bleiben müßte. Der einzige Gebrauch, den man bey seiner großen Seltenheit bisher davon gemacht hat, ist zu Compositionen für Metallspiegel gewesen. Im lichtenbergischen Magazin (IV. B. 2. St. S. 190.) findet man die Nachricht, daß der Abbe Rochon ein Teleskop von sechs Fuß mit einem Spiegel von diesem Metalle verfertiget habe.
Macquer chymisches Wörterbuch, durch Leonbardi, Art. Platina.
Hagen Grundriß der Erperimentalchemie. Königsb. und Leipz. 1786. gr. 8. S. 377. u. f.
Platten, elektrische, s. Quadrat, elektrisches.
Platzgold, s. Rnallgold.
Pnevmatik
Pnevmatica. Unter diesem Namen hat Karsten (Lehrbegrif der gesammten Math. Th. 6. Greifsw. 1771. 8.) die Lehre von der Bewegung elastischer flüßiger Massen, oder luftförmiger Stoffe vorgetragen, welcher sonst in der Aerometrie kaum gedacht ward. Man kan aber die Aerometrie, nach dem Beyspiele der andern mechanischen Wissenschaften, in Aerostatik, Pnevmatik und Aerodynamik eintheilen, s. Aerometrie. Die Karstensche Pnevmatik begreift die Aerodynamik mit in sich, weil sich überhaupt von der Bewegung luftförmiger Materien wenig ohne höhere Mathematik lehren läßt.
Karsten giebt in seiner Pnevmatik eine allgemeine Formel über die Bewegung der Luft in Gefäßen und Röhren, wendet diese auf die Berechnung der Luftpumpen und Windbüchsen an, verbindet damit die Lehre von der Gewalt des entzündeten Schießpulvers, und beschließt mit der Theorie des Windstoßes, des Anemometers und der Windmühlenflügel. Er gesteht selbst, daß wir in Absicht des Physikalischen, worauf die Rechnungen gegründet werden müssen, noch weit zurück sind. Wenn man alles, was höhere Mathematik voraussetzt, absonderte, so würde für die gemeine Pnevmatik noch immer die Erklärung vieler nützlichen Maschinen übrig bleiben, welche jetzt zum Theil zur Mechanik und Hydraulik gezogen werden.
bleiben muͤßte. Der einzige Gebrauch, den man bey ſeiner großen Seltenheit bisher davon gemacht hat, iſt zu Compoſitionen fuͤr Metallſpiegel geweſen. Im lichtenbergiſchen Magazin (IV. B. 2. St. S. 190.) findet man die Nachricht, daß der Abbe Rochon ein Teleſkop von ſechs Fuß mit einem Spiegel von dieſem Metalle verfertiget habe.
Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonbardi, Art. Platina.
Hagen Grundriß der Erperimentalchemie. Koͤnigsb. und Leipz. 1786. gr. 8. S. 377. u. f.
Platten, elektriſche, ſ. Quadrat, elektriſches.
Platzgold, ſ. Rnallgold.
Pnevmatik
Pnevmatica. Unter dieſem Namen hat Karſten (Lehrbegrif der geſammten Math. Th. 6. Greifsw. 1771. 8.) die Lehre von der Bewegung elaſtiſcher fluͤßiger Maſſen, oder luftfoͤrmiger Stoffe vorgetragen, welcher ſonſt in der Aerometrie kaum gedacht ward. Man kan aber die Aerometrie, nach dem Beyſpiele der andern mechaniſchen Wiſſenſchaften, in Aeroſtatik, Pnevmatik und Aerodynamik eintheilen, ſ. Aerometrie. Die Karſtenſche Pnevmatik begreift die Aerodynamik mit in ſich, weil ſich uͤberhaupt von der Bewegung luftfoͤrmiger Materien wenig ohne hoͤhere Mathematik lehren laͤßt.
Karſten giebt in ſeiner Pnevmatik eine allgemeine Formel uͤber die Bewegung der Luft in Gefaͤßen und Roͤhren, wendet dieſe auf die Berechnung der Luftpumpen und Windbuͤchſen an, verbindet damit die Lehre von der Gewalt des entzuͤndeten Schießpulvers, und beſchließt mit der Theorie des Windſtoßes, des Anemometers und der Windmuͤhlenfluͤgel. Er geſteht ſelbſt, daß wir in Abſicht des Phyſikaliſchen, worauf die Rechnungen gegruͤndet werden muͤſſen, noch weit zuruͤck ſind. Wenn man alles, was hoͤhere Mathematik vorausſetzt, abſonderte, ſo wuͤrde fuͤr die gemeine Pnevmatik noch immer die Erklaͤrung vieler nuͤtzlichen Maſchinen uͤbrig bleiben, welche jetzt zum Theil zur Mechanik und Hydraulik gezogen werden.
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bleiben muͤßte. Der einzige Gebrauch, den man bey ſeiner großen Seltenheit bisher davon gemacht hat, iſt zu Compoſitionen fuͤr Metallſpiegel geweſen. Im lichtenbergiſchen Magazin (IV. B. 2. St. S. 190.) findet man die Nachricht, daß der Abbe Rochon ein Teleſkop von ſechs Fuß mit einem Spiegel von dieſem Metalle verfertiget habe.
Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonbardi, Art. Platina.
Hagen Grundriß der Erperimentalchemie. Koͤnigsb. und Leipz. 1786. gr. 8. S. 377. u. f.
Platten, elektriſche, ſ. Quadrat, elektriſches.
Platzgold, ſ. Rnallgold.
Pnevmatik
Pnevmatica. Unter dieſem Namen hat Karſten (Lehrbegrif der geſammten Math. Th. 6. Greifsw. 1771. 8.) die Lehre von der Bewegung elaſtiſcher fluͤßiger Maſſen, oder luftfoͤrmiger Stoffe vorgetragen, welcher ſonſt in der Aerometrie kaum gedacht ward. Man kan aber die Aerometrie, nach dem Beyſpiele der andern mechaniſchen Wiſſenſchaften, in Aeroſtatik, Pnevmatik und Aerodynamik eintheilen, ſ. Aerometrie. Die Karſtenſche Pnevmatik begreift die Aerodynamik mit in ſich, weil ſich uͤberhaupt von der Bewegung luftfoͤrmiger Materien wenig ohne hoͤhere Mathematik lehren laͤßt.
Karſten giebt in ſeiner Pnevmatik eine allgemeine Formel uͤber die Bewegung der Luft in Gefaͤßen und Roͤhren, wendet dieſe auf die Berechnung der Luftpumpen und Windbuͤchſen an, verbindet damit die Lehre von der Gewalt des entzuͤndeten Schießpulvers, und beſchließt mit der Theorie des Windſtoßes, des Anemometers und der Windmuͤhlenfluͤgel. Er geſteht ſelbſt, daß wir in Abſicht des Phyſikaliſchen, worauf die Rechnungen gegruͤndet werden muͤſſen, noch weit zuruͤck ſind. Wenn man alles, was hoͤhere Mathematik vorausſetzt, abſonderte, ſo wuͤrde fuͤr die gemeine Pnevmatik noch immer die Erklaͤrung vieler nuͤtzlichen Maſchinen uͤbrig bleiben, welche jetzt zum Theil zur Mechanik und Hydraulik gezogen werden.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/527>, abgerufen am 25.11.2024.
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