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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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In physikalischen Bestimmungen pflegt man, um von den Ausdrücken des gemeinen Lebens nicht allzuweit abzugehen, auch beym Medicinalgewichte Pfunde von 16 Unzen anzunehmen, die sich alsdann zum köllnischen Pfunde ebenfalls, wie 66949:65536 verhalten. Solcher Pfunde wiegt der rheinländische Cubikfuß Wasser nur 64 und etwas darüber, s. Wasser. Das köllnische Pfund hält nach diesem Verhältnisse 7517 1/2 Gran Medicinalgewicht. Wolf (Nützl. Versuche. Th. I. §. 2.), der die Gewichte auf eben diese Art angiebt, bemerkt dabey, das Pfund Kramergewicht halte 7496 Gran. Sein Pfund scheint also 21 1/2 Gran leichter gewesen zu seyn, als das köllnische.

Das französische Croysgewicht hat eine Mark von 68729 (nach Cruse von 68634) Richtpfth. Man theilt diese in 8 Unzen, die Unze in 8 Gros, den Gros in 3 Deniers, den Denier in 24 Grains. Solchergestalt hat die Unze 8591 1/8 (nach Cruse 8579 1/4) Richtpf.

Im englischen Croygewichte hat ein Pfund von 104688 Richtpf. 12 Ounces, eine Ounce 20 Pennyweights, ein Pennyweights 24 Grains, ein Grain 20 Mites. Im holländischen die Mark von 68985 Richtpf. 8 Oncen, die Once 20 Engels, ein Engel 32 Aasen.

Das schwedische Medicinalpfund ist um 1 Skrupel (18 76/103) Gran leichter, als das deutsche von 12 Unzen.

Kästner Fortsetzung der Rechenkunst. Göttingen, 1786. 8. Cap. XII. S. 455. u. f.

Gren syst. Handbuch der Chymie. I. Th. §. 179. u. f.

Phasen, Lichtgestalten, Lichtabwechselungen, Phases, Apparitiones planetarum, Phases. Diesen Namen führen die veränderlichen Gestalten der Planeten, welche von ihrer verschiedenen Beleuchtung durch die Sonne herrühren. Sie zeigen sich nemlich nur dann ganz rund, wenn fie uns eben die Helfte zukehren, welche von der Sonne erleuchtet wird: in andern Stellungen sehen wir diese Helfte nur zum Theil, oder gar nicht, und es entsteht daraus die Folge, daß der Planet bald rund, bald oval, wie eine halbe Scheibe, sichelförmig, oder wie ein völlig dunkler


In phyſikaliſchen Beſtimmungen pflegt man, um von den Ausdruͤcken des gemeinen Lebens nicht allzuweit abzugehen, auch beym Medicinalgewichte Pfunde von 16 Unzen anzunehmen, die ſich alsdann zum koͤllniſchen Pfunde ebenfalls, wie 66949:65536 verhalten. Solcher Pfunde wiegt der rheinlaͤndiſche Cubikfuß Waſſer nur 64 und etwas daruͤber, ſ. Waſſer. Das koͤllniſche Pfund haͤlt nach dieſem Verhaͤltniſſe 7517 1/2 Gran Medicinalgewicht. Wolf (Nuͤtzl. Verſuche. Th. I. §. 2.), der die Gewichte auf eben dieſe Art angiebt, bemerkt dabey, das Pfund Kramergewicht halte 7496 Gran. Sein Pfund ſcheint alſo 21 1/2 Gran leichter geweſen zu ſeyn, als das koͤllniſche.

Das franzoͤſiſche Croysgewicht hat eine Mark von 68729 (nach Cruſe von 68634) Richtpfth. Man theilt dieſe in 8 Unzen, die Unze in 8 Gros, den Gros in 3 Deniers, den Denier in 24 Grains. Solchergeſtalt hat die Unze 8591 1/8 (nach Cruſe 8579 1/4) Richtpf.

Im engliſchen Croygewichte hat ein Pfund von 104688 Richtpf. 12 Ounces, eine Ounce 20 Pennyweights, ein Pennyweights 24 Grains, ein Grain 20 Mites. Im hollaͤndiſchen die Mark von 68985 Richtpf. 8 Oncen, die Once 20 Engels, ein Engel 32 Aaſen.

Das ſchwediſche Medicinalpfund iſt um 1 Skrupel (18 76/103) Gran leichter, als das deutſche von 12 Unzen.

Kaͤſtner Fortſetzung der Rechenkunſt. Goͤttingen, 1786. 8. Cap. XII. S. 455. u. f.

Gren ſyſt. Handbuch der Chymie. I. Th. §. 179. u. f.

Phaſen, Lichtgeſtalten, Lichtabwechſelungen, Phaſes, Apparitiones planetarum, Phaſes. Dieſen Namen fuͤhren die veraͤnderlichen Geſtalten der Planeten, welche von ihrer verſchiedenen Beleuchtung durch die Sonne herruͤhren. Sie zeigen ſich nemlich nur dann ganz rund, wenn fie uns eben die Helfte zukehren, welche von der Sonne erleuchtet wird: in andern Stellungen ſehen wir dieſe Helfte nur zum Theil, oder gar nicht, und es entſteht daraus die Folge, daß der Planet bald rund, bald oval, wie eine halbe Scheibe, ſichelfoͤrmig, oder wie ein voͤllig dunkler

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[452/0458] In phyſikaliſchen Beſtimmungen pflegt man, um von den Ausdruͤcken des gemeinen Lebens nicht allzuweit abzugehen, auch beym Medicinalgewichte Pfunde von 16 Unzen anzunehmen, die ſich alsdann zum koͤllniſchen Pfunde ebenfalls, wie 66949:65536 verhalten. Solcher Pfunde wiegt der rheinlaͤndiſche Cubikfuß Waſſer nur 64 und etwas daruͤber, ſ. Waſſer. Das koͤllniſche Pfund haͤlt nach dieſem Verhaͤltniſſe 7517 1/2 Gran Medicinalgewicht. Wolf (Nuͤtzl. Verſuche. Th. I. §. 2.), der die Gewichte auf eben dieſe Art angiebt, bemerkt dabey, das Pfund Kramergewicht halte 7496 Gran. Sein Pfund ſcheint alſo 21 1/2 Gran leichter geweſen zu ſeyn, als das koͤllniſche. Das franzoͤſiſche Croysgewicht hat eine Mark von 68729 (nach Cruſe von 68634) Richtpfth. Man theilt dieſe in 8 Unzen, die Unze in 8 Gros, den Gros in 3 Deniers, den Denier in 24 Grains. Solchergeſtalt hat die Unze 8591 1/8 (nach Cruſe 8579 1/4) Richtpf. Im engliſchen Croygewichte hat ein Pfund von 104688 Richtpf. 12 Ounces, eine Ounce 20 Pennyweights, ein Pennyweights 24 Grains, ein Grain 20 Mites. Im hollaͤndiſchen die Mark von 68985 Richtpf. 8 Oncen, die Once 20 Engels, ein Engel 32 Aaſen. Das ſchwediſche Medicinalpfund iſt um 1 Skrupel (18 76/103) Gran leichter, als das deutſche von 12 Unzen. Kaͤſtner Fortſetzung der Rechenkunſt. Goͤttingen, 1786. 8. Cap. XII. S. 455. u. f. Gren ſyſt. Handbuch der Chymie. I. Th. §. 179. u. f. Phaſen, Lichtgeſtalten, Lichtabwechſelungen, Phaſes, Apparitiones planetarum, Phaſes. Dieſen Namen fuͤhren die veraͤnderlichen Geſtalten der Planeten, welche von ihrer verſchiedenen Beleuchtung durch die Sonne herruͤhren. Sie zeigen ſich nemlich nur dann ganz rund, wenn fie uns eben die Helfte zukehren, welche von der Sonne erleuchtet wird: in andern Stellungen ſehen wir dieſe Helfte nur zum Theil, oder gar nicht, und es entſteht daraus die Folge, daß der Planet bald rund, bald oval, wie eine halbe Scheibe, ſichelfoͤrmig, oder wie ein voͤllig dunkler

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/458>, abgerufen am 23.11.2024.