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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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Sind zwo solche Saiten von gleicher Dicke, so verhält sich ihr Gewicht, wie ihre Länge, also LG, wie L. In diesem Falle sind die Schwingungszahlen im Verhältnisse von sqrtP/L.

Daher verhält sich bey gleich langen und gleich dicken Saiten die Schwingungszahl oder Höhe des Tons, wie sqrtP, oder wie die Quadratwurzel aus der spannenden Kraft. Um eine Saite bey gleicher Länge bis zur Octave des vorigen Tons (2 : 1) zu bringen, muß man sie mit viermal so viel Kraft spannen.

Bleibt aber die spannende Kraft ungeändert, so verhält sich die Schwingungszahl, oder Tonhöhe, wie 1/L d. i. umgekehrt, wie die Länge. Um eine Saite bey ungeänderter Spannung auf die Octave des vorigen Tons zu bringen, muß sie um die Hälfte verkürzt werden. Auf diesen Satz gründen sich die Versuche mit dem Monochord, Tetrachord u. s. w., s. Ton. So bringt man auf der Violine und Laute aus einer gestimmten Saite ohne Veränderung der Spannung verschiedene höhere Töne hervor, indem blos die Länge des schwingenden Theils durch Aufdrückung des Fingers auf die gehörige Stelle vermindert wird.

Wenn gleich lange und gleich gespannte Saiten ungleich dick sind, so verhalten sich die Schwingungszahlen oder Tonhöhen umgekehrt, wie die Durchmesser. Saiten von ungleichförmiger Dicke geben mehrere Töne zugleich an.

Die Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entsteht, den eigentlichen Ton, auf den sie gestimmt sind, ganz rein an; bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber klingen die Octave, Quinte und doppelte Octave mit. Die Entstehung der Schwingungsknoten kömmt auf die Art an, die Saite in Bewegung zu setzen, und auf die Stelle, wo dieses geschieht, s. Klang, unter welchem Artikel auch einigt Schriften über die verschiedenen Schwingungsarten der Saiten angeführt werden.


Sind zwo ſolche Saiten von gleicher Dicke, ſo verhaͤlt ſich ihr Gewicht, wie ihre Laͤnge, alſo LG, wie L. In dieſem Falle ſind die Schwingungszahlen im Verhaͤltniſſe von √P/L.

Daher verhaͤlt ſich bey gleich langen und gleich dicken Saiten die Schwingungszahl oder Hoͤhe des Tons, wie √P, oder wie die Quadratwurzel aus der ſpannenden Kraft. Um eine Saite bey gleicher Laͤnge bis zur Octave des vorigen Tons (2 : 1) zu bringen, muß man ſie mit viermal ſo viel Kraft ſpannen.

Bleibt aber die ſpannende Kraft ungeaͤndert, ſo verhaͤlt ſich die Schwingungszahl, oder Tonhoͤhe, wie 1/L d. i. umgekehrt, wie die Laͤnge. Um eine Saite bey ungeaͤnderter Spannung auf die Octave des vorigen Tons zu bringen, muß ſie um die Haͤlfte verkuͤrzt werden. Auf dieſen Satz gruͤnden ſich die Verſuche mit dem Monochord, Tetrachord u. ſ. w., ſ. Ton. So bringt man auf der Violine und Laute aus einer geſtimmten Saite ohne Veraͤnderung der Spannung verſchiedene hoͤhere Toͤne hervor, indem blos die Laͤnge des ſchwingenden Theils durch Aufdruͤckung des Fingers auf die gehoͤrige Stelle vermindert wird.

Wenn gleich lange und gleich geſpannte Saiten ungleich dick ſind, ſo verhalten ſich die Schwingungszahlen oder Tonhoͤhen umgekehrt, wie die Durchmeſſer. Saiten von ungleichfoͤrmiger Dicke geben mehrere Toͤne zugleich an.

Die Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den eigentlichen Ton, auf den ſie geſtimmt ſind, ganz rein an; bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber klingen die Octave, Quinte und doppelte Octave mit. Die Entſtehung der Schwingungsknoten koͤmmt auf die Art an, die Saite in Bewegung zu ſetzen, und auf die Stelle, wo dieſes geſchieht, ſ. Klang, unter welchem Artikel auch einigt Schriften uͤber die verſchiedenen Schwingungsarten der Saiten angefuͤhrt werden.

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[752/0758] Sind zwo ſolche Saiten von gleicher Dicke, ſo verhaͤlt ſich ihr Gewicht, wie ihre Laͤnge, alſo LG, wie L. In dieſem Falle ſind die Schwingungszahlen im Verhaͤltniſſe von √P/L. Daher verhaͤlt ſich bey gleich langen und gleich dicken Saiten die Schwingungszahl oder Hoͤhe des Tons, wie √P, oder wie die Quadratwurzel aus der ſpannenden Kraft. Um eine Saite bey gleicher Laͤnge bis zur Octave des vorigen Tons (2 : 1) zu bringen, muß man ſie mit viermal ſo viel Kraft ſpannen. Bleibt aber die ſpannende Kraft ungeaͤndert, ſo verhaͤlt ſich die Schwingungszahl, oder Tonhoͤhe, wie 1/L d. i. umgekehrt, wie die Laͤnge. Um eine Saite bey ungeaͤnderter Spannung auf die Octave des vorigen Tons zu bringen, muß ſie um die Haͤlfte verkuͤrzt werden. Auf dieſen Satz gruͤnden ſich die Verſuche mit dem Monochord, Tetrachord u. ſ. w., ſ. Ton. So bringt man auf der Violine und Laute aus einer geſtimmten Saite ohne Veraͤnderung der Spannung verſchiedene hoͤhere Toͤne hervor, indem blos die Laͤnge des ſchwingenden Theils durch Aufdruͤckung des Fingers auf die gehoͤrige Stelle vermindert wird. Wenn gleich lange und gleich geſpannte Saiten ungleich dick ſind, ſo verhalten ſich die Schwingungszahlen oder Tonhoͤhen umgekehrt, wie die Durchmeſſer. Saiten von ungleichfoͤrmiger Dicke geben mehrere Toͤne zugleich an. Die Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den eigentlichen Ton, auf den ſie geſtimmt ſind, ganz rein an; bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber klingen die Octave, Quinte und doppelte Octave mit. Die Entſtehung der Schwingungsknoten koͤmmt auf die Art an, die Saite in Bewegung zu ſetzen, und auf die Stelle, wo dieſes geſchieht, ſ. Klang, unter welchem Artikel auch einigt Schriften uͤber die verſchiedenen Schwingungsarten der Saiten angefuͤhrt werden.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/758>, abgerufen am 22.11.2024.