die Geſchwindigkeiten gleich, ſo holen ſich bey Num. 2 die Maſſen nicht ein, und es erfolgt gar kein Stoß; bey Num. 1 iſt die Geſchwindigkeit nach dem Stoße alsdann=(M—m/M+m) · C.

3. Die Veraͤnderungen der Geſchwindigkeit, welche beyde Maſſen erleiden, indem ſich C und c beyde in x verwandeln, ſind C—x und x—c, wo man, wenn fuͤr x ſein Werth aus der allgemeinen Formel geſetzt wird, findet. Beyde verhalten ſich alſo verkehrt, wie die Maſſen. Bey entgegengeſetzten Bewegungen hat man blos C+c ſtatt C—c zu ſetzen.

Aus dieſem Satze folgt auch m (x—c)=M (C—x).

4. Die Veraͤnderungen der Bewegung beyder Maſſen finden ſich, wenn man die Veraͤnderungen der Geſchwindigkeiten durch die Maſſen M und m multiplicirt. Dadurch erhaͤlt man fuͤr beyde , wo beym Begegnen ebenfalls C + c ſtatt C — c zu ſetzen iſt. Alſo leiden beyde Maſſen gleiche Veraͤnderungen ihrer Bewegung; die weniger bewegte gewinnt eben das, was die mehr bewegte verliert. Dies rechtfertigt den Gebrauch des Wortes Mittheilung, ſ. Mittheilung (Th. III. S. 261).

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[217/0227] gativ ſetzen, ſo verwandelt ſich die Formel in die dort gefundene. Sind bey Koͤrpern, die nach einerley Richtung gehen, die Maſſen gleich, ſo iſt die Geſchwindigkeit nach dem Stoße=1/2 (C+c). Sind die Geſchwindigkeiten gleich, ſo holen ſich bey Num. 2 die Maſſen nicht ein, und es erfolgt gar kein Stoß; bey Num. 1 iſt die Geſchwindigkeit nach dem Stoße alsdann=(M—m/M+m) · C. 3. Die Veraͤnderungen der Geſchwindigkeit, welche beyde Maſſen erleiden, indem ſich C und c beyde in x verwandeln, ſind C—x und x—c, wo man, wenn fuͤr x ſein Werth aus der allgemeinen Formel geſetzt wird, findet. Beyde verhalten ſich alſo verkehrt, wie die Maſſen. Bey entgegengeſetzten Bewegungen hat man blos C+c ſtatt C—c zu ſetzen. Aus dieſem Satze folgt auch m (x—c)=M (C—x). 4. Die Veraͤnderungen der Bewegung beyder Maſſen finden ſich, wenn man die Veraͤnderungen der Geſchwindigkeiten durch die Maſſen M und m multiplicirt. Dadurch erhaͤlt man fuͤr beyde , wo beym Begegnen ebenfalls C + c ſtatt C — c zu ſetzen iſt. Alſo leiden beyde Maſſen gleiche Veraͤnderungen ihrer Bewegung; die weniger bewegte gewinnt eben das, was die mehr bewegte verliert. Dies rechtfertigt den Gebrauch des Wortes Mittheilung, ſ. Mittheilung (Th. III. S. 261). Betrachtet man Bewegungen nach entgegengeſetzten Richtungen algebraiſch als Groͤßen, die einander vermindern, ſo iſt der Satz wahr, daß der Stoß harter

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/227>, abgerufen am 22.11.2024.