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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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des Licht von der Erde und von den Planeten.

3) Eigenschaften der Körper, welche nicht größer oder kleiner werden können, und sich an allen Körpern finden, mit denen man Versuche anstellen kan, sind für allgemeine Eigenschaften aller Körper zu halten. Man erfährt doch die Eigenschaften der Körper nur durch Versuche, und muß also die fur allgemein halten, die sich bey den Versuchen allgemein zeigen; und was nicht kleiner werden kan, kan auch nicht ganz wegfallen. Wenigstens darf man nicht ohne Grund und den Versuchen zuwider Träume erdichten, oder von der Analogie der Natur abgehen, die so einfach und sich immer so gleich bleibt. Die Ausdehnung der Körper, die nur durch die Sinne bekannt wird, kann nicht bey allen Körpern gefühlt werden; aber weil sie allen fühlbaren zukömmt, wird sie allen überhaupt zugeschrieben. Viele Körper zeigen sich durch die Erfahrung hart. Die Härte des Ganzen aber entsteht aus der Härte der Theile, und wir schließen daraus richtig, daß die letzten Theilchen nicht nur bey den Körpern, die wir fühlen, sondern auch bey allen andern, hart sind. Daß alle Körper undurchdringlich sind, folgern wir nicht aus Vernunftschlüssen, sondern aus dem Gefühl. Wir finden die undurchdringlich, die wir behandeln, und schließen daraus, die Undurchdringlichkeit sey eine Eigenschaft aller Körper. Daß alle Körper beweglich sind, und ihrer Trägheit gemäß in Bewegung und Ruhe beharren, schließen wir aus dem Daseyn dieser Eigenschaften an den gesehenen Körpern. Die Ausdehnung, Härte, Undurchdringlichkeit, Beweglichkeit und Trägheit des Ganzen entsteht aus der Ausdehnung, Härte u. s. w. der Theile; wir folgern hieraus, daß alle kleinste Theile aller Körper ausgedehnt, hart, undurchdringlich, beweglich und träg sind. Dies sind die Gründe der ganzen Physik. Weiter wissen wir aus den Phänomenen, daß abgesonderte und sich berührende Theile der Körper von einander getrennt werden können, und die Mathematik erweiset, daß auch die letzten Theile wenigstens im Verstande noch in kleinere zerlegt werden können. Ob nun


des Licht von der Erde und von den Planeten.

3) Eigenſchaften der Koͤrper, welche nicht groͤßer oder kleiner werden koͤnnen, und ſich an allen Koͤrpern finden, mit denen man Verſuche anſtellen kan, ſind fuͤr allgemeine Eigenſchaften aller Koͤrper zu halten. Man erfaͤhrt doch die Eigenſchaften der Koͤrper nur durch Verſuche, und muß alſo die fur allgemein halten, die ſich bey den Verſuchen allgemein zeigen; und was nicht kleiner werden kan, kan auch nicht ganz wegfallen. Wenigſtens darf man nicht ohne Grund und den Verſuchen zuwider Traͤume erdichten, oder von der Analogie der Natur abgehen, die ſo einfach und ſich immer ſo gleich bleibt. Die Ausdehnung der Koͤrper, die nur durch die Sinne bekannt wird, kann nicht bey allen Koͤrpern gefuͤhlt werden; aber weil ſie allen fuͤhlbaren zukoͤmmt, wird ſie allen uͤberhaupt zugeſchrieben. Viele Koͤrper zeigen ſich durch die Erfahrung hart. Die Haͤrte des Ganzen aber entſteht aus der Haͤrte der Theile, und wir ſchließen daraus richtig, daß die letzten Theilchen nicht nur bey den Koͤrpern, die wir fuͤhlen, ſondern auch bey allen andern, hart ſind. Daß alle Koͤrper undurchdringlich ſind, folgern wir nicht aus Vernunftſchluͤſſen, ſondern aus dem Gefuͤhl. Wir finden die undurchdringlich, die wir behandeln, und ſchließen daraus, die Undurchdringlichkeit ſey eine Eigenſchaft aller Koͤrper. Daß alle Koͤrper beweglich ſind, und ihrer Traͤgheit gemaͤß in Bewegung und Ruhe beharren, ſchließen wir aus dem Daſeyn dieſer Eigenſchaften an den geſehenen Koͤrpern. Die Ausdehnung, Haͤrte, Undurchdringlichkeit, Beweglichkeit und Traͤgheit des Ganzen entſteht aus der Ausdehnung, Haͤrte u. ſ. w. der Theile; wir folgern hieraus, daß alle kleinſte Theile aller Koͤrper ausgedehnt, hart, undurchdringlich, beweglich und traͤg ſind. Dies ſind die Gruͤnde der ganzen Phyſik. Weiter wiſſen wir aus den Phaͤnomenen, daß abgeſonderte und ſich beruͤhrende Theile der Koͤrper von einander getrennt werden koͤnnen, und die Mathematik erweiſet, daß auch die letzten Theile wenigſtens im Verſtande noch in kleinere zerlegt werden koͤnnen. Ob nun

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[458/0464] des Licht von der Erde und von den Planeten. 3) Eigenſchaften der Koͤrper, welche nicht groͤßer oder kleiner werden koͤnnen, und ſich an allen Koͤrpern finden, mit denen man Verſuche anſtellen kan, ſind fuͤr allgemeine Eigenſchaften aller Koͤrper zu halten. Man erfaͤhrt doch die Eigenſchaften der Koͤrper nur durch Verſuche, und muß alſo die fur allgemein halten, die ſich bey den Verſuchen allgemein zeigen; und was nicht kleiner werden kan, kan auch nicht ganz wegfallen. Wenigſtens darf man nicht ohne Grund und den Verſuchen zuwider Traͤume erdichten, oder von der Analogie der Natur abgehen, die ſo einfach und ſich immer ſo gleich bleibt. Die Ausdehnung der Koͤrper, die nur durch die Sinne bekannt wird, kann nicht bey allen Koͤrpern gefuͤhlt werden; aber weil ſie allen fuͤhlbaren zukoͤmmt, wird ſie allen uͤberhaupt zugeſchrieben. Viele Koͤrper zeigen ſich durch die Erfahrung hart. Die Haͤrte des Ganzen aber entſteht aus der Haͤrte der Theile, und wir ſchließen daraus richtig, daß die letzten Theilchen nicht nur bey den Koͤrpern, die wir fuͤhlen, ſondern auch bey allen andern, hart ſind. Daß alle Koͤrper undurchdringlich ſind, folgern wir nicht aus Vernunftſchluͤſſen, ſondern aus dem Gefuͤhl. Wir finden die undurchdringlich, die wir behandeln, und ſchließen daraus, die Undurchdringlichkeit ſey eine Eigenſchaft aller Koͤrper. Daß alle Koͤrper beweglich ſind, und ihrer Traͤgheit gemaͤß in Bewegung und Ruhe beharren, ſchließen wir aus dem Daſeyn dieſer Eigenſchaften an den geſehenen Koͤrpern. Die Ausdehnung, Haͤrte, Undurchdringlichkeit, Beweglichkeit und Traͤgheit des Ganzen entſteht aus der Ausdehnung, Haͤrte u. ſ. w. der Theile; wir folgern hieraus, daß alle kleinſte Theile aller Koͤrper ausgedehnt, hart, undurchdringlich, beweglich und traͤg ſind. Dies ſind die Gruͤnde der ganzen Phyſik. Weiter wiſſen wir aus den Phaͤnomenen, daß abgeſonderte und ſich beruͤhrende Theile der Koͤrper von einander getrennt werden koͤnnen, und die Mathematik erweiſet, daß auch die letzten Theile wenigſtens im Verſtande noch in kleinere zerlegt werden koͤnnen. Ob nun

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/464>, abgerufen am 23.11.2024.