lang, 4 Zoll breit, und 5 Zoll tief, das gegen 100 Pfund Quecksilber hält. Das Bret oder Gesimse von Holz wird eben so, wie beym Wasserapparat, in einem Falze angebracht, damit man es herausschieben könne. In diesem Brete, wovon Fig. 86. einen Durchschnitt vorstellt, befindet sich eine Oefnung l, welche unten trichterförmig ausgeweitet, oben aber, wie die Figur deutlich zeigt, in eine kleine 1/4 Zoll hohe Röhre geendiget ist, die etwa 1/2 Zoll Durchmesser hat. Dies ist wegen der Undurchsichtigkeit des Quecksilbers nöthig, damit man unter demselben die Stelle l fühlen könne. An der untern Seite des Brets darf nichts Hervorragendes stehen bleiben. Das Gefäß ABC bekömmt Handhaben, wie L, und wird in ein anderes flaches Gefäß HIK gesetzt, um den Verlust des Quecksilbers zu verhüten. Die zum Quecksilberapparat gehörigen Cylinder sind nur schmal und wenige Zoll hoch. Es würde sonst zu schwer seyn, sie mit Quecksilber gefüllt heraufzuziehen und gehörig zu behandeln. Uebrigens ist das Verfahren eben so, wie beym Wasserapparat, und die umgekehrten Gefäße bleiben mit Quecksilber gefüllt, so lang ihr oberes verschloßnes Ende nicht 28 Zoll hoch über der Quecksilberfläche in ABC steht.
Um in diesen Apparaten eine Luftart aus einem Gefäße ins andere zu bringen, stellt man das letztere Gefäß, mit der Flüßigkeit der Wanne gefüllt, über das Loch des Gesimses, bringt jenes Gefäß, mit der Mündung nach unten gekehrt, in diese Flüßigkeit, öfnet es unter derselben, bringt die Mündung nach und nach unter den Trichter, und läßt durch allmähliges Neigen die darinn enthaltene Luft in Blasen in die Höhe steigen, und durch den Trichter in das andere Gefäß gehen. Soll ein bestimmtes Volumen von Luft in ein Gefäß gebracht werden, so dienen dazu Maaße mit Schiebern, dergleichen bey dem Worte Eudiometer (Th. II. S. 100.) beschrieben worden sind.
Alle diese Behandlungen erfordern Handgriffe, die man am besten durch Uebung lernt. Es wird dienlich seyn, über dieselben Priestley's Vorschriften (Vers. und Beob. über verschiedne Gattungen der Luft, Th. I. S. 5. u. f.) nachzulesen.
lang, 4 Zoll breit, und 5 Zoll tief, das gegen 100 Pfund Queckſilber haͤlt. Das Bret oder Geſimſe von Holz wird eben ſo, wie beym Waſſerapparat, in einem Falze angebracht, damit man es herausſchieben koͤnne. In dieſem Brete, wovon Fig. 86. einen Durchſchnitt vorſtellt, befindet ſich eine Oefnung l, welche unten trichterfoͤrmig ausgeweitet, oben aber, wie die Figur deutlich zeigt, in eine kleine 1/4 Zoll hohe Roͤhre geendiget iſt, die etwa 1/2 Zoll Durchmeſſer hat. Dies iſt wegen der Undurchſichtigkeit des Queckſilbers noͤthig, damit man unter demſelben die Stelle l fuͤhlen koͤnne. An der untern Seite des Brets darf nichts Hervorragendes ſtehen bleiben. Das Gefaͤß ABC bekoͤmmt Handhaben, wie L, und wird in ein anderes flaches Gefaͤß HIK geſetzt, um den Verluſt des Queckſilbers zu verhuͤten. Die zum Queckſilberapparat gehoͤrigen Cylinder ſind nur ſchmal und wenige Zoll hoch. Es wuͤrde ſonſt zu ſchwer ſeyn, ſie mit Queckſilber gefuͤllt heraufzuziehen und gehoͤrig zu behandeln. Uebrigens iſt das Verfahren eben ſo, wie beym Waſſerapparat, und die umgekehrten Gefaͤße bleiben mit Queckſilber gefuͤllt, ſo lang ihr oberes verſchloßnes Ende nicht 28 Zoll hoch uͤber der Queckſilberflaͤche in ABC ſteht.
Um in dieſen Apparaten eine Luftart aus einem Gefaͤße ins andere zu bringen, ſtellt man das letztere Gefaͤß, mit der Fluͤßigkeit der Wanne gefuͤllt, uͤber das Loch des Geſimſes, bringt jenes Gefaͤß, mit der Muͤndung nach unten gekehrt, in dieſe Fluͤßigkeit, oͤfnet es unter derſelben, bringt die Muͤndung nach und nach unter den Trichter, und laͤßt durch allmaͤhliges Neigen die darinn enthaltene Luft in Blaſen in die Hoͤhe ſteigen, und durch den Trichter in das andere Gefaͤß gehen. Soll ein beſtimmtes Volumen von Luft in ein Gefaͤß gebracht werden, ſo dienen dazu Maaße mit Schiebern, dergleichen bey dem Worte Eudiometer (Th. II. S. 100.) beſchrieben worden ſind.
Alle dieſe Behandlungen erfordern Handgriffe, die man am beſten durch Uebung lernt. Es wird dienlich ſeyn, uͤber dieſelben Prieſtley's Vorſchriften (Verſ. und Beob. uͤber verſchiedne Gattungen der Luft, Th. I. S. 5. u. f.) nachzuleſen.
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lang, 4 Zoll breit, und 5 Zoll tief, das gegen 100 Pfund Queckſilber haͤlt. Das Bret oder Geſimſe von Holz wird eben ſo, wie beym Waſſerapparat, in einem Falze angebracht, damit man es herausſchieben koͤnne. In dieſem Brete, wovon Fig. 86. einen Durchſchnitt vorſtellt, befindet ſich eine Oefnung <hirendition="#aq">l,</hi> welche unten trichterfoͤrmig ausgeweitet, oben aber, wie die Figur deutlich zeigt, in eine kleine 1/4 Zoll hohe Roͤhre geendiget iſt, die etwa 1/2 Zoll Durchmeſſer hat. Dies iſt wegen der Undurchſichtigkeit des Queckſilbers noͤthig, damit man unter demſelben die Stelle <hirendition="#aq">l</hi> fuͤhlen koͤnne. An der untern Seite des Brets darf nichts Hervorragendes ſtehen bleiben. Das Gefaͤß <hirendition="#aq">ABC</hi> bekoͤmmt Handhaben, wie <hirendition="#aq">L,</hi> und wird in ein anderes flaches Gefaͤß <hirendition="#aq">HIK</hi> geſetzt, um den Verluſt des Queckſilbers zu verhuͤten. Die zum Queckſilberapparat gehoͤrigen Cylinder ſind nur ſchmal und wenige Zoll hoch. Es wuͤrde ſonſt zu ſchwer ſeyn, ſie mit Queckſilber gefuͤllt heraufzuziehen und gehoͤrig zu behandeln. Uebrigens iſt das Verfahren eben ſo, wie beym Waſſerapparat, und die umgekehrten Gefaͤße bleiben mit Queckſilber gefuͤllt, ſo lang ihr oberes verſchloßnes Ende nicht 28 Zoll hoch uͤber der Queckſilberflaͤche in <hirendition="#aq">ABC</hi>ſteht.</p><p>Um in dieſen Apparaten eine Luftart aus einem Gefaͤße ins andere zu bringen, ſtellt man das letztere Gefaͤß, mit der Fluͤßigkeit der Wanne gefuͤllt, uͤber das Loch des Geſimſes, bringt jenes Gefaͤß, mit der Muͤndung nach unten gekehrt, in dieſe Fluͤßigkeit, oͤfnet es unter derſelben, bringt die Muͤndung nach und nach unter den Trichter, und laͤßt durch allmaͤhliges Neigen die darinn enthaltene Luft in Blaſen in die Hoͤhe ſteigen, und durch den Trichter in das andere Gefaͤß gehen. Soll ein beſtimmtes Volumen von Luft in ein Gefaͤß gebracht werden, ſo dienen dazu Maaße mit Schiebern, dergleichen bey dem Worte <hirendition="#b">Eudiometer</hi> (Th. <hirendition="#aq">II.</hi> S. 100.) beſchrieben worden ſind.</p><p>Alle dieſe Behandlungen erfordern Handgriffe, die man am beſten durch Uebung lernt. Es wird dienlich ſeyn, uͤber dieſelben <hirendition="#b">Prieſtley's</hi> Vorſchriften (Verſ. und Beob. uͤber verſchiedne Gattungen der Luft, Th. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 5. u. f.) nachzuleſen.<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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lang, 4 Zoll breit, und 5 Zoll tief, das gegen 100 Pfund Queckſilber haͤlt. Das Bret oder Geſimſe von Holz wird eben ſo, wie beym Waſſerapparat, in einem Falze angebracht, damit man es herausſchieben koͤnne. In dieſem Brete, wovon Fig. 86. einen Durchſchnitt vorſtellt, befindet ſich eine Oefnung l, welche unten trichterfoͤrmig ausgeweitet, oben aber, wie die Figur deutlich zeigt, in eine kleine 1/4 Zoll hohe Roͤhre geendiget iſt, die etwa 1/2 Zoll Durchmeſſer hat. Dies iſt wegen der Undurchſichtigkeit des Queckſilbers noͤthig, damit man unter demſelben die Stelle l fuͤhlen koͤnne. An der untern Seite des Brets darf nichts Hervorragendes ſtehen bleiben. Das Gefaͤß ABC bekoͤmmt Handhaben, wie L, und wird in ein anderes flaches Gefaͤß HIK geſetzt, um den Verluſt des Queckſilbers zu verhuͤten. Die zum Queckſilberapparat gehoͤrigen Cylinder ſind nur ſchmal und wenige Zoll hoch. Es wuͤrde ſonſt zu ſchwer ſeyn, ſie mit Queckſilber gefuͤllt heraufzuziehen und gehoͤrig zu behandeln. Uebrigens iſt das Verfahren eben ſo, wie beym Waſſerapparat, und die umgekehrten Gefaͤße bleiben mit Queckſilber gefuͤllt, ſo lang ihr oberes verſchloßnes Ende nicht 28 Zoll hoch uͤber der Queckſilberflaͤche in ABC ſteht.
Um in dieſen Apparaten eine Luftart aus einem Gefaͤße ins andere zu bringen, ſtellt man das letztere Gefaͤß, mit der Fluͤßigkeit der Wanne gefuͤllt, uͤber das Loch des Geſimſes, bringt jenes Gefaͤß, mit der Muͤndung nach unten gekehrt, in dieſe Fluͤßigkeit, oͤfnet es unter derſelben, bringt die Muͤndung nach und nach unter den Trichter, und laͤßt durch allmaͤhliges Neigen die darinn enthaltene Luft in Blaſen in die Hoͤhe ſteigen, und durch den Trichter in das andere Gefaͤß gehen. Soll ein beſtimmtes Volumen von Luft in ein Gefaͤß gebracht werden, ſo dienen dazu Maaße mit Schiebern, dergleichen bey dem Worte Eudiometer (Th. II. S. 100.) beſchrieben worden ſind.
Alle dieſe Behandlungen erfordern Handgriffe, die man am beſten durch Uebung lernt. Es wird dienlich ſeyn, uͤber dieſelben Prieſtley's Vorſchriften (Verſ. und Beob. uͤber verſchiedne Gattungen der Luft, Th. I. S. 5. u. f.) nachzuleſen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/533>, abgerufen am 25.11.2024.
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