Die meisten Naturforscher erklären die Sternschnuppen für Wirkungen ölichter oder fetter Dünste im Luftkreise, die sich entweder wirklich entzünden, oder nur blos leuchten. Nach Volta (Briefe über die Sumpfluft; a. d. Ital. Winterthur, 1778. 8.) hat die brennbare Luft, welche ihrer Leichtigkeit halber in die größten Höhen aufsteigt, und mit atmosphärischer Luft vermischt, einer Entzündung fähig ist, großen Antheil an diesen Erscheinungen. Auch Herr Gren (Grundriß der Naturl. §. 1006.) erklärt die Sternschnuppen für Entzündungen brennbarer Luftarten in den höhern Gegenden der Atmosphäre. Es hat nur dabey einige Schwierigkeit, die Ursache der Entzündung anzugeben, wozu man doch elektrische Funken oder kleine Blitze annehmen müßte. Sollten nicht etwa phosphorescirende Gasarten, die nur leuchten, nicht brennen, schon zur Erklärung hinreichend seyn? s. Jrrlichter (Th. II. S. 695.).
v. Musschenbroek Introd. ad philos.nat. To. II. §. 2505.
Priestley Geschichte der Elektricität durch Krünitz, S. 235.
Sternstunden, s. Sternzeit.
Sterntag, s. Sternzeit.
Sternzeit, Zeit der ersten Bewegung, Tempus primi mobilis, Temps mesure par la revolution des etoiles.
Die durch den täglichen Umlauf der Firsterne, oder durch die tägliche Umdrehung der Erde, abgemessene Zeitdauer, mit ihren Eintheilungen.
Wenn man vermittelst eines Uhrwerks, das eine gleichförmige Bewegung hat, die Zeit zwischen zween Culminationen eines Firsterns mißt, so findet man sie allemal eben so groß, als die Zeit zwischen jedem Paare anderer Culminationen eben des Sterns, oder auch jedes andern Firsterns. Dies ist nemlich der Zeitraum, in welchem die Erde ihre Umdrehnng um die Are gerade einmal vollendet hat. Daß diese Umdrehungszeit der Theorie nach immer gleich bleiben müsse, was auch für Kräfte auf die Bewegung der Erde wirken mögen, zeigt eine Preisschrift von Paul Frisi (Diss. sur le mouvement diurne de la terre.
Die meiſten Naturforſcher erklaͤren die Sternſchnuppen fuͤr Wirkungen oͤlichter oder fetter Duͤnſte im Luftkreiſe, die ſich entweder wirklich entzuͤnden, oder nur blos leuchten. Nach Volta (Briefe uͤber die Sumpfluft; a. d. Ital. Winterthur, 1778. 8.) hat die brennbare Luft, welche ihrer Leichtigkeit halber in die groͤßten Hoͤhen aufſteigt, und mit atmoſphaͤriſcher Luft vermiſcht, einer Entzuͤndung faͤhig iſt, großen Antheil an dieſen Erſcheinungen. Auch Herr Gren (Grundriß der Naturl. §. 1006.) erklaͤrt die Sternſchnuppen fuͤr Entzuͤndungen brennbarer Luftarten in den hoͤhern Gegenden der Atmoſphaͤre. Es hat nur dabey einige Schwierigkeit, die Urſache der Entzuͤndung anzugeben, wozu man doch elektriſche Funken oder kleine Blitze annehmen muͤßte. Sollten nicht etwa phoſphoreſcirende Gasarten, die nur leuchten, nicht brennen, ſchon zur Erklaͤrung hinreichend ſeyn? ſ. Jrrlichter (Th. II. S. 695.).
v. Muſſchenbroek Introd. ad philoſ.nat. To. II. §. 2505.
Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt durch Kruͤnitz, S. 235.
Sternſtunden, ſ. Sternzeit.
Sterntag, ſ. Sternzeit.
Sternzeit, Zeit der erſten Bewegung, Tempus primi mobilis, Temps méſuré par la revolution des etoiles.
Die durch den taͤglichen Umlauf der Firſterne, oder durch die taͤgliche Umdrehung der Erde, abgemeſſene Zeitdauer, mit ihren Eintheilungen.
Wenn man vermittelſt eines Uhrwerks, das eine gleichfoͤrmige Bewegung hat, die Zeit zwiſchen zween Culminationen eines Firſterns mißt, ſo findet man ſie allemal eben ſo groß, als die Zeit zwiſchen jedem Paare anderer Culminationen eben des Sterns, oder auch jedes andern Firſterns. Dies iſt nemlich der Zeitraum, in welchem die Erde ihre Umdrehnng um die Are gerade einmal vollendet hat. Daß dieſe Umdrehungszeit der Theorie nach immer gleich bleiben muͤſſe, was auch fuͤr Kraͤfte auf die Bewegung der Erde wirken moͤgen, zeigt eine Preisſchrift von Paul Friſi (Diſſ. ſur le mouvement diurne de la terre.
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Die meiſten Naturforſcher erklaͤren die Sternſchnuppen fuͤr Wirkungen oͤlichter oder fetter Duͤnſte im Luftkreiſe, die ſich entweder wirklich entzuͤnden, oder nur blos leuchten. Nach Volta (Briefe uͤber die Sumpfluft; a. d. Ital. Winterthur, 1778. 8.) hat die brennbare Luft, welche ihrer Leichtigkeit halber in die groͤßten Hoͤhen aufſteigt, und mit atmoſphaͤriſcher Luft vermiſcht, einer Entzuͤndung faͤhig iſt, großen Antheil an dieſen Erſcheinungen. Auch Herr Gren (Grundriß der Naturl. §. 1006.) erklaͤrt die Sternſchnuppen fuͤr Entzuͤndungen brennbarer Luftarten in den hoͤhern Gegenden der Atmoſphaͤre. Es hat nur dabey einige Schwierigkeit, die Urſache der Entzuͤndung anzugeben, wozu man doch elektriſche Funken oder kleine Blitze annehmen muͤßte. Sollten nicht etwa phoſphoreſcirende Gasarten, die nur leuchten, nicht brennen, ſchon zur Erklaͤrung hinreichend ſeyn? ſ. Jrrlichter (Th. II. S. 695.).
v. Muſſchenbroek Introd. ad philoſ.nat. To. II. §. 2505.
Prieſtley Geſchichte der Elektricitaͤt durch Kruͤnitz, S. 235.
Sternſtunden, ſ. Sternzeit.
Sterntag, ſ. Sternzeit.
Sternzeit, Zeit der erſten Bewegung, Tempus primi mobilis, Temps méſuré par la revolution des etoiles.
Die durch den taͤglichen Umlauf der Firſterne, oder durch die taͤgliche Umdrehung der Erde, abgemeſſene Zeitdauer, mit ihren Eintheilungen.
Wenn man vermittelſt eines Uhrwerks, das eine gleichfoͤrmige Bewegung hat, die Zeit zwiſchen zween Culminationen eines Firſterns mißt, ſo findet man ſie allemal eben ſo groß, als die Zeit zwiſchen jedem Paare anderer Culminationen eben des Sterns, oder auch jedes andern Firſterns. Dies iſt nemlich der Zeitraum, in welchem die Erde ihre Umdrehnng um die Are gerade einmal vollendet hat. Daß dieſe Umdrehungszeit der Theorie nach immer gleich bleiben muͤſſe, was auch fuͤr Kraͤfte auf die Bewegung der Erde wirken moͤgen, zeigt eine Preisſchrift von Paul Friſi (Diſſ. ſur le mouvement diurne de la terre.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/217>, abgerufen am 16.02.2025.
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