Masse in ihre Geschwindigkeit gleich sey. Nun findet zwar beym Gleichgewichte keine Bewegung, mithin auch keine Geschwindigkeit, statt; wenn man aber statt derselben diejenige Geschwindigkeit nimmt, welche im ersten Ansange einer Bewegung statt finden würde, so läsit sich aus diesem Grundsatze das Gesetz des Hebels und die ganze statische Theorie der Maschinen herleiten. Varignon (Projet d'une nouvelle Mechanique. Paris, 1687.) versuchte die ganze Statik auf die Lehre von Zusammensetzung und Zerlegung der Kräste zu gründen, welcher Vorschlag in seinem größern Werke (Nouvelle Mechanique ou Statique, ouvrage polihume de M. Varignon. a Paris, 1725. II. To. 4.) sehr sinnreich ausgeführt ist. Fast eben so ist die Theorie des Hebels zu gleicher Zeit von Newton (Princip. L. I. Ax. 3. Coroll. 2) behandelt worden. Neuere Schriftsteller haben doch geurtheilt, daß alle diese Grundsätze einer strengen Methode nicht Gnüge leisteten; und erst Herr Kästner hat im Jahre 1753 einen vollkommen scharfen Beweis von der Theorie des Hebels gegeben, welcher mit der in de la Hire's Mechanik gebrauchten Schlußart etwas ähnliches hat, s. Hebel. Scharssinnige Untersuchungen über diese ersten Gründe der Statik hat man von Lambert (Gedanken über die Grundlehren des Gleichgewichts und der Bewegung, in den Beyträgen zum Gebrauche der Mathem. II. Theil. Berlin, 1770. 8. Num. XI. S. 363. u. f.).
Die Statik unter einem besondern Titel abzuhandeln, ist nicht gewöhnlich. Man verbindet sie fast immer mit der gemeinen Mechanik oder Maschinenlehre. Dies geht so weit, daß sehr viele dem Titel nach mechanische Lehrbücher im Grunde nichts weiter, als Statik enthalten. Ich kan mich also, was die statischen Schriftsteller betrist, ganz auf den Artikel Mechanik (Th. III. S. 173.) beziehen.
Stechheber, Antlia oenopolarum, Larron.
Der Stechheber ist ein gläsernes, wie ABC (Taf. XXIII. Fig. 32.) gestaltetes, an beyden Enden A und C ofnes Gefäß, mit einem etwas weiten Bauche, aber sehr engen Oefnungen.
Maſſe in ihre Geſchwindigkeit gleich ſey. Nun findet zwar beym Gleichgewichte keine Bewegung, mithin auch keine Geſchwindigkeit, ſtatt; wenn man aber ſtatt derſelben diejenige Geſchwindigkeit nimmt, welche im erſten Anſange einer Bewegung ſtatt finden wuͤrde, ſo laͤſit ſich aus dieſem Grundſatze das Geſetz des Hebels und die ganze ſtatiſche Theorie der Maſchinen herleiten. Varignon (Projet d'une nouvelle Méchanique. Paris, 1687.) verſuchte die ganze Statik auf die Lehre von Zuſammenſetzung und Zerlegung der Kraͤſte zu gruͤnden, welcher Vorſchlag in ſeinem groͤßern Werke (Nouvelle Méchanique ou Statique, ouvrage polihume de M. Varignon. à Paris, 1725. II. To. 4.) ſehr ſinnreich ausgefuͤhrt iſt. Faſt eben ſo iſt die Theorie des Hebels zu gleicher Zeit von Newton (Princip. L. I. Ax. 3. Coroll. 2) behandelt worden. Neuere Schriftſteller haben doch geurtheilt, daß alle dieſe Grundſaͤtze einer ſtrengen Methode nicht Gnuͤge leiſteten; und erſt Herr Kaͤſtner hat im Jahre 1753 einen vollkommen ſcharfen Beweis von der Theorie des Hebels gegeben, welcher mit der in de la Hire's Mechanik gebrauchten Schlußart etwas aͤhnliches hat, ſ. Hebel. Scharſſinnige Unterſuchungen uͤber dieſe erſten Gruͤnde der Statik hat man von Lambert (Gedanken uͤber die Grundlehren des Gleichgewichts und der Bewegung, in den Beytraͤgen zum Gebrauche der Mathem. II. Theil. Berlin, 1770. 8. Num. XI. S. 363. u. f.).
Die Statik unter einem beſondern Titel abzuhandeln, iſt nicht gewoͤhnlich. Man verbindet ſie faſt immer mit der gemeinen Mechanik oder Maſchinenlehre. Dies geht ſo weit, daß ſehr viele dem Titel nach mechaniſche Lehrbuͤcher im Grunde nichts weiter, als Statik enthalten. Ich kan mich alſo, was die ſtatiſchen Schriftſteller betriſt, ganz auf den Artikel Mechanik (Th. III. S. 173.) beziehen.
Stechheber, Antlia oenopolarum, Larron.
Der Stechheber iſt ein glaͤſernes, wie ABC (Taf. XXIII. Fig. 32.) geſtaltetes, an beyden Enden A und C ofnes Gefaͤß, mit einem etwas weiten Bauche, aber ſehr engen Oefnungen.
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Maſſe in ihre Geſchwindigkeit gleich ſey. Nun findet zwar beym Gleichgewichte keine Bewegung, mithin auch keine Geſchwindigkeit, ſtatt; wenn man aber ſtatt derſelben diejenige Geſchwindigkeit nimmt, welche im erſten Anſange einer Bewegung ſtatt finden wuͤrde, ſo laͤſit ſich aus dieſem Grundſatze das Geſetz des Hebels und die ganze ſtatiſche Theorie der Maſchinen herleiten. Varignon (Projet d'une nouvelle Méchanique. Paris, 1687.) verſuchte die ganze Statik auf die Lehre von Zuſammenſetzung und Zerlegung der Kraͤſte zu gruͤnden, welcher Vorſchlag in ſeinem groͤßern Werke (Nouvelle Méchanique ou Statique, ouvrage polihume de M. Varignon. à Paris, 1725. II. To. 4.) ſehr ſinnreich ausgefuͤhrt iſt. Faſt eben ſo iſt die Theorie des Hebels zu gleicher Zeit von Newton (Princip. L. I. Ax. 3. Coroll. 2) behandelt worden. Neuere Schriftſteller haben doch geurtheilt, daß alle dieſe Grundſaͤtze einer ſtrengen Methode nicht Gnuͤge leiſteten; und erſt Herr Kaͤſtner hat im Jahre 1753 einen vollkommen ſcharfen Beweis von der Theorie des Hebels gegeben, welcher mit der in de la Hire's Mechanik gebrauchten Schlußart etwas aͤhnliches hat, ſ. Hebel. Scharſſinnige Unterſuchungen uͤber dieſe erſten Gruͤnde der Statik hat man von Lambert (Gedanken uͤber die Grundlehren des Gleichgewichts und der Bewegung, in den Beytraͤgen zum Gebrauche der Mathem. II. Theil. Berlin, 1770. 8. Num. XI. S. 363. u. f.).
Die Statik unter einem beſondern Titel abzuhandeln, iſt nicht gewoͤhnlich. Man verbindet ſie faſt immer mit der gemeinen Mechanik oder Maſchinenlehre. Dies geht ſo weit, daß ſehr viele dem Titel nach mechaniſche Lehrbuͤcher im Grunde nichts weiter, als Statik enthalten. Ich kan mich alſo, was die ſtatiſchen Schriftſteller betriſt, ganz auf den Artikel Mechanik (Th. III. S. 173.) beziehen.
Stechheber, Antlia oenopolarum, Larron.
Der Stechheber iſt ein glaͤſernes, wie ABC (Taf. XXIII. Fig. 32.) geſtaltetes, an beyden Enden A und C ofnes Gefaͤß, mit einem etwas weiten Bauche, aber ſehr engen Oefnungen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/194>, abgerufen am 28.11.2024.
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