Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Im eisernen, inwendig polirten Stiefel GH, Taf. XVI. Fig. 25. wird der Stempel mit der eisernen Stange KI an der Handhabe I auf und nieder bewegt. Die Schrauben a a und die Stellschraube K hindern, daß man ihn nicht zu weit aufziehe oder niedertreibe. Die Röhre HL ist ebenfalls von Eisen, oder auch von gebranntem Leder, elastischem Harz u. dgl. um dem Andringen des aus dem Stiefel gestoßenen Quecksilbers etwas zu widerstehen. Der übrige Theil der Röhre LMN mit dem Gefäß NP, in Form eines Srechhebers, ist von Glas. Der obere cylindrische Hals P schließt in den metallnen Knopf X, worum sich ein senguerdischer Hahn O befindet. Dieser Hahn hat einen gerade durchgehenden, und einen in der Figur vorgestellten bey h ofnen Gang, vor welchem ein Ventil vorliegt, das sich nur auswärts öfnet, vas man aber auch ausschrauben und wegnehmen kan. Steht der Hahn, wie in der Figur, so ist die Röhre MNP von der Glocke auf dem Teiler RR abgeschnitten, und mit der äußern Luft verbunden. Giebt man ihm eine Viertelswendung, so kehrt sich der gerade durchgebohrte Canal gegen V, und verbindet das Gefäß PN mit dem Teller RR. Wendet man ihn noch einmal um den vierten Theil, so kömmt des gekrümmten Canals Oefnung gegen V, und die Glocke ist in Verbindung mit der äußern Luft. Nun muß bey niedergestoßenem Stempel der ganze Raum HLMNP bis an den Hahn mit reinem gekochten Quecksilber gefüllt sehn. Wird dann das Gefäß PN mit dem Teller verbunden, und der Stempel aufgezogen, so sinkt das Quecksilber, das Gefäß wird leer, und die Luft unter der Glocke dehnt sich aus. Stellt man nun den Hahn wieder so, wie ihn die Figur zeigt, und drückt den Stempel nieder so treibt das wieder aufsteigende Quecksilber die Luft aus PN in die Atmosphäre. Man sieht leicht, daß durch entgegengesetzte Stellungen des Hahns die Luft auch verdichtet werden kan, welchen Gebrauch aber Hr. H.
Im eiſernen, inwendig polirten Stiefel GH, Taf. XVI. Fig. 25. wird der Stempel mit der eiſernen Stange KI an der Handhabe I auf und nieder bewegt. Die Schrauben a a und die Stellſchraube K hindern, daß man ihn nicht zu weit aufziehe oder niedertreibe. Die Roͤhre HL iſt ebenfalls von Eiſen, oder auch von gebranntem Leder, elaſtiſchem Harz u. dgl. um dem Andringen des aus dem Stiefel geſtoßenen Queckſilbers etwas zu widerſtehen. Der uͤbrige Theil der Roͤhre LMN mit dem Gefaͤß NP, in Form eines Srechhebers, iſt von Glas. Der obere cylindriſche Hals P ſchließt in den metallnen Knopf X, worum ſich ein ſenguerdiſcher Hahn O befindet. Dieſer Hahn hat einen gerade durchgehenden, und einen in der Figur vorgeſtellten bey h ofnen Gang, vor welchem ein Ventil vorliegt, das ſich nur auswaͤrts oͤfnet, vas man aber auch ausſchrauben und wegnehmen kan. Steht der Hahn, wie in der Figur, ſo iſt die Roͤhre MNP von der Glocke auf dem Teiler RR abgeſchnitten, und mit der aͤußern Luft verbunden. Giebt man ihm eine Viertelswendung, ſo kehrt ſich der gerade durchgebohrte Canal gegen V, und verbindet das Gefaͤß PN mit dem Teller RR. Wendet man ihn noch einmal um den vierten Theil, ſo koͤmmt des gekruͤmmten Canals Oefnung gegen V, und die Glocke iſt in Verbindung mit der aͤußern Luft. Nun muß bey niedergeſtoßenem Stempel der ganze Raum HLMNP bis an den Hahn mit reinem gekochten Queckſilber gefuͤllt ſehn. Wird dann das Gefaͤß PN mit dem Teller verbunden, und der Stempel aufgezogen, ſo ſinkt das Queckſilber, das Gefaͤß wird leer, und die Luft unter der Glocke dehnt ſich aus. Stellt man nun den Hahn wieder ſo, wie ihn die Figur zeigt, und druͤckt den Stempel nieder ſo treibt das wieder aufſteigende Queckſilber die Luft aus PN in die Atmoſphaͤre. Man ſieht leicht, daß durch entgegengeſetzte Stellungen des Hahns die Luft auch verdichtet werden kan, welchen Gebrauch aber Hr. H. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0087" xml:id="P.3.81" n="81"/><lb/> chaniſmus et deſcriptio. Lipſ. 1787. 4.</hi>) und von Herrn <hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> (Magaz. fuͤr das Neuſte a. d. Phyſ. <hi rendition="#aq">V.</hi> B. 2. St. S. 81. u. f.) beſchrieben: hier erlaubt der Raum nur, ihr Weſentlichſtes anzufuͤhren.</p> <p>Im eiſernen, inwendig polirten Stiefel <hi rendition="#aq">GH,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Fig. 25. wird der Stempel mit der eiſernen Stange <hi rendition="#aq">KI</hi> an der Handhabe <hi rendition="#aq">I</hi> auf und nieder bewegt. Die Schrauben a a und die Stellſchraube <hi rendition="#aq">K</hi> hindern, daß man ihn nicht zu weit aufziehe oder niedertreibe. Die Roͤhre <hi rendition="#aq">HL</hi> iſt ebenfalls von Eiſen, oder auch von gebranntem Leder, elaſtiſchem Harz u. dgl. um dem Andringen des aus dem Stiefel geſtoßenen Queckſilbers etwas zu widerſtehen. Der uͤbrige Theil der Roͤhre <hi rendition="#aq">LMN</hi> mit dem Gefaͤß <hi rendition="#aq">NP,</hi> in Form eines Srechhebers, iſt von Glas. Der obere cylindriſche Hals <hi rendition="#aq">P</hi> ſchließt in den metallnen Knopf <hi rendition="#aq">X,</hi> worum ſich ein ſenguerdiſcher Hahn <hi rendition="#aq">O</hi> befindet. Dieſer Hahn hat einen gerade durchgehenden, und einen in der Figur vorgeſtellten bey <hi rendition="#aq">h</hi> ofnen Gang, vor welchem ein Ventil vorliegt, das ſich nur auswaͤrts oͤfnet, vas man aber auch ausſchrauben und wegnehmen kan. Steht der Hahn, wie in der Figur, ſo iſt die Roͤhre <hi rendition="#aq">MNP</hi> von der Glocke auf dem Teiler <hi rendition="#aq">RR</hi> abgeſchnitten, und mit der aͤußern Luft verbunden. Giebt man ihm eine Viertelswendung, ſo kehrt ſich der gerade durchgebohrte Canal gegen <hi rendition="#aq">V,</hi> und verbindet das Gefaͤß <hi rendition="#aq">PN</hi> mit dem Teller <hi rendition="#aq">RR.</hi> Wendet man ihn noch einmal um den vierten Theil, ſo koͤmmt des gekruͤmmten Canals Oefnung gegen <hi rendition="#aq">V,</hi> und die Glocke iſt in Verbindung mit der aͤußern Luft. Nun muß bey niedergeſtoßenem Stempel der ganze Raum <hi rendition="#aq">HLMNP</hi> bis an den Hahn mit reinem gekochten Queckſilber gefuͤllt ſehn. Wird dann das Gefaͤß <hi rendition="#aq">PN</hi> mit dem Teller verbunden, und der Stempel aufgezogen, ſo ſinkt das Queckſilber, das Gefaͤß wird leer, und die Luft unter der Glocke dehnt ſich aus. Stellt man nun den Hahn wieder ſo, wie ihn die Figur zeigt, und druͤckt den Stempel nieder ſo treibt das wieder aufſteigende Queckſilber die Luft aus <hi rendition="#aq">PN</hi> in die Atmoſphaͤre. Man ſieht leicht, daß durch entgegengeſetzte Stellungen des Hahns die Luft auch verdichtet werden kan, welchen Gebrauch aber Hr. H.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0087]
chaniſmus et deſcriptio. Lipſ. 1787. 4.) und von Herrn Lichtenberg (Magaz. fuͤr das Neuſte a. d. Phyſ. V. B. 2. St. S. 81. u. f.) beſchrieben: hier erlaubt der Raum nur, ihr Weſentlichſtes anzufuͤhren.
Im eiſernen, inwendig polirten Stiefel GH, Taf. XVI. Fig. 25. wird der Stempel mit der eiſernen Stange KI an der Handhabe I auf und nieder bewegt. Die Schrauben a a und die Stellſchraube K hindern, daß man ihn nicht zu weit aufziehe oder niedertreibe. Die Roͤhre HL iſt ebenfalls von Eiſen, oder auch von gebranntem Leder, elaſtiſchem Harz u. dgl. um dem Andringen des aus dem Stiefel geſtoßenen Queckſilbers etwas zu widerſtehen. Der uͤbrige Theil der Roͤhre LMN mit dem Gefaͤß NP, in Form eines Srechhebers, iſt von Glas. Der obere cylindriſche Hals P ſchließt in den metallnen Knopf X, worum ſich ein ſenguerdiſcher Hahn O befindet. Dieſer Hahn hat einen gerade durchgehenden, und einen in der Figur vorgeſtellten bey h ofnen Gang, vor welchem ein Ventil vorliegt, das ſich nur auswaͤrts oͤfnet, vas man aber auch ausſchrauben und wegnehmen kan. Steht der Hahn, wie in der Figur, ſo iſt die Roͤhre MNP von der Glocke auf dem Teiler RR abgeſchnitten, und mit der aͤußern Luft verbunden. Giebt man ihm eine Viertelswendung, ſo kehrt ſich der gerade durchgebohrte Canal gegen V, und verbindet das Gefaͤß PN mit dem Teller RR. Wendet man ihn noch einmal um den vierten Theil, ſo koͤmmt des gekruͤmmten Canals Oefnung gegen V, und die Glocke iſt in Verbindung mit der aͤußern Luft. Nun muß bey niedergeſtoßenem Stempel der ganze Raum HLMNP bis an den Hahn mit reinem gekochten Queckſilber gefuͤllt ſehn. Wird dann das Gefaͤß PN mit dem Teller verbunden, und der Stempel aufgezogen, ſo ſinkt das Queckſilber, das Gefaͤß wird leer, und die Luft unter der Glocke dehnt ſich aus. Stellt man nun den Hahn wieder ſo, wie ihn die Figur zeigt, und druͤckt den Stempel nieder ſo treibt das wieder aufſteigende Queckſilber die Luft aus PN in die Atmoſphaͤre. Man ſieht leicht, daß durch entgegengeſetzte Stellungen des Hahns die Luft auch verdichtet werden kan, welchen Gebrauch aber Hr. H.
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