Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Die eigenthümlichen Gewichte der Metalle kan man auch so unter einander vergleichen, daß man von ihnen gleich dicke Cylinder macht, welches sich durch das Drathziehen bewerkstelligen läßt. Macht man nun ferner diese Cylinder von gleichem Gewichte, so verhalten sich die eigenthümlichen Schweren der Metalle, woraus sie bestehen, verkehrt wie der Cylinder Längen. Denn die Längen L und I verhalten sich wegen der gleichen Dicke, wie die Volumina. Sind nun die Gewichte P und p gleich, so ist für die eigenthümlichen Schweren. . Bey der Abwägung der Körper erfährt man nicht ihr ganzes absolutes, sondern nur ihr relatives Gewicht in der Luft, s. Gewicht (Th. I. S. 493.), wozu man noch das Gewicht von so viel Luft, als der Körper aus der Stelle treibt, hinzusetzen muß, um das absolute Gewicht zu haben. Aber bey den festen Körpern und den tropfbaren Flüßigkeiten macht dieses so wenig aus, daß man es ohne Fehler vernachläßigen kan. Wiegt man aber die Luft selbst oder andere Gasarten in eingeschloßnen Gefäßen ab, so müssen hiezu feste unbiegsame Gefäße gewählt werden, deren Volumen sich nicht ändert, damit der Gewichtsverlust, den sie von der äußern Luft leiden, bey gleichem Stande des Barometers und gleicher Wärme der nemliche bleibe, s. Luft. Auf eben die Art, wie das Gewicht der gemeinen Luft in einem solchen Gefäße, z. B. einer kupferner Kugel gefunden wird, kan man auch die Gewichte anderer Gasarten suchen, deren Verhältnisse bey gleichem Volumen zugleich die Verhältnisse ihrer eigenthümlichen Gewichte ausdrücken. Fontana's Methode hiebey, welche die genauste ist, beschreibt Cavallo (Abhdl. über die Natur und Eigensch. der Luft; a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 377.).
Die eigenthuͤmlichen Gewichte der Metalle kan man auch ſo unter einander vergleichen, daß man von ihnen gleich dicke Cylinder macht, welches ſich durch das Drathziehen bewerkſtelligen laͤßt. Macht man nun ferner dieſe Cylinder von gleichem Gewichte, ſo verhalten ſich die eigenthuͤmlichen Schweren der Metalle, woraus ſie beſtehen, verkehrt wie der Cylinder Laͤngen. Denn die Laͤngen L und I verhalten ſich wegen der gleichen Dicke, wie die Volumina. Sind nun die Gewichte P und p gleich, ſo iſt fuͤr die eigenthuͤmlichen Schweren. . Bey der Abwaͤgung der Koͤrper erfaͤhrt man nicht ihr ganzes abſolutes, ſondern nur ihr relatives Gewicht in der Luft, ſ. Gewicht (Th. I. S. 493.), wozu man noch das Gewicht von ſo viel Luft, als der Koͤrper aus der Stelle treibt, hinzuſetzen muß, um das abſolute Gewicht zu haben. Aber bey den feſten Koͤrpern und den tropfbaren Fluͤßigkeiten macht dieſes ſo wenig aus, daß man es ohne Fehler vernachlaͤßigen kan. Wiegt man aber die Luft ſelbſt oder andere Gasarten in eingeſchloßnen Gefaͤßen ab, ſo muͤſſen hiezu feſte unbiegſame Gefaͤße gewaͤhlt werden, deren Volumen ſich nicht aͤndert, damit der Gewichtsverluſt, den ſie von der aͤußern Luft leiden, bey gleichem Stande des Barometers und gleicher Waͤrme der nemliche bleibe, ſ. Luft. Auf eben die Art, wie das Gewicht der gemeinen Luft in einem ſolchen Gefaͤße, z. B. einer kupferner Kugel gefunden wird, kan man auch die Gewichte anderer Gasarten ſuchen, deren Verhaͤltniſſe bey gleichem Volumen zugleich die Verhaͤltniſſe ihrer eigenthuͤmlichen Gewichte ausdruͤcken. Fontana's Methode hiebey, welche die genauſte iſt, beſchreibt Cavallo (Abhdl. uͤber die Natur und Eigenſch. der Luft; a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 377.). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0916" xml:id="P.3.910" n="910"/><lb/> zu unterſuchen, wie ſtark ſie vom Waſſer gehoben werden, indem man einen Faden daran befeſtiget, unten um eine auf dem Boden des Gefaͤßes befindliche Rolle zieht, und verſucht, wie viel Gewicht noͤthig iſt, um an dieſem Faden den Koͤrper ganz unter Waſſer zu erhalten.</p> <p>Die eigenthuͤmlichen Gewichte der Metalle kan man auch ſo unter einander vergleichen, daß man von ihnen gleich dicke Cylinder macht, welches ſich durch das Drathziehen bewerkſtelligen laͤßt. Macht man nun ferner dieſe Cylinder von gleichem Gewichte, ſo verhalten ſich die eigenthuͤmlichen Schweren der Metalle, woraus ſie beſtehen, verkehrt wie der Cylinder Laͤngen. Denn die Laͤngen <hi rendition="#aq">L</hi> und <hi rendition="#aq">I</hi> verhalten ſich wegen der gleichen Dicke, wie die Volumina. Sind nun die Gewichte <hi rendition="#aq">P</hi> und <hi rendition="#aq">p</hi> gleich, ſo iſt fuͤr die eigenthuͤmlichen Schweren. .</p> <p>Bey der Abwaͤgung der Koͤrper erfaͤhrt man nicht ihr ganzes abſolutes, ſondern nur ihr relatives Gewicht in der Luft, ſ. <hi rendition="#b">Gewicht</hi> (Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 493.), wozu man noch das Gewicht von ſo viel Luft, als der Koͤrper aus der Stelle treibt, hinzuſetzen muß, um das abſolute Gewicht zu haben. Aber bey den feſten Koͤrpern und den tropfbaren Fluͤßigkeiten macht dieſes ſo wenig aus, daß man es ohne Fehler vernachlaͤßigen kan. Wiegt man aber die Luft ſelbſt oder andere Gasarten in eingeſchloßnen Gefaͤßen ab, ſo muͤſſen hiezu feſte unbiegſame Gefaͤße gewaͤhlt werden, deren Volumen ſich nicht aͤndert, damit der Gewichtsverluſt, den ſie von der aͤußern Luft leiden, bey gleichem Stande des Barometers und gleicher Waͤrme der nemliche bleibe, ſ. <hi rendition="#b">Luft.</hi> Auf eben die Art, wie das Gewicht der gemeinen Luft in einem ſolchen Gefaͤße, z. B. einer kupferner Kugel gefunden wird, kan man auch die Gewichte anderer Gasarten ſuchen, deren Verhaͤltniſſe bey gleichem Volumen zugleich die Verhaͤltniſſe ihrer eigenthuͤmlichen Gewichte ausdruͤcken. <hi rendition="#b">Fontana's</hi> Methode hiebey, welche die genauſte iſt, beſchreibt <hi rendition="#b">Cavallo</hi> (Abhdl. uͤber die Natur und Eigenſch. der Luft; a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 377.).<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [910/0916]
zu unterſuchen, wie ſtark ſie vom Waſſer gehoben werden, indem man einen Faden daran befeſtiget, unten um eine auf dem Boden des Gefaͤßes befindliche Rolle zieht, und verſucht, wie viel Gewicht noͤthig iſt, um an dieſem Faden den Koͤrper ganz unter Waſſer zu erhalten.
Die eigenthuͤmlichen Gewichte der Metalle kan man auch ſo unter einander vergleichen, daß man von ihnen gleich dicke Cylinder macht, welches ſich durch das Drathziehen bewerkſtelligen laͤßt. Macht man nun ferner dieſe Cylinder von gleichem Gewichte, ſo verhalten ſich die eigenthuͤmlichen Schweren der Metalle, woraus ſie beſtehen, verkehrt wie der Cylinder Laͤngen. Denn die Laͤngen L und I verhalten ſich wegen der gleichen Dicke, wie die Volumina. Sind nun die Gewichte P und p gleich, ſo iſt fuͤr die eigenthuͤmlichen Schweren. .
Bey der Abwaͤgung der Koͤrper erfaͤhrt man nicht ihr ganzes abſolutes, ſondern nur ihr relatives Gewicht in der Luft, ſ. Gewicht (Th. I. S. 493.), wozu man noch das Gewicht von ſo viel Luft, als der Koͤrper aus der Stelle treibt, hinzuſetzen muß, um das abſolute Gewicht zu haben. Aber bey den feſten Koͤrpern und den tropfbaren Fluͤßigkeiten macht dieſes ſo wenig aus, daß man es ohne Fehler vernachlaͤßigen kan. Wiegt man aber die Luft ſelbſt oder andere Gasarten in eingeſchloßnen Gefaͤßen ab, ſo muͤſſen hiezu feſte unbiegſame Gefaͤße gewaͤhlt werden, deren Volumen ſich nicht aͤndert, damit der Gewichtsverluſt, den ſie von der aͤußern Luft leiden, bey gleichem Stande des Barometers und gleicher Waͤrme der nemliche bleibe, ſ. Luft. Auf eben die Art, wie das Gewicht der gemeinen Luft in einem ſolchen Gefaͤße, z. B. einer kupferner Kugel gefunden wird, kan man auch die Gewichte anderer Gasarten ſuchen, deren Verhaͤltniſſe bey gleichem Volumen zugleich die Verhaͤltniſſe ihrer eigenthuͤmlichen Gewichte ausdruͤcken. Fontana's Methode hiebey, welche die genauſte iſt, beſchreibt Cavallo (Abhdl. uͤber die Natur und Eigenſch. der Luft; a. d. Engl. Leipz. 1783. gr. 8. S. 377.).
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