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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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und zum Löthen; in der Färbekunst zu Erhöhung der Farben; mit fixem Alkali versetzt zur Schnupftabaksbeize; und in der Arzneykunst als ein auflösendes, reizendes, fäulnißwidriges und fieberstillendes Mittel.

Macquer chymisches Wörterbuch, mit Leonhardi Anm. Art. Ammoniakalsalze.

Gren systemat. Handbuch der Chemie. Erster Theil, §. 942. u. f.

Salpeter

Nitrum, Nitrum vulgare, prismaticum, Alcali vegetabile nitratum (Bergm.), Nitre, Salpetre. Diesen Namen führen die durch Sättigung der Salpetersäure mit den Laugensalzen entstandenen Neutralsalze, s. Neutralsalze. Insbesondere aber kömmt die Benennung des gemeinen oder prismatischen Salpeters demjenigen zu, welcher aus der Vereinigung dieser Säure mit dem Gewächslaugensalze entspringt.

Der gemeine Salpeter hat einen kühlendsalzigen scharfen Geschmack, und einen bitterlichen Nachgeschmack. Er bildet ansehnliche große Krystallen, von sechsseitiger prismatischer Gestalt, mit gestreiften Seitenflächen und sechsseitig pyramidalischen, mehrentheils schräg abgestumpften Endspitzen. Sie lösen sich leicht im Wasser auf, und erfordern dazu nach Bergmann (De analysi aquarum, §. 11.) bey mäßiger Wärme 7 Theile, bey der Siedhitze kaum mehr als einen Theil Wasser auf einen Theil Salpeter, daher sich der Salpeter sehr bequem durchs Abkühlen krystallisiren läßt. Sie halten nach Bergmann 0,49 reines Gewächsalkali, 0,33 Salpetersäure und 0,18 Krystallisationswasser; nach Kirwan 0,63 Laugensalz, 0,30 Säure und nur 0,07 Wasser. Die Vereinigung dieser Bestandtheile ist so vollkommen, daß die Krystallen an der Luft weder verwittern, noch zerfließen.

Der Salpeter zerschmelzt sehr leicht in einer mäßigen Hitze, und ohne sich aufzublähen. Wenn er nicht bis zum Glühen gebracht wird, verliert er durch diese Schmelzung nichts, als sein weniges Krystallisationswasser, und gesteht beym Erkalten zu einer festen, klingenden und halbdurchsichtigen


und zum Loͤthen; in der Faͤrbekunſt zu Erhoͤhung der Farben; mit fixem Alkali verſetzt zur Schnupftabaksbeize; und in der Arzneykunſt als ein aufloͤſendes, reizendes, faͤulnißwidriges und fieberſtillendes Mittel.

Macquer chymiſches Woͤrterbuch, mit Leonhardi Anm. Art. Ammoniakalſalze.

Gren ſyſtemat. Handbuch der Chemie. Erſter Theil, §. 942. u. f.

Salpeter

Nitrum, Nitrum vulgare, prismaticum, Alcali vegetabile nitratum (Bergm.), Nitre, Salpètre. Dieſen Namen fuͤhren die durch Saͤttigung der Salpeterſaͤure mit den Laugenſalzen entſtandenen Neutralſalze, ſ. Neutralſalze. Insbeſondere aber koͤmmt die Benennung des gemeinen oder prismatiſchen Salpeters demjenigen zu, welcher aus der Vereinigung dieſer Saͤure mit dem Gewaͤchslaugenſalze entſpringt.

Der gemeine Salpeter hat einen kuͤhlendſalzigen ſcharfen Geſchmack, und einen bitterlichen Nachgeſchmack. Er bildet anſehnliche große Kryſtallen, von ſechsſeitiger prismatiſcher Geſtalt, mit geſtreiften Seitenflaͤchen und ſechsſeitig pyramidaliſchen, mehrentheils ſchraͤg abgeſtumpften Endſpitzen. Sie loͤſen ſich leicht im Waſſer auf, und erfordern dazu nach Bergmann (De analyſi aquarum, §. 11.) bey maͤßiger Waͤrme 7 Theile, bey der Siedhitze kaum mehr als einen Theil Waſſer auf einen Theil Salpeter, daher ſich der Salpeter ſehr bequem durchs Abkuͤhlen kryſtalliſiren laͤßt. Sie halten nach Bergmann 0,49 reines Gewaͤchsalkali, 0,33 Salpeterſaͤure und 0,18 Kryſtalliſationswaſſer; nach Kirwan 0,63 Laugenſalz, 0,30 Saͤure und nur 0,07 Waſſer. Die Vereinigung dieſer Beſtandtheile iſt ſo vollkommen, daß die Kryſtallen an der Luft weder verwittern, noch zerfließen.

Der Salpeter zerſchmelzt ſehr leicht in einer maͤßigen Hitze, und ohne ſich aufzublaͤhen. Wenn er nicht bis zum Gluͤhen gebracht wird, verliert er durch dieſe Schmelzung nichts, als ſein weniges Kryſtalliſationswaſſer, und geſteht beym Erkalten zu einer feſten, klingenden und halbdurchſichtigen

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[756/0762] und zum Loͤthen; in der Faͤrbekunſt zu Erhoͤhung der Farben; mit fixem Alkali verſetzt zur Schnupftabaksbeize; und in der Arzneykunſt als ein aufloͤſendes, reizendes, faͤulnißwidriges und fieberſtillendes Mittel. Macquer chymiſches Woͤrterbuch, mit Leonhardi Anm. Art. Ammoniakalſalze. Gren ſyſtemat. Handbuch der Chemie. Erſter Theil, §. 942. u. f. Salpeter Nitrum, Nitrum vulgare, prismaticum, Alcali vegetabile nitratum (Bergm.), Nitre, Salpètre. Dieſen Namen fuͤhren die durch Saͤttigung der Salpeterſaͤure mit den Laugenſalzen entſtandenen Neutralſalze, ſ. Neutralſalze. Insbeſondere aber koͤmmt die Benennung des gemeinen oder prismatiſchen Salpeters demjenigen zu, welcher aus der Vereinigung dieſer Saͤure mit dem Gewaͤchslaugenſalze entſpringt. Der gemeine Salpeter hat einen kuͤhlendſalzigen ſcharfen Geſchmack, und einen bitterlichen Nachgeſchmack. Er bildet anſehnliche große Kryſtallen, von ſechsſeitiger prismatiſcher Geſtalt, mit geſtreiften Seitenflaͤchen und ſechsſeitig pyramidaliſchen, mehrentheils ſchraͤg abgeſtumpften Endſpitzen. Sie loͤſen ſich leicht im Waſſer auf, und erfordern dazu nach Bergmann (De analyſi aquarum, §. 11.) bey maͤßiger Waͤrme 7 Theile, bey der Siedhitze kaum mehr als einen Theil Waſſer auf einen Theil Salpeter, daher ſich der Salpeter ſehr bequem durchs Abkuͤhlen kryſtalliſiren laͤßt. Sie halten nach Bergmann 0,49 reines Gewaͤchsalkali, 0,33 Salpeterſaͤure und 0,18 Kryſtalliſationswaſſer; nach Kirwan 0,63 Laugenſalz, 0,30 Saͤure und nur 0,07 Waſſer. Die Vereinigung dieſer Beſtandtheile iſt ſo vollkommen, daß die Kryſtallen an der Luft weder verwittern, noch zerfließen. Der Salpeter zerſchmelzt ſehr leicht in einer maͤßigen Hitze, und ohne ſich aufzublaͤhen. Wenn er nicht bis zum Gluͤhen gebracht wird, verliert er durch dieſe Schmelzung nichts, als ſein weniges Kryſtalliſationswaſſer, und geſteht beym Erkalten zu einer feſten, klingenden und halbdurchſichtigen

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/762>, abgerufen am 22.11.2024.