Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Die Klappen (clapets), Tas. XIX. Fig. 95. bestehen aus einem kreisförmigen Stück Leder CD, an welchem sich der Schweif DG befindet, der fest aufgenagelt, mit einer darüberliegenden Platte festgeschraubt, oder zwischen den Lappen der zusammengesetzten Röhre befestiget wird, so daß die Stelle D ein Gewinde vorstellt, um weiches sich die Scheibe CD wenden, und wie der Deckel einer Kanne, aufund zuthun kan. Die Scheibe CD selbst wird durch die Schraube HI zwischen die beyden Metallplatten AB und EF eingeklemmt. Die obere Platte AB ist im Durchmesser etwas größer, als die Oefnung, welche die Klappe verschließen soll, die andere EF ist etwas kleiner, damit sie in die Oefnung einpasse. Solchergestalt öfnet das Wasser, wenn es von unten herauf geht, die Klappe, und verschaft sich einen freyen Durchgang; wenn es aber von oben herab kömmt, drückt es dieselbe zu, und verschließt sich selbst den Weg. Die Ventile (soupapes), Taf. XIX. Fig. 96. haben folgende Einrichtung. In die zu verschließende Oefnung wird eine Platte befestiget, welche in der Mitte eine weite kreisrunde Oefnung hat, über welche dem Durchmesser nach ein Steg queer über geht, der in der Mitte ebenfalls ein kleines Loch bekömmt. Diese Platte heißt die Muschel. ABMNFG ist ein Durchschnitt derselben mitten durch den Steg, MN der Steg, CE das Loch desselben. Am obern Theile bey BC und FE ist der Rand von der Oefnung der Muschel, wie die Höhlung eines umgekehrten abgekürzten Kegels, ausgeschnitten. Der Deckel HI, der von Metall seyn oder sonst Gewicht genug haben muß, paßt geneu in die kegelförmige Oefnung BCEF, und verschließt sie, wenn
Die Klappen (clapets), Taſ. XIX. Fig. 95. beſtehen aus einem kreisfoͤrmigen Stuͤck Leder CD, an welchem ſich der Schweif DG befindet, der feſt aufgenagelt, mit einer daruͤberliegenden Platte feſtgeſchraubt, oder zwiſchen den Lappen der zuſammengeſetzten Roͤhre befeſtiget wird, ſo daß die Stelle D ein Gewinde vorſtellt, um weiches ſich die Scheibe CD wenden, und wie der Deckel einer Kanne, aufund zuthun kan. Die Scheibe CD ſelbſt wird durch die Schraube HI zwiſchen die beyden Metallplatten AB und EF eingeklemmt. Die obere Platte AB iſt im Durchmeſſer etwas groͤßer, als die Oefnung, welche die Klappe verſchließen ſoll, die andere EF iſt etwas kleiner, damit ſie in die Oefnung einpaſſe. Solchergeſtalt oͤfnet das Waſſer, wenn es von unten herauf geht, die Klappe, und verſchaft ſich einen freyen Durchgang; wenn es aber von oben herab koͤmmt, druͤckt es dieſelbe zu, und verſchließt ſich ſelbſt den Weg. Die Ventile (ſoupapes), Taf. XIX. Fig. 96. haben folgende Einrichtung. In die zu verſchließende Oefnung wird eine Platte befeſtiget, welche in der Mitte eine weite kreisrunde Oefnung hat, uͤber welche dem Durchmeſſer nach ein Steg queer uͤber geht, der in der Mitte ebenfalls ein kleines Loch bekoͤmmt. Dieſe Platte heißt die Muſchel. ABMNFG iſt ein Durchſchnitt derſelben mitten durch den Steg, MN der Steg, CE das Loch deſſelben. Am obern Theile bey BC und FE iſt der Rand von der Oefnung der Muſchel, wie die Hoͤhlung eines umgekehrten abgekuͤrzten Kegels, ausgeſchnitten. Der Deckel HI, der von Metall ſeyn oder ſonſt Gewicht genug haben muß, paßt geneu in die kegelfoͤrmige Oefnung BCEF, und verſchließt ſie, wenn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0570" xml:id="P.3.564" n="564"/><lb/> umgekehrten abgekuͤrzten Kegels, welcher zu oberſt mit einem Stuͤcke Leder umgeben iſt. Dieſes Leder wird mit einer Reihe dicht neben einander ſtehender Naͤgel aufs Holz befeſtiget, und hat in der Mitte die Ventiloͤfnung, worauf eine Klappe liegt. Wenn dieſe hohlen Kolben eine ſtarke Waſſerſaͤule heben ſollen, werden ſie beſſer aus Metall gemacht. Sie bekommen oben einen Buͤgel oder Bogen, an welchen man die Kolbenſtange anhaͤngt.</p> <p>Die <hi rendition="#b">Klappen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(clapets),</hi></hi> Taſ. <hi rendition="#aq">XIX.</hi> Fig. 95. beſtehen aus einem kreisfoͤrmigen Stuͤck Leder <hi rendition="#aq">CD,</hi> an welchem ſich der Schweif <hi rendition="#aq">DG</hi> befindet, der feſt aufgenagelt, mit einer daruͤberliegenden Platte feſtgeſchraubt, oder zwiſchen den Lappen der zuſammengeſetzten Roͤhre befeſtiget wird, ſo daß die Stelle <hi rendition="#aq">D</hi> ein Gewinde vorſtellt, um weiches ſich die Scheibe <hi rendition="#aq">CD</hi> wenden, und wie der Deckel einer Kanne, aufund zuthun kan. Die Scheibe <hi rendition="#aq">CD</hi> ſelbſt wird durch die Schraube <hi rendition="#aq">HI</hi> zwiſchen die beyden Metallplatten <hi rendition="#aq">AB</hi> und <hi rendition="#aq">EF</hi> eingeklemmt. Die obere Platte <hi rendition="#aq">AB</hi> iſt im Durchmeſſer etwas groͤßer, als die Oefnung, welche die Klappe verſchließen ſoll, die andere <hi rendition="#aq">EF</hi> iſt etwas kleiner, damit ſie in die Oefnung einpaſſe. Solchergeſtalt oͤfnet das Waſſer, wenn es von unten herauf geht, die Klappe, und verſchaft ſich einen freyen Durchgang; wenn es aber von oben herab koͤmmt, druͤckt es dieſelbe zu, und verſchließt ſich ſelbſt den Weg.</p> <p>Die <hi rendition="#b">Ventile</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">(ſoupapes),</hi></hi> Taf. <hi rendition="#aq">XIX.</hi> Fig. 96. haben folgende Einrichtung. In die zu verſchließende Oefnung wird eine Platte befeſtiget, welche in der Mitte eine weite kreisrunde Oefnung hat, uͤber welche dem Durchmeſſer nach ein Steg queer uͤber geht, der in der Mitte ebenfalls ein kleines Loch bekoͤmmt. Dieſe Platte heißt die <hi rendition="#b">Muſchel.</hi> <hi rendition="#aq">ABMNFG</hi> iſt ein Durchſchnitt derſelben mitten durch den Steg, <hi rendition="#aq">MN</hi> der Steg, <hi rendition="#aq">CE</hi> das Loch deſſelben. Am obern Theile bey <hi rendition="#aq">BC</hi> und <hi rendition="#aq">FE</hi> iſt der Rand von der Oefnung der Muſchel, wie die Hoͤhlung eines umgekehrten abgekuͤrzten Kegels, ausgeſchnitten. Der Deckel <hi rendition="#aq">HI,</hi> der von Metall ſeyn oder ſonſt Gewicht genug haben muß, paßt geneu in die kegelfoͤrmige Oefnung <hi rendition="#aq">BCEF,</hi> und verſchließt ſie, wenn<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [564/0570]
umgekehrten abgekuͤrzten Kegels, welcher zu oberſt mit einem Stuͤcke Leder umgeben iſt. Dieſes Leder wird mit einer Reihe dicht neben einander ſtehender Naͤgel aufs Holz befeſtiget, und hat in der Mitte die Ventiloͤfnung, worauf eine Klappe liegt. Wenn dieſe hohlen Kolben eine ſtarke Waſſerſaͤule heben ſollen, werden ſie beſſer aus Metall gemacht. Sie bekommen oben einen Buͤgel oder Bogen, an welchen man die Kolbenſtange anhaͤngt.
Die Klappen (clapets), Taſ. XIX. Fig. 95. beſtehen aus einem kreisfoͤrmigen Stuͤck Leder CD, an welchem ſich der Schweif DG befindet, der feſt aufgenagelt, mit einer daruͤberliegenden Platte feſtgeſchraubt, oder zwiſchen den Lappen der zuſammengeſetzten Roͤhre befeſtiget wird, ſo daß die Stelle D ein Gewinde vorſtellt, um weiches ſich die Scheibe CD wenden, und wie der Deckel einer Kanne, aufund zuthun kan. Die Scheibe CD ſelbſt wird durch die Schraube HI zwiſchen die beyden Metallplatten AB und EF eingeklemmt. Die obere Platte AB iſt im Durchmeſſer etwas groͤßer, als die Oefnung, welche die Klappe verſchließen ſoll, die andere EF iſt etwas kleiner, damit ſie in die Oefnung einpaſſe. Solchergeſtalt oͤfnet das Waſſer, wenn es von unten herauf geht, die Klappe, und verſchaft ſich einen freyen Durchgang; wenn es aber von oben herab koͤmmt, druͤckt es dieſelbe zu, und verſchließt ſich ſelbſt den Weg.
Die Ventile (ſoupapes), Taf. XIX. Fig. 96. haben folgende Einrichtung. In die zu verſchließende Oefnung wird eine Platte befeſtiget, welche in der Mitte eine weite kreisrunde Oefnung hat, uͤber welche dem Durchmeſſer nach ein Steg queer uͤber geht, der in der Mitte ebenfalls ein kleines Loch bekoͤmmt. Dieſe Platte heißt die Muſchel. ABMNFG iſt ein Durchſchnitt derſelben mitten durch den Steg, MN der Steg, CE das Loch deſſelben. Am obern Theile bey BC und FE iſt der Rand von der Oefnung der Muſchel, wie die Hoͤhlung eines umgekehrten abgekuͤrzten Kegels, ausgeſchnitten. Der Deckel HI, der von Metall ſeyn oder ſonſt Gewicht genug haben muß, paßt geneu in die kegelfoͤrmige Oefnung BCEF, und verſchließt ſie, wenn
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