Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Leonbardi im Macquerschen Wörterb. Art. Papinianische Maschine. Parabolische Spiegel Specula parabolica, Miroirs paraboliques. Hohlspiegel, deren hohle Fläche ein Stück der Oberfläche eines Paraboloids, d. i. eines aus Umdrehung der Parabel um ihre Axe entstandenen Körpers ist. Wenn sich nemlich die Parabel AMM Taf. XVIII. Fig. 66. um ihre Axe AP umdreht, so beschreibt die Fläche PAMM den Körper, und die krumme Linie AMM die Oberfläche eines Paraboloids, oder die hohle Fläche eines parabolischen Spiegels, die also mit einer Ebene durch die Axe AP geschnitten, ringsum gleiche und ähnliche Parabeln giebt. Die Parabel hat die Eigenschaft, daß jede mit ihrer Axe PA parallel laufende Linie NM, wenn sie von der Curve seilbst oder ihrer Tangente bey M unter einem gleichen Winkel abprallt, in den Punkt F gelangt, welcher vom Scheitel A um den vierten Theil der senkrechten Breite der Parabel bey F, oder um AF = 1/4 m m absteht. Oder was eben soviel ist: Jede mit der Axe AP parallele Linie NM macht mit der Tangente der Parabel bey M einen eben so großen Winkel, als die aus F dahin gezogne Linie FM. Sind also NM, NM parallele Lichtstralen, dergleichen von sehr entfernten Punkten der Axe herkommen, so werden dieselben von jedem Schnitte der parabolischen Spiegelfläche nach der Zurückwerfung in dem Punkte F vereiniget. Kehrt man die Axe eines solchen Spiegels gegen die Sonne, so kommen aus dem Mittelpunkte derselben lauter Parallelstralen auf seine Fläche, die sich also durch die Zurückwerfung
Leonbardi im Macquerſchen Woͤrterb. Art. Papinianiſche Maſchine. Paraboliſche Spiegel Specula parabolica, Miroirs paraboliques. Hohlſpiegel, deren hohle Flaͤche ein Stuͤck der Oberflaͤche eines Paraboloids, d. i. eines aus Umdrehung der Parabel um ihre Axe entſtandenen Koͤrpers iſt. Wenn ſich nemlich die Parabel AMM Taf. XVIII. Fig. 66. um ihre Axe AP umdreht, ſo beſchreibt die Flaͤche PAMM den Koͤrper, und die krumme Linie AMM die Oberflaͤche eines Paraboloids, oder die hohle Flaͤche eines paraboliſchen Spiegels, die alſo mit einer Ebene durch die Axe AP geſchnitten, ringsum gleiche und aͤhnliche Parabeln giebt. Die Parabel hat die Eigenſchaft, daß jede mit ihrer Axe PA parallel laufende Linie NM, wenn ſie von der Curve ſeilbſt oder ihrer Tangente bey M unter einem gleichen Winkel abprallt, in den Punkt F gelangt, welcher vom Scheitel A um den vierten Theil der ſenkrechten Breite der Parabel bey F, oder um AF = 1/4 m μ abſteht. Oder was eben ſoviel iſt: Jede mit der Axe AP parallele Linie NM macht mit der Tangente der Parabel bey M einen eben ſo großen Winkel, als die aus F dahin gezogne Linie FM. Sind alſo NM, NM parallele Lichtſtralen, dergleichen von ſehr entfernten Punkten der Axe herkommen, ſo werden dieſelben von jedem Schnitte der paraboliſchen Spiegelflaͤche nach der Zuruͤckwerfung in dem Punkte F vereiniget. Kehrt man die Axe eines ſolchen Spiegels gegen die Sonne, ſo kommen aus dem Mittelpunkte derſelben lauter Parallelſtralen auf ſeine Flaͤche, die ſich alſo durch die Zuruͤckwerfung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0399" xml:id="P.3.393" n="393"/><lb/> papiniſchen Topf aus getriebenem Kupfer zu bereiten (<hi rendition="#aq">Mémoire ſur l'uſage économique du digeſteur de Papin. à Clermont-Ferrand. 1761. 8.</hi> und im Leipz. Intelligenzbl. 1763. <hi rendition="#aq">no. XI.</hi> Art. 10.). <hi rendition="#b">Wilke</hi> (Schwed. Abhdl. fuͤr 1773.) hat ihn noch mehr zum oͤkonomiſchen Gebrauch eingerichtet; Verſuche mit dieſem Digeſtor erzaͤhlt <hi rendition="#b">Ziegler</hi> <hi rendition="#aq">(Specimen de digeſtore Papini, eius ſtructura et uſu. Baſil. 1768. 4maj.).</hi></p> <p>Leonbardi im Macquerſchen Woͤrterb. Art. Papinianiſche Maſchine.</p> </div> <div n="3"> <head>Paraboliſche Spiegel</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Specula parabolica, <hi rendition="#i">Miroirs paraboliques.</hi></hi> Hohlſpiegel, deren hohle Flaͤche ein Stuͤck der Oberflaͤche eines Paraboloids, d. i. eines aus Umdrehung der Parabel um ihre Axe entſtandenen Koͤrpers iſt. Wenn ſich nemlich die Parabel <hi rendition="#aq">AMM</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Fig. 66. um ihre Axe <hi rendition="#aq">AP</hi> umdreht, ſo beſchreibt die Flaͤche <hi rendition="#aq">PAMM</hi> den Koͤrper, und die krumme Linie <hi rendition="#aq">AMM</hi> die Oberflaͤche eines Paraboloids, oder die hohle Flaͤche eines paraboliſchen <hi rendition="#b">Spiegels,</hi> die alſo mit einer Ebene durch die Axe <hi rendition="#aq">AP</hi> geſchnitten, ringsum gleiche und aͤhnliche Parabeln giebt.</p> <p>Die Parabel hat die Eigenſchaft, daß jede mit ihrer Axe <hi rendition="#aq">PA</hi> parallel laufende Linie <hi rendition="#aq">NM,</hi> wenn ſie von der Curve ſeilbſt oder ihrer Tangente bey <hi rendition="#aq">M</hi> unter einem gleichen Winkel abprallt, in den Punkt <hi rendition="#aq">F</hi> gelangt, welcher vom Scheitel <hi rendition="#aq">A</hi> um den vierten Theil der ſenkrechten Breite der Parabel bey <hi rendition="#aq">F,</hi> oder um <hi rendition="#aq">AF = 1/4 m</hi> <foreign xml:lang="grc">μ</foreign> abſteht. Oder was eben ſoviel iſt: Jede mit der Axe <hi rendition="#aq">AP</hi> parallele Linie <hi rendition="#aq">NM</hi> macht mit der Tangente der Parabel bey <hi rendition="#aq">M</hi> einen eben ſo großen Winkel, als die aus <hi rendition="#aq">F</hi> dahin gezogne Linie <hi rendition="#aq">FM.</hi> Sind alſo <hi rendition="#aq">NM, NM</hi> parallele Lichtſtralen, dergleichen von ſehr entfernten Punkten der Axe herkommen, ſo werden dieſelben von jedem Schnitte der paraboliſchen Spiegelflaͤche nach der Zuruͤckwerfung in dem Punkte <hi rendition="#aq">F</hi> vereiniget.</p> <p>Kehrt man die Axe eines ſolchen Spiegels gegen die Sonne, ſo kommen aus dem Mittelpunkte derſelben lauter Parallelſtralen auf ſeine Flaͤche, die ſich alſo durch die Zuruͤckwerfung<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [393/0399]
papiniſchen Topf aus getriebenem Kupfer zu bereiten (Mémoire ſur l'uſage économique du digeſteur de Papin. à Clermont-Ferrand. 1761. 8. und im Leipz. Intelligenzbl. 1763. no. XI. Art. 10.). Wilke (Schwed. Abhdl. fuͤr 1773.) hat ihn noch mehr zum oͤkonomiſchen Gebrauch eingerichtet; Verſuche mit dieſem Digeſtor erzaͤhlt Ziegler (Specimen de digeſtore Papini, eius ſtructura et uſu. Baſil. 1768. 4maj.).
Leonbardi im Macquerſchen Woͤrterb. Art. Papinianiſche Maſchine.
Paraboliſche Spiegel
Specula parabolica, Miroirs paraboliques. Hohlſpiegel, deren hohle Flaͤche ein Stuͤck der Oberflaͤche eines Paraboloids, d. i. eines aus Umdrehung der Parabel um ihre Axe entſtandenen Koͤrpers iſt. Wenn ſich nemlich die Parabel AMM Taf. XVIII. Fig. 66. um ihre Axe AP umdreht, ſo beſchreibt die Flaͤche PAMM den Koͤrper, und die krumme Linie AMM die Oberflaͤche eines Paraboloids, oder die hohle Flaͤche eines paraboliſchen Spiegels, die alſo mit einer Ebene durch die Axe AP geſchnitten, ringsum gleiche und aͤhnliche Parabeln giebt.
Die Parabel hat die Eigenſchaft, daß jede mit ihrer Axe PA parallel laufende Linie NM, wenn ſie von der Curve ſeilbſt oder ihrer Tangente bey M unter einem gleichen Winkel abprallt, in den Punkt F gelangt, welcher vom Scheitel A um den vierten Theil der ſenkrechten Breite der Parabel bey F, oder um AF = 1/4 m μ abſteht. Oder was eben ſoviel iſt: Jede mit der Axe AP parallele Linie NM macht mit der Tangente der Parabel bey M einen eben ſo großen Winkel, als die aus F dahin gezogne Linie FM. Sind alſo NM, NM parallele Lichtſtralen, dergleichen von ſehr entfernten Punkten der Axe herkommen, ſo werden dieſelben von jedem Schnitte der paraboliſchen Spiegelflaͤche nach der Zuruͤckwerfung in dem Punkte F vereiniget.
Kehrt man die Axe eines ſolchen Spiegels gegen die Sonne, ſo kommen aus dem Mittelpunkte derſelben lauter Parallelſtralen auf ſeine Flaͤche, die ſich alſo durch die Zuruͤckwerfung
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