Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Man kan endlich auch das eigenthümliche Gewicht eines festen Körpers durch Fahrenheits Aräometer finden, s. Aräometer, (Th. I. S. 124 u. f.). Legt man nemlich den Körper oben auf die Schale an diesem Instrumente, so zeigt das Gewicht, das man noch zulegen muß, wenn sich das Aräometer bis an das Merkmal im Wasser eintauchen soll, wie viel der Körper wiege, oder P. Hängt man ihn alsdann unten an das Instrument, so erfährt man auf eben die Art sein Gewicht im Wasser, und daraus ergiebt sich sein Gewichtsverlust, oder a, mithin auch P/a, oder seine specifische Schwere. Bergenstierna (Schwed. Abhdl. B. XXXVII. der deutsch. Uebers. S. 121. mit Kästners Anm.) hat das Aräometer hiezu bequemer einzurichten gesucht. Wenn es recht empsindlich ist, kan es für kleine Körper auf diese Art mit Vortheil gebraucht werden. Die eigenthümlichen Gewichte flüßiger Materien werden am besten dadurch bestimmt, daß man einen massiven gläsernen oder elfenbeinernen Körper von beliebiger Gestalt in sie einsenkt, und dessen Gewichtsverlust in ihnen bemerkt. Dieser Verlust beträgt in jeder Materie so viel, als das Gewicht dieser Materie unter dem Raume des eingesenkten Körpers. Da der Körper, also auch dieser Raum, für beyde Materien ebenderselbe bleibt, so müssen sich nach dem Satze I.) ihre specifischen Schweren, wie die beyden Größen des Gewichtsverlusts verhalten. Verliert also der Glaskörper im Wasser a, in einem andern Liquor A, so verhalten sich die eigenthümlichen Gewichte des Liquors und des Wassers, wie A:a, und das erstere, als Zahl ausgedrückt, ist = A/a.
Man kan endlich auch das eigenthuͤmliche Gewicht eines feſten Koͤrpers durch Fahrenheits Araͤometer finden, ſ. Araͤometer, (Th. I. S. 124 u. f.). Legt man nemlich den Koͤrper oben auf die Schale an dieſem Inſtrumente, ſo zeigt das Gewicht, das man noch zulegen muß, wenn ſich das Araͤometer bis an das Merkmal im Waſſer eintauchen ſoll, wie viel der Koͤrper wiege, oder P. Haͤngt man ihn alsdann unten an das Inſtrument, ſo erfaͤhrt man auf eben die Art ſein Gewicht im Waſſer, und daraus ergiebt ſich ſein Gewichtsverluſt, oder a, mithin auch P/a, oder ſeine ſpecifiſche Schwere. Bergenſtierna (Schwed. Abhdl. B. XXXVII. der deutſch. Ueberſ. S. 121. mit Kaͤſtners Anm.) hat das Araͤometer hiezu bequemer einzurichten geſucht. Wenn es recht empſindlich iſt, kan es fuͤr kleine Koͤrper auf dieſe Art mit Vortheil gebraucht werden. Die eigenthuͤmlichen Gewichte fluͤßiger Materien werden am beſten dadurch beſtimmt, daß man einen maſſiven glaͤſernen oder elfenbeinernen Koͤrper von beliebiger Geſtalt in ſie einſenkt, und deſſen Gewichtsverluſt in ihnen bemerkt. Dieſer Verluſt betraͤgt in jeder Materie ſo viel, als das Gewicht dieſer Materie unter dem Raume des eingeſenkten Koͤrpers. Da der Koͤrper, alſo auch dieſer Raum, fuͤr beyde Materien ebenderſelbe bleibt, ſo muͤſſen ſich nach dem Satze I.) ihre ſpecifiſchen Schweren, wie die beyden Groͤßen des Gewichtsverluſts verhalten. Verliert alſo der Glaskoͤrper im Waſſer a, in einem andern Liquor A, ſo verhalten ſich die eigenthuͤmlichen Gewichte des Liquors und des Waſſers, wie A:a, und das erſtere, als Zahl ausgedruͤckt, iſt = A/a. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i"><pb facs="#f0914" xml:id="P.3.908" n="908"/><lb/> ham.</hi> London, 1726. 8. p. 134.)</hi> und <hi rendition="#b">Mairan</hi> <hi rendition="#aq">(Traité de la glace. paris, 1749. 8. p. 263.)</hi> auf dieſe Art die Schwere des Eiſes geſunden. Die Geraͤthſchaft dazu, Zange, Eimer rc. beſchreibt <hi rendition="#b">Muſſchenbroek</hi> <hi rendition="#aq">(Introd. ad phil. nat. Tom. II. §. 1398 *).</hi> Der Eimer dient auch nach eben der Methode, <hi rendition="#b">Pulver</hi> in fluͤßigen Materien abzuwiegen, wenn ſie darinn unterſinken und nicht davon aufgeloͤßt werden.</p> <p>Man kan endlich auch das eigenthuͤmliche Gewicht eines feſten Koͤrpers durch Fahrenheits Araͤometer finden, ſ. <hi rendition="#b">Araͤometer,</hi> (Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 124 u. f.). Legt man nemlich den Koͤrper oben auf die Schale an dieſem Inſtrumente, ſo zeigt das Gewicht, das man noch zulegen muß, wenn ſich das Araͤometer bis an das Merkmal im Waſſer eintauchen ſoll, wie viel der Koͤrper wiege, oder <hi rendition="#aq">P.</hi> Haͤngt man ihn alsdann unten an das Inſtrument, ſo erfaͤhrt man auf eben die Art ſein Gewicht im Waſſer, und daraus ergiebt ſich ſein Gewichtsverluſt, oder a, mithin auch <hi rendition="#aq">P/a,</hi> oder ſeine ſpecifiſche Schwere. <hi rendition="#b">Bergenſtierna</hi> (Schwed. Abhdl. B. <hi rendition="#aq">XXXVII.</hi> der deutſch. Ueberſ. S. 121. mit Kaͤſtners Anm.) hat das Araͤometer hiezu bequemer einzurichten geſucht. Wenn es recht empſindlich iſt, kan es fuͤr kleine Koͤrper auf dieſe Art mit Vortheil gebraucht werden.</p> <p>Die eigenthuͤmlichen Gewichte <hi rendition="#b">fluͤßiger Materien</hi> werden am beſten dadurch beſtimmt, daß man einen maſſiven glaͤſernen oder elfenbeinernen Koͤrper von beliebiger Geſtalt in ſie einſenkt, und deſſen Gewichtsverluſt in ihnen bemerkt. Dieſer Verluſt betraͤgt in jeder Materie ſo viel, als das Gewicht dieſer Materie unter dem Raume des eingeſenkten Koͤrpers. Da der Koͤrper, alſo auch dieſer Raum, fuͤr beyde Materien ebenderſelbe bleibt, ſo muͤſſen ſich nach dem Satze <hi rendition="#aq">I.</hi>) ihre ſpecifiſchen Schweren, wie die beyden Groͤßen des Gewichtsverluſts verhalten. Verliert alſo der Glaskoͤrper im Waſſer a, in einem andern Liquor <hi rendition="#aq">A,</hi> ſo verhalten ſich die eigenthuͤmlichen Gewichte des Liquors und des Waſſers, wie <hi rendition="#aq">A:a,</hi> und das erſtere, als Zahl ausgedruͤckt, iſt = <hi rendition="#aq">A/a.</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [908/0914]
ham. London, 1726. 8. p. 134.) und Mairan (Traité de la glace. paris, 1749. 8. p. 263.) auf dieſe Art die Schwere des Eiſes geſunden. Die Geraͤthſchaft dazu, Zange, Eimer rc. beſchreibt Muſſchenbroek (Introd. ad phil. nat. Tom. II. §. 1398 *). Der Eimer dient auch nach eben der Methode, Pulver in fluͤßigen Materien abzuwiegen, wenn ſie darinn unterſinken und nicht davon aufgeloͤßt werden.
Man kan endlich auch das eigenthuͤmliche Gewicht eines feſten Koͤrpers durch Fahrenheits Araͤometer finden, ſ. Araͤometer, (Th. I. S. 124 u. f.). Legt man nemlich den Koͤrper oben auf die Schale an dieſem Inſtrumente, ſo zeigt das Gewicht, das man noch zulegen muß, wenn ſich das Araͤometer bis an das Merkmal im Waſſer eintauchen ſoll, wie viel der Koͤrper wiege, oder P. Haͤngt man ihn alsdann unten an das Inſtrument, ſo erfaͤhrt man auf eben die Art ſein Gewicht im Waſſer, und daraus ergiebt ſich ſein Gewichtsverluſt, oder a, mithin auch P/a, oder ſeine ſpecifiſche Schwere. Bergenſtierna (Schwed. Abhdl. B. XXXVII. der deutſch. Ueberſ. S. 121. mit Kaͤſtners Anm.) hat das Araͤometer hiezu bequemer einzurichten geſucht. Wenn es recht empſindlich iſt, kan es fuͤr kleine Koͤrper auf dieſe Art mit Vortheil gebraucht werden.
Die eigenthuͤmlichen Gewichte fluͤßiger Materien werden am beſten dadurch beſtimmt, daß man einen maſſiven glaͤſernen oder elfenbeinernen Koͤrper von beliebiger Geſtalt in ſie einſenkt, und deſſen Gewichtsverluſt in ihnen bemerkt. Dieſer Verluſt betraͤgt in jeder Materie ſo viel, als das Gewicht dieſer Materie unter dem Raume des eingeſenkten Koͤrpers. Da der Koͤrper, alſo auch dieſer Raum, fuͤr beyde Materien ebenderſelbe bleibt, ſo muͤſſen ſich nach dem Satze I.) ihre ſpecifiſchen Schweren, wie die beyden Groͤßen des Gewichtsverluſts verhalten. Verliert alſo der Glaskoͤrper im Waſſer a, in einem andern Liquor A, ſo verhalten ſich die eigenthuͤmlichen Gewichte des Liquors und des Waſſers, wie A:a, und das erſtere, als Zahl ausgedruͤckt, iſt = A/a.
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