seyn, und im untersten PunkteB, wo x = r ist, = 3 oder dreymal so groß, als die Schwere werden. Durch diesen Fall aus der Ruhe aber kan niemals mehr, als der untere Halbkreis, beschrieben werden, weil das Pendel wieder umkehrt, wenn es jenseits B so hoch gestiegen ist, als es diesseits gefallen war.
Soll es also mehr, als den Halbkreis, beschreiben, so wird man ihm da, wo die Bewegung anfängt, z. B. in A noch einen Stoß geben müssen, durch den es auf einmal die Geschwindigkeit c erhält. Nun wird es jenseits B über den Halbkreis so weit hinausgehen, bis die negativen x so groß werden, daß die Spannung des Fadens verschwindet, oder bis c=6gx, d. i. bis x=(c/6g) ist. An dieser Stelle hört die Spannung des Fadens auf, der Körper verläßt den vorgeschriebnen Weg, und fällt durch die Schwere entweder in gerader Linie, oder wieder im Bogen um O zurück, je nachdem OM ein biegsamer Faden, oder ein unbiegsames Stäbchen ist.
Soll aber der Körper einen ganzen Kreis beschreiben, so daß im höchsten Punkte x=--r wird, so muß für die in A mitgetheilte Geschwindigkeit wenigstens (c/6g) =r oder c=6gr seyn. Ist nun c genau so groß, so wird die spannende Kraft in der höchsten Stelle des Kreises ((c-6gr/2gr)) gerade verschwinden; aber die Geschwindigkeit, die der Körper in diesem Punkte noch hat, und deren Quadrat = 6gr -- 4gr = 2gr ist, wird ihn im Bogen um O fortführen, wodurch x wieder abnimmt, und eine neue Spannung des Fadens entsteht. An der tiessten Stelle des Kreises wird die spannende Kraft ((c+6gr/2gr)) =6, oder sechsmal so groß, als die Schwere, seyn, das Quadrat der Geschwindigkeit aber wird 6gr+4gr=10gr betragen. Für diesen Fall also, wo die Geschwindigkeit
ſeyn, und im unterſten PunkteB, wo x = r iſt, = 3 oder dreymal ſo groß, als die Schwere werden. Durch dieſen Fall aus der Ruhe aber kan niemals mehr, als der untere Halbkreis, beſchrieben werden, weil das Pendel wieder umkehrt, wenn es jenſeits B ſo hoch geſtiegen iſt, als es dieſſeits gefallen war.
Soll es alſo mehr, als den Halbkreis, beſchreiben, ſo wird man ihm da, wo die Bewegung anfaͤngt, z. B. in A noch einen Stoß geben muͤſſen, durch den es auf einmal die Geſchwindigkeit c erhaͤlt. Nun wird es jenſeits B uͤber den Halbkreis ſo weit hinausgehen, bis die negativen x ſo groß werden, daß die Spannung des Fadens verſchwindet, oder bis c=6gx, d. i. bis x=(c/6g) iſt. An dieſer Stelle hoͤrt die Spannung des Fadens auf, der Koͤrper verlaͤßt den vorgeſchriebnen Weg, und faͤllt durch die Schwere entweder in gerader Linie, oder wieder im Bogen um O zuruͤck, je nachdem OM ein biegſamer Faden, oder ein unbiegſames Staͤbchen iſt.
Soll aber der Koͤrper einen ganzen Kreis beſchreiben, ſo daß im hoͤchſten Punkte x=—r wird, ſo muß fuͤr die in A mitgetheilte Geſchwindigkeit wenigſtens (c/6g) =r oder c=6gr ſeyn. Iſt nun c genau ſo groß, ſo wird die ſpannende Kraft in der hoͤchſten Stelle des Kreiſes ((c-6gr/2gr)) gerade verſchwinden; aber die Geſchwindigkeit, die der Koͤrper in dieſem Punkte noch hat, und deren Quadrat = 6gr — 4gr = 2gr iſt, wird ihn im Bogen um O fortfuͤhren, wodurch x wieder abnimmt, und eine neue Spannung des Fadens entſteht. An der tieſſten Stelle des Kreiſes wird die ſpannende Kraft ((c+6gr/2gr)) =6, oder ſechsmal ſo groß, als die Schwere, ſeyn, das Quadrat der Geſchwindigkeit aber wird 6gr+4gr=10gr betragen. Fuͤr dieſen Fall alſo, wo die Geſchwindigkeit
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0960"xml:id="P.3.954"n="954"/><lb/>ſeyn, und <hirendition="#b">im unterſten Punkte</hi><hirendition="#aq">B,</hi> wo <hirendition="#aq">x = r</hi> iſt, = 3 oder <hirendition="#b">dreymal ſo groß, als die Schwere</hi> werden. Durch dieſen Fall aus der Ruhe aber kan niemals mehr, als der untere Halbkreis, beſchrieben werden, weil das Pendel wieder umkehrt, wenn es jenſeits <hirendition="#aq">B</hi>ſo hoch geſtiegen iſt, als es dieſſeits gefallen war.</p><p>Soll es alſo mehr, als den Halbkreis, beſchreiben, ſo wird man ihm da, wo die Bewegung anfaͤngt, z. B. in <hirendition="#aq">A</hi> noch einen Stoß geben muͤſſen, durch den es auf einmal die Geſchwindigkeit <hirendition="#aq">c</hi> erhaͤlt. Nun wird es jenſeits <hirendition="#aq">B</hi> uͤber den Halbkreis ſo weit hinausgehen, bis die negativen <hirendition="#aq">x</hi>ſo groß werden, daß die Spannung des Fadens verſchwindet, oder bis <hirendition="#aq">c=6gx,</hi> d. i. bis <hirendition="#aq">x=(c/6g)</hi> iſt. An dieſer Stelle hoͤrt die Spannung des Fadens auf, der Koͤrper verlaͤßt den vorgeſchriebnen Weg, und faͤllt durch die Schwere entweder in gerader Linie, oder wieder im Bogen um <hirendition="#aq">O</hi> zuruͤck, je nachdem <hirendition="#aq">OM</hi> ein biegſamer Faden, oder ein unbiegſames Staͤbchen iſt.</p><p>Soll aber der Koͤrper einen <hirendition="#b">ganzen Kreis</hi> beſchreiben, ſo daß im hoͤchſten Punkte <hirendition="#aq">x=—r</hi> wird, ſo muß fuͤr die in <hirendition="#aq">A</hi> mitgetheilte Geſchwindigkeit wenigſtens <hirendition="#aq">(c/6g) =r</hi> oder <hirendition="#aq">c=6gr</hi>ſeyn. Iſt nun <hirendition="#aq">c</hi> genau ſo groß, ſo wird die ſpannende Kraft in der hoͤchſten Stelle des Kreiſes <hirendition="#aq">((c-6gr/2gr))</hi> gerade verſchwinden; aber die Geſchwindigkeit, die der Koͤrper in dieſem Punkte noch hat, und deren Quadrat = <hirendition="#aq">6gr — 4gr = 2gr</hi> iſt, wird ihn im Bogen um <hirendition="#aq">O</hi> fortfuͤhren, wodurch <hirendition="#aq">x</hi> wieder abnimmt, und eine neue Spannung des Fadens entſteht. An der tieſſten Stelle des Kreiſes wird die ſpannende Kraft <hirendition="#aq">((c+6gr/2gr))</hi> =6, oder ſechsmal ſo groß, als die Schwere, ſeyn, das Quadrat der Geſchwindigkeit aber wird <hirendition="#aq">6gr+4gr=10gr</hi> betragen. Fuͤr dieſen Fall alſo, wo die Geſchwindigkeit<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[954/0960]
ſeyn, und im unterſten Punkte B, wo x = r iſt, = 3 oder dreymal ſo groß, als die Schwere werden. Durch dieſen Fall aus der Ruhe aber kan niemals mehr, als der untere Halbkreis, beſchrieben werden, weil das Pendel wieder umkehrt, wenn es jenſeits B ſo hoch geſtiegen iſt, als es dieſſeits gefallen war.
Soll es alſo mehr, als den Halbkreis, beſchreiben, ſo wird man ihm da, wo die Bewegung anfaͤngt, z. B. in A noch einen Stoß geben muͤſſen, durch den es auf einmal die Geſchwindigkeit c erhaͤlt. Nun wird es jenſeits B uͤber den Halbkreis ſo weit hinausgehen, bis die negativen x ſo groß werden, daß die Spannung des Fadens verſchwindet, oder bis c=6gx, d. i. bis x=(c/6g) iſt. An dieſer Stelle hoͤrt die Spannung des Fadens auf, der Koͤrper verlaͤßt den vorgeſchriebnen Weg, und faͤllt durch die Schwere entweder in gerader Linie, oder wieder im Bogen um O zuruͤck, je nachdem OM ein biegſamer Faden, oder ein unbiegſames Staͤbchen iſt.
Soll aber der Koͤrper einen ganzen Kreis beſchreiben, ſo daß im hoͤchſten Punkte x=—r wird, ſo muß fuͤr die in A mitgetheilte Geſchwindigkeit wenigſtens (c/6g) =r oder c=6gr ſeyn. Iſt nun c genau ſo groß, ſo wird die ſpannende Kraft in der hoͤchſten Stelle des Kreiſes ((c-6gr/2gr)) gerade verſchwinden; aber die Geſchwindigkeit, die der Koͤrper in dieſem Punkte noch hat, und deren Quadrat = 6gr — 4gr = 2gr iſt, wird ihn im Bogen um O fortfuͤhren, wodurch x wieder abnimmt, und eine neue Spannung des Fadens entſteht. An der tieſſten Stelle des Kreiſes wird die ſpannende Kraft ((c+6gr/2gr)) =6, oder ſechsmal ſo groß, als die Schwere, ſeyn, das Quadrat der Geſchwindigkeit aber wird 6gr+4gr=10gr betragen. Fuͤr dieſen Fall alſo, wo die Geſchwindigkeit
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 954. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/960>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.