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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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in einem eisernen Löffel über Kohlen gehalten, bis zum Kochen nicht brauset und ausspritzt. 5. Wenn es in Salpetersäure oder Scheidewasser aufgelöset, keinen schmutzigen Bodensatz macht.

Um das Quecksilber von Staub und Schmutz zu reinigen, drückr man es durch Leder, oder wäscht es auch mit wohl rectificirtem Weingeist, und wenn sich alkalische Materien darunter befinden, mit Weinessig ab. Fette Materien hinwegzunehmen, dient das Waschen mit Seifenwasser, oder einer scharfen Lauge. Ist es mit Bley oder Wismuth verfälscht, so kan man es kaum anders, als durch die Destillation reinigen. Die beste Methode hiezu ist, es durch Zusammenreiben mit Schwefel in einen mineralischen Mohr zu verwandeln, und denselben mit einem Zusatze von doppelt so viel ungelöschtem Kalk der Destillation zu unterwerfen, wodurch man das lebendiggemachte Quecksilber wieder erhält. Priestley empfiehlt statt dieses etwas umständlichen Verfahrens ein kürzeres, nemlich das Quecksilber in einer gläsernen Flasche zu schütteln, wobey es gemeiniglich eine schwarze bleyische Materie absetzt, und mit diesem Schütteln anhaltend und stark so lange fortzufahren, bis es in der Flasche, wie Schrot, rasselt und nichts mehr absetzt.

In den Barometerröhren muß auch das Quecksilber von der Luft, die sich theils beym Einfüllen dazwischen mengt, theils am Glase anhängt, nothwendig durch Kochen befreyt werden, s. Barometer (Th. I. S. 254. u. f.).

Macquer chymisches Wörterbuch, durch Leonbardi, Art. Quecksilber.

Brisson Dict. rais. de Physique, art. Mercure.

Hagen Grundriß der Experimentalchemie. Königsb. und Leipz. 1786. gr. 8. §. 136. u. f.

Quellen, Fontes, Sources, Fontaines.

Diesen Namen führen die Ausgänge oder Ausbrüche des unter der Erdfläche befindlichen Wassers, aus welchen dasselbe hervordringt, und durch seinen Fortgang und sein Zusammenfließen Bäche und Flüsse bildet. Da das Wasser beym Fortgange


in einem eiſernen Loͤffel uͤber Kohlen gehalten, bis zum Kochen nicht brauſet und ausſpritzt. 5. Wenn es in Salpeterſaͤure oder Scheidewaſſer aufgeloͤſet, keinen ſchmutzigen Bodenſatz macht.

Um das Queckſilber von Staub und Schmutz zu reinigen, druͤckr man es durch Leder, oder waͤſcht es auch mit wohl rectificirtem Weingeiſt, und wenn ſich alkaliſche Materien darunter befinden, mit Weineſſig ab. Fette Materien hinwegzunehmen, dient das Waſchen mit Seifenwaſſer, oder einer ſcharfen Lauge. Iſt es mit Bley oder Wismuth verfaͤlſcht, ſo kan man es kaum anders, als durch die Deſtillation reinigen. Die beſte Methode hiezu iſt, es durch Zuſammenreiben mit Schwefel in einen mineraliſchen Mohr zu verwandeln, und denſelben mit einem Zuſatze von doppelt ſo viel ungeloͤſchtem Kalk der Deſtillation zu unterwerfen, wodurch man das lebendiggemachte Queckſilber wieder erhaͤlt. Prieſtley empfiehlt ſtatt dieſes etwas umſtaͤndlichen Verfahrens ein kuͤrzeres, nemlich das Queckſilber in einer glaͤſernen Flaſche zu ſchuͤtteln, wobey es gemeiniglich eine ſchwarze bleyiſche Materie abſetzt, und mit dieſem Schuͤtteln anhaltend und ſtark ſo lange fortzufahren, bis es in der Flaſche, wie Schrot, raſſelt und nichts mehr abſetzt.

In den Barometerroͤhren muß auch das Queckſilber von der Luft, die ſich theils beym Einfuͤllen dazwiſchen mengt, theils am Glaſe anhaͤngt, nothwendig durch Kochen befreyt werden, ſ. Barometer (Th. I. S. 254. u. f.).

Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonbardi, Art. Queckſilber.

Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, art. Mercure.

Hagen Grundriß der Experimentalchemie. Koͤnigsb. und Leipz. 1786. gr. 8. §. 136. u. f.

Quellen, Fontes, Sources, Fontaines.

Dieſen Namen fuͤhren die Ausgaͤnge oder Ausbruͤche des unter der Erdflaͤche befindlichen Waſſers, aus welchen daſſelbe hervordringt, und durch ſeinen Fortgang und ſein Zuſammenfließen Baͤche und Fluͤſſe bildet. Da das Waſſer beym Fortgange

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[602/0608] in einem eiſernen Loͤffel uͤber Kohlen gehalten, bis zum Kochen nicht brauſet und ausſpritzt. 5. Wenn es in Salpeterſaͤure oder Scheidewaſſer aufgeloͤſet, keinen ſchmutzigen Bodenſatz macht. Um das Queckſilber von Staub und Schmutz zu reinigen, druͤckr man es durch Leder, oder waͤſcht es auch mit wohl rectificirtem Weingeiſt, und wenn ſich alkaliſche Materien darunter befinden, mit Weineſſig ab. Fette Materien hinwegzunehmen, dient das Waſchen mit Seifenwaſſer, oder einer ſcharfen Lauge. Iſt es mit Bley oder Wismuth verfaͤlſcht, ſo kan man es kaum anders, als durch die Deſtillation reinigen. Die beſte Methode hiezu iſt, es durch Zuſammenreiben mit Schwefel in einen mineraliſchen Mohr zu verwandeln, und denſelben mit einem Zuſatze von doppelt ſo viel ungeloͤſchtem Kalk der Deſtillation zu unterwerfen, wodurch man das lebendiggemachte Queckſilber wieder erhaͤlt. Prieſtley empfiehlt ſtatt dieſes etwas umſtaͤndlichen Verfahrens ein kuͤrzeres, nemlich das Queckſilber in einer glaͤſernen Flaſche zu ſchuͤtteln, wobey es gemeiniglich eine ſchwarze bleyiſche Materie abſetzt, und mit dieſem Schuͤtteln anhaltend und ſtark ſo lange fortzufahren, bis es in der Flaſche, wie Schrot, raſſelt und nichts mehr abſetzt. In den Barometerroͤhren muß auch das Queckſilber von der Luft, die ſich theils beym Einfuͤllen dazwiſchen mengt, theils am Glaſe anhaͤngt, nothwendig durch Kochen befreyt werden, ſ. Barometer (Th. I. S. 254. u. f.). Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonbardi, Art. Queckſilber. Briſſon Dict. raiſ. de Phyſique, art. Mercure. Hagen Grundriß der Experimentalchemie. Koͤnigsb. und Leipz. 1786. gr. 8. §. 136. u. f. Quellen, Fontes, Sources, Fontaines. Dieſen Namen fuͤhren die Ausgaͤnge oder Ausbruͤche des unter der Erdflaͤche befindlichen Waſſers, aus welchen daſſelbe hervordringt, und durch ſeinen Fortgang und ſein Zuſammenfließen Baͤche und Fluͤſſe bildet. Da das Waſſer beym Fortgange

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/608>, abgerufen am 16.07.2024.