chaud et le froid. in den Mem. de l'Acad. de Paris, 1745. p. 230.) bediente sich zu diesen Untersuchungen eines sehr einfachen Werkzeugs, wovon Taf. XIX. Fig. 97. eine ohngefähre Vorstellung giebt. AC und CB sind zween stählerne Regeln einen Schuh lang, durch eine dritte schiefliegende verbunden: FG ein Zeiger, an dem FH von Metall, HG von leichtem Hol; ist; dieser dreht sich um C, und zeigt Grade auf dem getheilten Bogen AE. Bey B geht der Fuß BI senkrecht heraus, und mitten auf demselben ist ein Stift, der Zeiger hat bey F einen zweyten Stift. Die Metallstangen, die man untersuchen wollte, wurden auch einen Schuh lang gemacht, und nahe bey den Enden mit Löchern versehen, mit denen man sie in die Stifte I und F einlegen konnte. So veränderte sich die Stellung des Zeigers, wenn die Stange länger, als 1 Schuh, ward, und weil CF nur 4 Lin. betrug, CG aber 1 Schuh oder 144 Lin. hielt, wurde die Verlängerung 36 mal merklicher. Bouguer fand z. B. daß ein Stab von Stahl, den er glühend in I und F einlegte, durch seine Verkürzung beym Erkalten den Zeiger fast um 4 Zoll von E gegen A trieb; dies gab eine Verkürzung von 1/9 Zoll oder 1 1/3 Lin., oder um (1/108) (genauer (1/111)) der ganzen Länge zu erkeunen. Die Absicht war eigentlich, die Verschiedenheit der Verlängerungen bey der Glühhitze in den verschiedenen Climaten und Höhen der amerikanischen Orte zu untersuchen. Dieser Zweck blieb zwar unerreicht; aber Bouguer sowohl, als seine Gefährten, besonders Dom Juan de Ulloa, haben doch über die Ausdehnungen bey der Siedhitze des Wassers und bey der Sonnenwärme sehr schätzbare Versuche angestellt. Zur Erhitzung mit Dachten oder Lampen erfand B. noch ein besonderes Instrument mit krumm gebognen Stangen, nach einer von ihm selbst erdachten Theorie; der Erfolg befriedigte aber seine Erwartungen nicht.
Smeaton(Description of a new Pyrometer with a Table of experiments made therewith, in den Philos. Trans. Vol. XLVIII. P. 2. for 1754. num. 79.) hat sich durch die genausten Versuche dieser Art vor Andern ausgezeichnet. Sein Pyrometer hat, wie das musschenbroekische,
chaud et le froid. in den Mém. de l'Acad. de Paris, 1745. p. 230.) bediente ſich zu dieſen Unterſuchungen eines ſehr einfachen Werkzeugs, wovon Taf. XIX. Fig. 97. eine ohngefaͤhre Vorſtellung giebt. AC und CB ſind zween ſtaͤhlerne Regeln einen Schuh lang, durch eine dritte ſchiefliegende verbunden: FG ein Zeiger, an dem FH von Metall, HG von leichtem Hol; iſt; dieſer dreht ſich um C, und zeigt Grade auf dem getheilten Bogen AE. Bey B geht der Fuß BI ſenkrecht heraus, und mitten auf demſelben iſt ein Stift, der Zeiger hat bey F einen zweyten Stift. Die Metallſtangen, die man unterſuchen wollte, wurden auch einen Schuh lang gemacht, und nahe bey den Enden mit Loͤchern verſehen, mit denen man ſie in die Stifte I und F einlegen konnte. So veraͤnderte ſich die Stellung des Zeigers, wenn die Stange laͤnger, als 1 Schuh, ward, und weil CF nur 4 Lin. betrug, CG aber 1 Schuh oder 144 Lin. hielt, wurde die Verlaͤngerung 36 mal merklicher. Bouguer fand z. B. daß ein Stab von Stahl, den er gluͤhend in I und F einlegte, durch ſeine Verkuͤrzung beym Erkalten den Zeiger faſt um 4 Zoll von E gegen A trieb; dies gab eine Verkuͤrzung von 1/9 Zoll oder 1 1/3 Lin., oder um (1/108) (genauer (1/111)) der ganzen Laͤnge zu erkeunen. Die Abſicht war eigentlich, die Verſchiedenheit der Verlaͤngerungen bey der Gluͤhhitze in den verſchiedenen Climaten und Hoͤhen der amerikaniſchen Orte zu unterſuchen. Dieſer Zweck blieb zwar unerreicht; aber Bouguer ſowohl, als ſeine Gefaͤhrten, beſonders Dom Juan de Ulloa, haben doch uͤber die Ausdehnungen bey der Siedhitze des Waſſers und bey der Sonnenwaͤrme ſehr ſchaͤtzbare Verſuche angeſtellt. Zur Erhitzung mit Dachten oder Lampen erfand B. noch ein beſonderes Inſtrument mit krumm gebognen Stangen, nach einer von ihm ſelbſt erdachten Theorie; der Erfolg befriedigte aber ſeine Erwartungen nicht.
Smeaton(Deſcription of a new Pyrometer with a Table of experiments made therewith, in den Philoſ. Trans. Vol. XLVIII. P. 2. for 1754. num. 79.) hat ſich durch die genauſten Verſuche dieſer Art vor Andern ausgezeichnet. Sein Pyrometer hat, wie das muſſchenbroekiſche,
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Smeaton (Deſcription of a new Pyrometer with a Table of experiments made therewith, in den Philoſ. Trans. Vol. XLVIII. P. 2. for 1754. num. 79.) hat ſich durch die genauſten Verſuche dieſer Art vor Andern ausgezeichnet. Sein Pyrometer hat, wie das muſſchenbroekiſche,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/574>, abgerufen am 22.11.2024.
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