aber einen bestimmten Einfluß auf die Beobachtungen haben können.
Brisson Dict. rais. de Phys. art. Reciprocation du Pendule.
Rectascension, s. Aufsteigung, gerade.
Rectification, Rectificirug
Rectisicatio, Rectification. So nennt man die sorgfältige Reinigung gewisser flüßigen Materien, vermittelst der Destillation und Sublimation.
Wenn hiebey die heterogenen Substanzen flüchtiger sind, als die Materie, welche von ihnen gereinigt werden soll, so geht das Unreine in die Vorlage über, und die rectificirte Materie bleibt im Destillirgefäße zurück. Ist das Uebergetriebne ganz oder großentheils Wasser, so heißt die Operation auch das Dephlegmiren oder Entwässern, wovon das Concentriren der Vitriolsäure ein Beyspiel ist.
Ist aber derjenige Theil, den man rein zu erhalten wünscht, der flüchtigere, so daß das Heterogene bey der Destillation zurück bleibt, so heißt das Verfahren eine eigentliche Rectification. Von dieser Art ist die Rectificirung der wesentlichen Oele und des Weingeists, wodurch die Oele von den beygemischten brenzlichen und salzigen Theilen, und die brennbaren Geister von Wasser und ölichten Beymischungen gereiniget werden.
Was bey dem Abziehen solcher Feuchtigkeiten, die die Weingährung überstanden haben, übergeht, heißt Brantwein(Vinum adustum, Eau de vie), und ist von der nöthigen Reinigkeit des Weingeists noch weit entfernt. Man verwandlet den Brantwein in Weingeist durch nochmalige Destillation bey gelindem Feuer im Wasserbade, wobey der geistigste Theil allezeit zuerst übergeht, und den rectificirten Weingeist ausmacht. Es muß aber diese Operation, wenn man eine genugsame Menge Weingeist erhalten will, im Großen angestellt werden, z. B. nach Baume's Vorschrift mit 300 Pinten Brantwein, wobey die zuerst
aber einen beſtimmten Einfluß auf die Beobachtungen haben koͤnnen.
Briſſon Dict. raiſ. de Phyſ. art. Reciprocation du Pendule.
Rectaſcenſion, ſ. Aufſteigung, gerade.
Rectification, Rectificirug
Rectiſicatio, Rectification. So nennt man die ſorgfaͤltige Reinigung gewiſſer fluͤßigen Materien, vermittelſt der Deſtillation und Sublimation.
Wenn hiebey die heterogenen Subſtanzen fluͤchtiger ſind, als die Materie, welche von ihnen gereinigt werden ſoll, ſo geht das Unreine in die Vorlage uͤber, und die rectificirte Materie bleibt im Deſtillirgefaͤße zuruͤck. Iſt das Uebergetriebne ganz oder großentheils Waſſer, ſo heißt die Operation auch das Dephlegmiren oder Entwaͤſſern, wovon das Concentriren der Vitriolſaͤure ein Beyſpiel iſt.
Iſt aber derjenige Theil, den man rein zu erhalten wuͤnſcht, der fluͤchtigere, ſo daß das Heterogene bey der Deſtillation zuruͤck bleibt, ſo heißt das Verfahren eine eigentliche Rectification. Von dieſer Art iſt die Rectificirung der weſentlichen Oele und des Weingeiſts, wodurch die Oele von den beygemiſchten brenzlichen und ſalzigen Theilen, und die brennbaren Geiſter von Waſſer und oͤlichten Beymiſchungen gereiniget werden.
Was bey dem Abziehen ſolcher Feuchtigkeiten, die die Weingaͤhrung uͤberſtanden haben, uͤbergeht, heißt Brantwein(Vinum aduſtum, Eau de vie), und iſt von der noͤthigen Reinigkeit des Weingeiſts noch weit entfernt. Man verwandlet den Brantwein in Weingeiſt durch nochmalige Deſtillation bey gelindem Feuer im Waſſerbade, wobey der geiſtigſte Theil allezeit zuerſt uͤbergeht, und den rectificirten Weingeiſt ausmacht. Es muß aber dieſe Operation, wenn man eine genugſame Menge Weingeiſt erhalten will, im Großen angeſtellt werden, z. B. nach Baume's Vorſchrift mit 300 Pinten Brantwein, wobey die zuerſt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0646"xml:id="P.3.640"n="640"/><lb/>
aber einen beſtimmten Einfluß auf die Beobachtungen haben koͤnnen.</p><p><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Briſſon</hi> Dict. raiſ. de Phyſ. art. <hirendition="#i">Reciprocation du Pendule.</hi></hi></p><p><hirendition="#b">Rectaſcenſion, ſ. Aufſteigung, gerade.</hi></p></div><divn="3"><head>Rectification, Rectificirug</head><lb/><p><hirendition="#aq">Rectiſicatio, <hirendition="#i">Rectification.</hi></hi> So nennt man die ſorgfaͤltige Reinigung gewiſſer fluͤßigen Materien, vermittelſt der Deſtillation und Sublimation.</p><p>Wenn hiebey die heterogenen Subſtanzen fluͤchtiger ſind, als die Materie, welche von ihnen gereinigt werden ſoll, ſo geht das Unreine in die Vorlage uͤber, und die rectificirte Materie bleibt im Deſtillirgefaͤße zuruͤck. Iſt das Uebergetriebne ganz oder großentheils Waſſer, ſo heißt die Operation auch das <hirendition="#b">Dephlegmiren</hi> oder <hirendition="#b">Entwaͤſſern,</hi> wovon das Concentriren der Vitriolſaͤure ein Beyſpiel iſt.</p><p>Iſt aber derjenige Theil, den man rein zu erhalten wuͤnſcht, der fluͤchtigere, ſo daß das Heterogene bey der Deſtillation zuruͤck bleibt, ſo heißt das Verfahren eine eigentliche <hirendition="#b">Rectification.</hi> Von dieſer Art iſt die Rectificirung der weſentlichen Oele und des Weingeiſts, wodurch die Oele von den beygemiſchten brenzlichen und ſalzigen Theilen, und die brennbaren Geiſter von Waſſer und oͤlichten Beymiſchungen gereiniget werden.</p><p>Was bey dem Abziehen ſolcher Feuchtigkeiten, die die Weingaͤhrung uͤberſtanden haben, uͤbergeht, heißt <hirendition="#b">Brantwein</hi><hirendition="#aq">(Vinum aduſtum, <hirendition="#i">Eau de vie</hi>),</hi> und iſt von der noͤthigen Reinigkeit des Weingeiſts noch weit entfernt. Man verwandlet den Brantwein in Weingeiſt durch nochmalige Deſtillation bey gelindem Feuer im Waſſerbade, wobey der geiſtigſte Theil allezeit zuerſt uͤbergeht, und den <hirendition="#b">rectificirten Weingeiſt</hi> ausmacht. Es muß aber dieſe Operation, wenn man eine genugſame Menge Weingeiſt erhalten will, im Großen angeſtellt werden, z. B. nach Baume's Vorſchrift mit 300 Pinten Brantwein, wobey die zuerſt<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[640/0646]
aber einen beſtimmten Einfluß auf die Beobachtungen haben koͤnnen.
Briſſon Dict. raiſ. de Phyſ. art. Reciprocation du Pendule.
Rectaſcenſion, ſ. Aufſteigung, gerade.
Rectification, Rectificirug
Rectiſicatio, Rectification. So nennt man die ſorgfaͤltige Reinigung gewiſſer fluͤßigen Materien, vermittelſt der Deſtillation und Sublimation.
Wenn hiebey die heterogenen Subſtanzen fluͤchtiger ſind, als die Materie, welche von ihnen gereinigt werden ſoll, ſo geht das Unreine in die Vorlage uͤber, und die rectificirte Materie bleibt im Deſtillirgefaͤße zuruͤck. Iſt das Uebergetriebne ganz oder großentheils Waſſer, ſo heißt die Operation auch das Dephlegmiren oder Entwaͤſſern, wovon das Concentriren der Vitriolſaͤure ein Beyſpiel iſt.
Iſt aber derjenige Theil, den man rein zu erhalten wuͤnſcht, der fluͤchtigere, ſo daß das Heterogene bey der Deſtillation zuruͤck bleibt, ſo heißt das Verfahren eine eigentliche Rectification. Von dieſer Art iſt die Rectificirung der weſentlichen Oele und des Weingeiſts, wodurch die Oele von den beygemiſchten brenzlichen und ſalzigen Theilen, und die brennbaren Geiſter von Waſſer und oͤlichten Beymiſchungen gereiniget werden.
Was bey dem Abziehen ſolcher Feuchtigkeiten, die die Weingaͤhrung uͤberſtanden haben, uͤbergeht, heißt Brantwein (Vinum aduſtum, Eau de vie), und iſt von der noͤthigen Reinigkeit des Weingeiſts noch weit entfernt. Man verwandlet den Brantwein in Weingeiſt durch nochmalige Deſtillation bey gelindem Feuer im Waſſerbade, wobey der geiſtigſte Theil allezeit zuerſt uͤbergeht, und den rectificirten Weingeiſt ausmacht. Es muß aber dieſe Operation, wenn man eine genugſame Menge Weingeiſt erhalten will, im Großen angeſtellt werden, z. B. nach Baume's Vorſchrift mit 300 Pinten Brantwein, wobey die zuerſt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/646>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.