Die besten und vollständigsten Himmelskarten sind die von Flamstead, welche zu seiner Historia coelesti gehören, und erst nach seinem Tode auf 28 Bogen im größten Format (Atlas coelestis. Lond. 1729.) herauskamen. Jedes Blatt stellt eines oder mehrere Sternbilder mit den Theilen der angrenzenden so vor, wie sie an der hohlen Kugelfläche gesehen werden. Man findet darinn 56 Bilder, so weit selbige zu Greenwich aufgehen, mit Bayers Buchstaben, aber mit einer bis auf 2919 vermehrten Anzahl der Sterne. Eine neuere ins Kleine gezogne Ausgabe hievon hat Fortin (Atlas celeste de Flamstead en 30 Cartes par Jean Fortin. a Paris, 1776.) besorgt, die Platten nach Höhe und Breite auf ein Drittel verkleinert, die neuern Bilder von le Monnier und de la Caille beygefügt, auch 2 Planisphäre, welche die hohle Seite darstellen, hinzugesetzt, nebst einer Karte, welche dient, sich die Sterne durch Zusammenziehung der vornehmsten mit geraden Linien (Allignemens) bekannt zu machen.
Der Professor Doppelmayr gab im Jahre 1742 in der Homannischen Officin zu Nürnberg einen astronomischen Atlas von 30 Karten heraus, wovon zehn (Num. 16 -- 25.) eigentliche Sternkarten sind. Vier davon sind Planisphäre, zwey nach dem Aequator, zwey nach der Ekliptik abgetheilt, aber nach keiner richtigen Projection gezeichnet. Die sechs übrigen (Globi coelestis in tabulas planas redacti Pars I-VI) stellen den Himmel auf sechs Ebenen vor, welche die Kugel wie sechs Seiten eines Würfels berühren, so daß zwo dieser Seiten an den Weltpolen, zwo an den Aequinoctialpunkten, und zwo an dem 90sten und 270sten Grade des Aequators anliegen. Auf jede dieser Ebenen ist die Centralprojection des zugehörigen Theils der Himmelskugel verzeichnet, und so der ganze Himmel auf 6 Karten gebracht, wobey freylich das unbequem ist, daß viele Sternbilder an den Rändern der Karten zerrissen werden. Diese Karten enthalten 1870 Sterne in 75 Bildern nach Hevel, aber statt der bayrischen mit eignen lateinischen Buchstaben bezeichnet. Sie sind unter uns am leichtesten und wohlfeilsten zu haben, empfehlen sich auch
Die beſten und vollſtaͤndigſten Himmelskarten ſind die von Flamſtead, welche zu ſeiner Hiſtoria coeleſti gehoͤren, und erſt nach ſeinem Tode auf 28 Bogen im groͤßten Format (Atlas coeleſtis. Lond. 1729.) herauskamen. Jedes Blatt ſtellt eines oder mehrere Sternbilder mit den Theilen der angrenzenden ſo vor, wie ſie an der hohlen Kugelflaͤche geſehen werden. Man findet darinn 56 Bilder, ſo weit ſelbige zu Greenwich aufgehen, mit Bayers Buchſtaben, aber mit einer bis auf 2919 vermehrten Anzahl der Sterne. Eine neuere ins Kleine gezogne Ausgabe hievon hat Fortin (Atlas céleſte de Flamſtead en 30 Cartes par Jean Fortin. à Paris, 1776.) beſorgt, die Platten nach Hoͤhe und Breite auf ein Drittel verkleinert, die neuern Bilder von le Monnier und de la Caille beygefuͤgt, auch 2 Planiſphaͤre, welche die hohle Seite darſtellen, hinzugeſetzt, nebſt einer Karte, welche dient, ſich die Sterne durch Zuſammenziehung der vornehmſten mit geraden Linien (Allignemens) bekannt zu machen.
Der Profeſſor Doppelmayr gab im Jahre 1742 in der Homanniſchen Officin zu Nuͤrnberg einen aſtronomiſchen Atlas von 30 Karten heraus, wovon zehn (Num. 16 — 25.) eigentliche Sternkarten ſind. Vier davon ſind Planiſphaͤre, zwey nach dem Aequator, zwey nach der Ekliptik abgetheilt, aber nach keiner richtigen Projection gezeichnet. Die ſechs uͤbrigen (Globi coeleſtis in tabulas planas redacti Pars I-VI) ſtellen den Himmel auf ſechs Ebenen vor, welche die Kugel wie ſechs Seiten eines Wuͤrfels beruͤhren, ſo daß zwo dieſer Seiten an den Weltpolen, zwo an den Aequinoctialpunkten, und zwo an dem 90ſten und 270ſten Grade des Aequators anliegen. Auf jede dieſer Ebenen iſt die Centralprojection des zugehoͤrigen Theils der Himmelskugel verzeichnet, und ſo der ganze Himmel auf 6 Karten gebracht, wobey freylich das unbequem iſt, daß viele Sternbilder an den Raͤndern der Karten zerriſſen werden. Dieſe Karten enthalten 1870 Sterne in 75 Bildern nach Hevel, aber ſtatt der bayriſchen mit eignen lateiniſchen Buchſtaben bezeichnet. Sie ſind unter uns am leichteſten und wohlfeilſten zu haben, empfehlen ſich auch
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Die beſten und vollſtaͤndigſten Himmelskarten ſind die von Flamſtead, welche zu ſeiner Hiſtoria coeleſti gehoͤren, und erſt nach ſeinem Tode auf 28 Bogen im groͤßten Format (Atlas coeleſtis. Lond. 1729.) herauskamen. Jedes Blatt ſtellt eines oder mehrere Sternbilder mit den Theilen der angrenzenden ſo vor, wie ſie an der hohlen Kugelflaͤche geſehen werden. Man findet darinn 56 Bilder, ſo weit ſelbige zu Greenwich aufgehen, mit Bayers Buchſtaben, aber mit einer bis auf 2919 vermehrten Anzahl der Sterne. Eine neuere ins Kleine gezogne Ausgabe hievon hat Fortin (Atlas céleſte de Flamſtead en 30 Cartes par Jean Fortin. à Paris, 1776.) beſorgt, die Platten nach Hoͤhe und Breite auf ein Drittel verkleinert, die neuern Bilder von le Monnier und de la Caille beygefuͤgt, auch 2 Planiſphaͤre, welche die hohle Seite darſtellen, hinzugeſetzt, nebſt einer Karte, welche dient, ſich die Sterne durch Zuſammenziehung der vornehmſten mit geraden Linien (Allignemens) bekannt zu machen.
Der Profeſſor Doppelmayr gab im Jahre 1742 in der Homanniſchen Officin zu Nuͤrnberg einen aſtronomiſchen Atlas von 30 Karten heraus, wovon zehn (Num. 16 — 25.) eigentliche Sternkarten ſind. Vier davon ſind Planiſphaͤre, zwey nach dem Aequator, zwey nach der Ekliptik abgetheilt, aber nach keiner richtigen Projection gezeichnet. Die ſechs uͤbrigen (Globi coeleſtis in tabulas planas redacti Pars I-VI) ſtellen den Himmel auf ſechs Ebenen vor, welche die Kugel wie ſechs Seiten eines Wuͤrfels beruͤhren, ſo daß zwo dieſer Seiten an den Weltpolen, zwo an den Aequinoctialpunkten, und zwo an dem 90ſten und 270ſten Grade des Aequators anliegen. Auf jede dieſer Ebenen iſt die Centralprojection des zugehoͤrigen Theils der Himmelskugel verzeichnet, und ſo der ganze Himmel auf 6 Karten gebracht, wobey freylich das unbequem iſt, daß viele Sternbilder an den Raͤndern der Karten zerriſſen werden. Dieſe Karten enthalten 1870 Sterne in 75 Bildern nach Hevel, aber ſtatt der bayriſchen mit eignen lateiniſchen Buchſtaben bezeichnet. Sie ſind unter uns am leichteſten und wohlfeilſten zu haben, empfehlen ſich auch
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/210>, abgerufen am 16.02.2025.
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