im Cylinder, Taf. XIV Fig. 13., nicht nöthig. Vielmehr ist der Hahn, wie der senguerdische, doppelt durchbohrt, so, daß man durch abwechselnde Stellung des Grifs entweder den Cylinder mit dem Teller, oder mit der äußern Luft, verbinden kan. Man muß also jedesmal vor dem Niedertreten den Grif in die eine, und vor dem Aufziehen in die andere Stellung bringen. Vor der Oefnung, die aus dem Hahne in die freye Luft führt, liegt ein Ventil, das die Luft zwar heraus, aber nicht hinein läßt. Dieses hat die Absicht, das Aufziehen des Stempels zu erleichtern. Wenn man nemlich den Stempel niedergetreten hat, so ist der Cylinder mit sehr verdünnter Luft angefüllt. Oefnet man nun den Hahn, so tritt, wenn kein Ventil da ist, eine Menge Luft aus dem Zimmer in den Stiefel, die man durchs Aufziehen erst wieder herausschaffen muß. Liegt aber das Ventil vor, so bleibt der Stiefel fast luftleer, und der Druck der Atmosphäre von unten auf treibt den Kolben von selbst wieder zurück, daß also die Hand nur nachhelfen und ihn vollends ganz heraufziehen darf. Ein solches Ventil hatte auch schon s'Gravesande bey seinen Hähnen angebracht. Man findet diese Pumpe sehr häufig in den Instrumentensammlungen der Physiker, und sie läßt sich, wenn das Ventil im Hahne weggenommen wird, auch als Compressionsmaschine gebrauchen.
Nellets doppelte Luftpumpe ist weit zusammengesetzter. Sie hat zween neben einander stehende Cylinder, in welche die Kolben mit bezahnten Stangen von unten hineingehen, und durch ein Stirnrad mit einer langen Kurbel bewegt werden. Oben liegt zwischen den beyden Cylindern ein Hahn, der so durchbohrt ist, daß er beym Hin- und Herwenden abwechselnd bald den einen bald den andern Cylinder mit der Glocke verbindet. Die Kurbel an der Axe des Stirnrads hat am Ende einen Zapfen, der beym Anfange jedes neuen Zuges den Grif des Hahns ergreift, mit sich fortführt, und dadurch dem Hahne die gehörige Stellung giebt. Dabey sind die Kolben mit ihren Stangen so verbunden, daß sie sich nicht gleich fortschieben,
im Cylinder, Taf. XIV Fig. 13., nicht noͤthig. Vielmehr iſt der Hahn, wie der ſenguerdiſche, doppelt durchbohrt, ſo, daß man durch abwechſelnde Stellung des Grifs entweder den Cylinder mit dem Teller, oder mit der aͤußern Luft, verbinden kan. Man muß alſo jedesmal vor dem Niedertreten den Grif in die eine, und vor dem Aufziehen in die andere Stellung bringen. Vor der Oefnung, die aus dem Hahne in die freye Luft fuͤhrt, liegt ein Ventil, das die Luft zwar heraus, aber nicht hinein laͤßt. Dieſes hat die Abſicht, das Aufziehen des Stempels zu erleichtern. Wenn man nemlich den Stempel niedergetreten hat, ſo iſt der Cylinder mit ſehr verduͤnnter Luft angefuͤllt. Oefnet man nun den Hahn, ſo tritt, wenn kein Ventil da iſt, eine Menge Luft aus dem Zimmer in den Stiefel, die man durchs Aufziehen erſt wieder herausſchaffen muß. Liegt aber das Ventil vor, ſo bleibt der Stiefel faſt luftleer, und der Druck der Atmoſphaͤre von unten auf treibt den Kolben von ſelbſt wieder zuruͤck, daß alſo die Hand nur nachhelfen und ihn vollends ganz heraufziehen darf. Ein ſolches Ventil hatte auch ſchon s'Graveſande bey ſeinen Haͤhnen angebracht. Man findet dieſe Pumpe ſehr haͤufig in den Inſtrumentenſammlungen der Phyſiker, und ſie laͤßt ſich, wenn das Ventil im Hahne weggenommen wird, auch als Compreſſionsmaſchine gebrauchen.
Nellets doppelte Luftpumpe iſt weit zuſammengeſetzter. Sie hat zween neben einander ſtehende Cylinder, in welche die Kolben mit bezahnten Stangen von unten hineingehen, und durch ein Stirnrad mit einer langen Kurbel bewegt werden. Oben liegt zwiſchen den beyden Cylindern ein Hahn, der ſo durchbohrt iſt, daß er beym Hin- und Herwenden abwechſelnd bald den einen bald den andern Cylinder mit der Glocke verbindet. Die Kurbel an der Axe des Stirnrads hat am Ende einen Zapfen, der beym Anfange jedes neuen Zuges den Grif des Hahns ergreift, mit ſich fortfuͤhrt, und dadurch dem Hahne die gehoͤrige Stellung giebt. Dabey ſind die Kolben mit ihren Stangen ſo verbunden, daß ſie ſich nicht gleich fortſchieben,
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im Cylinder, Taf. XIV Fig. 13., nicht noͤthig. Vielmehr iſt der Hahn, wie der ſenguerdiſche, doppelt durchbohrt, ſo, daß man durch abwechſelnde Stellung des Grifs entweder den Cylinder mit dem Teller, oder mit der aͤußern Luft, verbinden kan. Man muß alſo jedesmal vor dem Niedertreten den Grif in die eine, und vor dem Aufziehen in die andere Stellung bringen. Vor der Oefnung, die aus dem Hahne in die freye Luft fuͤhrt, liegt ein Ventil, das die Luft zwar heraus, aber nicht hinein laͤßt. Dieſes hat die Abſicht, das Aufziehen des Stempels zu erleichtern. Wenn man nemlich den Stempel niedergetreten hat, ſo iſt der Cylinder mit ſehr verduͤnnter Luft angefuͤllt. Oefnet man nun den Hahn, ſo tritt, wenn kein Ventil da iſt, eine Menge Luft aus dem Zimmer in den Stiefel, die man durchs Aufziehen erſt wieder herausſchaffen muß. Liegt aber das Ventil vor, ſo bleibt der Stiefel faſt luftleer, und der Druck der Atmoſphaͤre von unten auf treibt den Kolben von ſelbſt wieder zuruͤck, daß alſo die Hand nur nachhelfen und ihn vollends ganz heraufziehen darf. Ein ſolches Ventil hatte auch ſchon s'Graveſande bey ſeinen Haͤhnen angebracht. Man findet dieſe Pumpe ſehr haͤufig in den Inſtrumentenſammlungen der Phyſiker, und ſie laͤßt ſich, wenn das Ventil im Hahne weggenommen wird, auch als Compreſſionsmaſchine gebrauchen.
Nellets doppelte Luftpumpe iſt weit zuſammengeſetzter. Sie hat zween neben einander ſtehende Cylinder, in welche die Kolben mit bezahnten Stangen von unten hineingehen, und durch ein Stirnrad mit einer langen Kurbel bewegt werden. Oben liegt zwiſchen den beyden Cylindern ein Hahn, der ſo durchbohrt iſt, daß er beym Hin- und Herwenden abwechſelnd bald den einen bald den andern Cylinder mit der Glocke verbindet. Die Kurbel an der Axe des Stirnrads hat am Ende einen Zapfen, der beym Anfange jedes neuen Zuges den Grif des Hahns ergreift, mit ſich fortfuͤhrt, und dadurch dem Hahne die gehoͤrige Stellung giebt. Dabey ſind die Kolben mit ihren Stangen ſo verbunden, daß ſie ſich nicht gleich fortſchieben,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/74>, abgerufen am 27.11.2024.
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