einfach, feuerbeständig und stark sind, weil sich mit ihnen eine gewisse Menge Oel verbindet, welche nur durch die feinsten Bearbeitungen davon geschieden werden kan. Deswegen können auch die meisten aus ihnen entstandnen Mittelsalze durch bloßes Feuer oder durch die Mineralsäuren zersetzt werden. Man kan die Pflanzensäuren nach Weigel (Grundriß der Chymie, §. 846.) in wesentliche, gegohrne und brenzliche abtheilen. Die wesentlichen sind in den Vegetabilien bereits von Natur entwickelt, und werden durch Auspressen, Ausziehen, Abreiben oder Abkochen mit Wasser erhalten. Sie sind allerdings als eigenthümliche Säuren zu betrachten, deren jede besondere Neutral- und Mittelsalze bildet; ihre Grundsäure aber scheint doch nur eine einzige zu seyn. Zu ihnen gehören die Citronensäure, reine Weinsteinsäure, Sauerkleesalzsäure, Zuckersäure, Benzoesäure, Johannisbeerensäure, Berbisbeerensäure, Maulbeersalzsäure, Pfirschen - Pomeranzen - Aepfelsäure, Tamarindensäure, u. a. m. Donald Monro(Account of some neutral salts made with vegetable acids, Philos. Trans. Vol. LXVII. p. 479.) hat über dieselben und ihre Mittelsalze viele Untersuchungen angestellt. Zu den gegohrnen gehört die Essigsäure, von welcher unter einem eignen Artikel gehandelt worden ist. Brenzliche Pflanzensäuren (destillirte saure Geister aus dem Pflanzenreiche) sind die Holzsäure oder der Holzessig, den man fast aus allen festen Pflanzentheilen durch die Destillation erhält, die Honigsäure, der Weinsteinspiritus.
Die thierischen Säuren sind ebenfalls schwächer, flüchtiger, und zusammengesetzter, als die mineralischen, und mit einer Menge Oel verbunden; im Ganzen auch noch zu wenig untersucht, als daß man entscheiden könnte, ob sie von den vegetabilischen wesentlich unterschieden sind. Die Ameisensäure wird durch Destillation der Ameisen erlangt, die Fettsäure ebenfalls durch Destilliren aus der Butter und dem Fette gezogen, s. Fett. Beyde sind brenzlich, sehr flüchtig, stechend und durchdringend. Endlich wird auch noch hieher die Knochensäure oder Phosphorsäure getechnet, s. Phosphorsäure, die man aber auch außer dem
einfach, feuerbeſtaͤndig und ſtark ſind, weil ſich mit ihnen eine gewiſſe Menge Oel verbindet, welche nur durch die feinſten Bearbeitungen davon geſchieden werden kan. Deswegen koͤnnen auch die meiſten aus ihnen entſtandnen Mittelſalze durch bloßes Feuer oder durch die Mineralſaͤuren zerſetzt werden. Man kan die Pflanzenſaͤuren nach Weigel (Grundriß der Chymie, §. 846.) in weſentliche, gegohrne und brenzliche abtheilen. Die weſentlichen ſind in den Vegetabilien bereits von Natur entwickelt, und werden durch Auspreſſen, Ausziehen, Abreiben oder Abkochen mit Waſſer erhalten. Sie ſind allerdings als eigenthuͤmliche Saͤuren zu betrachten, deren jede beſondere Neutral- und Mittelſalze bildet; ihre Grundſaͤure aber ſcheint doch nur eine einzige zu ſeyn. Zu ihnen gehoͤren die Citronenſaͤure, reine Weinſteinſaͤure, Sauerkleeſalzſaͤure, Zuckerſaͤure, Benzoeſaͤure, Johannisbeerenſaͤure, Berbisbeerenſaͤure, Maulbeerſalzſaͤure, Pfirſchen - Pomeranzen - Aepfelſaͤure, Tamarindenſaͤure, u. a. m. Donald Monro(Account of ſome neutral ſalts made with vegetable acids, Philoſ. Trans. Vol. LXVII. p. 479.) hat uͤber dieſelben und ihre Mittelſalze viele Unterſuchungen angeſtellt. Zu den gegohrnen gehoͤrt die Eſſigſaͤure, von welcher unter einem eignen Artikel gehandelt worden iſt. Brenzliche Pflanzenſaͤuren (deſtillirte ſaure Geiſter aus dem Pflanzenreiche) ſind die Holzſaͤure oder der Holzeſſig, den man faſt aus allen feſten Pflanzentheilen durch die Deſtillation erhaͤlt, die Honigſaͤure, der Weinſteinſpiritus.
Die thieriſchen Saͤuren ſind ebenfalls ſchwaͤcher, fluͤchtiger, und zuſammengeſetzter, als die mineraliſchen, und mit einer Menge Oel verbunden; im Ganzen auch noch zu wenig unterſucht, als daß man entſcheiden koͤnnte, ob ſie von den vegetabiliſchen weſentlich unterſchieden ſind. Die Ameiſenſaͤure wird durch Deſtillation der Ameiſen erlangt, die Fettſaͤure ebenfalls durch Deſtilliren aus der Butter und dem Fette gezogen, ſ. Fett. Beyde ſind brenzlich, ſehr fluͤchtig, ſtechend und durchdringend. Endlich wird auch noch hieher die Knochenſaͤure oder Phosphorſaͤure getechnet, ſ. Phosphorſaͤure, die man aber auch außer dem
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einfach, feuerbeſtaͤndig und ſtark ſind, weil ſich mit ihnen eine gewiſſe Menge Oel verbindet, welche nur durch die feinſten Bearbeitungen davon geſchieden werden kan. Deswegen koͤnnen auch die meiſten aus ihnen entſtandnen Mittelſalze durch bloßes Feuer oder durch die Mineralſaͤuren zerſetzt werden. Man kan die Pflanzenſaͤuren nach Weigel (Grundriß der Chymie, §. 846.) in weſentliche, gegohrne und brenzliche abtheilen. Die weſentlichen ſind in den Vegetabilien bereits von Natur entwickelt, und werden durch Auspreſſen, Ausziehen, Abreiben oder Abkochen mit Waſſer erhalten. Sie ſind allerdings als eigenthuͤmliche Saͤuren zu betrachten, deren jede beſondere Neutral- und Mittelſalze bildet; ihre Grundſaͤure aber ſcheint doch nur eine einzige zu ſeyn. Zu ihnen gehoͤren die Citronenſaͤure, reine Weinſteinſaͤure, Sauerkleeſalzſaͤure, Zuckerſaͤure, Benzoeſaͤure, Johannisbeerenſaͤure, Berbisbeerenſaͤure, Maulbeerſalzſaͤure, Pfirſchen - Pomeranzen - Aepfelſaͤure, Tamarindenſaͤure, u. a. m. Donald Monro (Account of ſome neutral ſalts made with vegetable acids, Philoſ. Trans. Vol. LXVII. p. 479.) hat uͤber dieſelben und ihre Mittelſalze viele Unterſuchungen angeſtellt. Zu den gegohrnen gehoͤrt die Eſſigſaͤure, von welcher unter einem eignen Artikel gehandelt worden iſt. Brenzliche Pflanzenſaͤuren (deſtillirte ſaure Geiſter aus dem Pflanzenreiche) ſind die Holzſaͤure oder der Holzeſſig, den man faſt aus allen feſten Pflanzentheilen durch die Deſtillation erhaͤlt, die Honigſaͤure, der Weinſteinſpiritus.
Die thieriſchen Saͤuren ſind ebenfalls ſchwaͤcher, fluͤchtiger, und zuſammengeſetzter, als die mineraliſchen, und mit einer Menge Oel verbunden; im Ganzen auch noch zu wenig unterſucht, als daß man entſcheiden koͤnnte, ob ſie von den vegetabiliſchen weſentlich unterſchieden ſind. Die Ameiſenſaͤure wird durch Deſtillation der Ameiſen erlangt, die Fettſaͤure ebenfalls durch Deſtilliren aus der Butter und dem Fette gezogen, ſ. Fett. Beyde ſind brenzlich, ſehr fluͤchtig, ſtechend und durchdringend. Endlich wird auch noch hieher die Knochenſaͤure oder Phosphorſaͤure getechnet, ſ. Phosphorſaͤure, die man aber auch außer dem
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 745. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/751>, abgerufen am 26.11.2024.
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