96.24:CF. 16=144:CF. Im Tubus B sind die Brennweiten 12 Lin. uno 28 Lin., der Abstand der Gläser 24 Lin., der Abstand der Linse vom letzten Glase 54 Lin. Daraus findet sich Ga=12 Lin.; Ga=(28. 12/28-12)=21 Lin.; Ca=21 +54=75 Lin.; und die Vergrößerung 96.75.12:CA.21. 12=343:CA. Eine Linse von 9 Lin. Brennweite sollte also mit dem Tubus A, 144:9 oder 16 mal, mit B, 343: 9 oder 38 mal (richtiger 343:10, 2 oder 34 mal) vergrößern.
Um die Vergrößerung der Sache und des Gesichtsfeldes ohne Nachtheil der Deutlichkeit und Helligkeit höher zu treiben, hat man auch Mikroskope mit 4 und 5 Gläsern verfertiget. Die Theorie derselben handelt Euler (Mem. de l'acad. de Prusse. 1757. p. 283. 1761. p. 191. u. 201. auch in seiner Dioptrik) im Allgemeinen ab. Pelisson (a. a. O.) theilt die Abmessungen eines englischen, vom ältern Adams verfertigten, Werkzeugs mit, wo fünf Gläser zusammengesetzt sind, und die beyden obersten Ocularlinsen die Stellen einer einzigen vertreten. Ein holländischer, in Paris wohnender Künstler, Namens Dellebare, übergab der Akademie der Wissenschaften im Jahre 1777 eine Beschreibung seiner Mikroskope mit sünf Gläsern, die sich in verschiedene Entfernungen von einander mit verwechselten Stellungen bringen lassen. Sie erhielten den Beyfall der Akademie, und sind in Brissons und de la Fond's Wörterbüchern mit großem Ruhm umständlich beschrieben. Pelisson hingegen fand an einem Dellebarischen mit vier Gläsern versehenen Mikroskop, das fast im Marktschreyerton angepriesen und sehr theuer gekauft war, nichts Vorzügliches, als das große Gesichtsfeld, das es von den beyden nahe zusammengebrachten Ocularen erhält. Außerdem erklärt er es für eines der schlechtesten Werkzeuge.
Folgende aus Eulers Berechnungen entlehnte Regeln theilt Herr Klügel (Umständl. Anweisung, Fernröhre in größter Vollkommenheit zu verf. von Nic. Suß. Leipz. 1778. gr. 4. S. 56.) mit.
96.24:CF. 16=144:CF. Im Tubus B ſind die Brennweiten 12 Lin. uno 28 Lin., der Abſtand der Glaͤſer 24 Lin., der Abſtand der Linſe vom letzten Glaſe 54 Lin. Daraus findet ſich Ga=12 Lin.; Gα=(28. 12/28-12)=21 Lin.; Cα=21 +54=75 Lin.; und die Vergroͤßerung 96.75.12:CA.21. 12=343:CA. Eine Linſe von 9 Lin. Brennweite ſollte alſo mit dem Tubus A, 144:9 oder 16 mal, mit B, 343: 9 oder 38 mal (richtiger 343:10, 2 oder 34 mal) vergroͤßern.
Um die Vergroͤßerung der Sache und des Geſichtsfeldes ohne Nachtheil der Deutlichkeit und Helligkeit hoͤher zu treiben, hat man auch Mikroſkope mit 4 und 5 Glaͤſern verfertiget. Die Theorie derſelben handelt Euler (Mém. de l'acad. de Pruſſe. 1757. p. 283. 1761. p. 191. u. 201. auch in ſeiner Dioptrik) im Allgemeinen ab. Peliſſon (a. a. O.) theilt die Abmeſſungen eines engliſchen, vom aͤltern Adams verfertigten, Werkzeugs mit, wo fuͤnf Glaͤſer zuſammengeſetzt ſind, und die beyden oberſten Ocularlinſen die Stellen einer einzigen vertreten. Ein hollaͤndiſcher, in Paris wohnender Kuͤnſtler, Namens Dellebare, uͤbergab der Akademie der Wiſſenſchaften im Jahre 1777 eine Beſchreibung ſeiner Mikroſkope mit ſuͤnf Glaͤſern, die ſich in verſchiedene Entfernungen von einander mit verwechſelten Stellungen bringen laſſen. Sie erhielten den Beyfall der Akademie, und ſind in Briſſons und de la Fond's Woͤrterbuͤchern mit großem Ruhm umſtaͤndlich beſchrieben. Peliſſon hingegen fand an einem Dellebariſchen mit vier Glaͤſern verſehenen Mikroſkop, das faſt im Marktſchreyerton angeprieſen und ſehr theuer gekauft war, nichts Vorzuͤgliches, als das große Geſichtsfeld, das es von den beyden nahe zuſammengebrachten Ocularen erhaͤlt. Außerdem erklaͤrt er es fuͤr eines der ſchlechteſten Werkzeuge.
Folgende aus Eulers Berechnungen entlehnte Regeln theilt Herr Kluͤgel (Umſtaͤndl. Anweiſung, Fernroͤhre in groͤßter Vollkommenheit zu verf. von Nic. Suß. Leipz. 1778. gr. 4. S. 56.) mit.
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Um die Vergroͤßerung der Sache und des Geſichtsfeldes ohne Nachtheil der Deutlichkeit und Helligkeit hoͤher zu treiben, hat man auch Mikroſkope mit 4 und 5 Glaͤſern verfertiget. Die Theorie derſelben handelt Euler (Mém. de l'acad. de Pruſſe. 1757. p. 283. 1761. p. 191. u. 201. auch in ſeiner Dioptrik) im Allgemeinen ab. Peliſſon (a. a. O.) theilt die Abmeſſungen eines engliſchen, vom aͤltern Adams verfertigten, Werkzeugs mit, wo fuͤnf Glaͤſer zuſammengeſetzt ſind, und die beyden oberſten Ocularlinſen die Stellen einer einzigen vertreten. Ein hollaͤndiſcher, in Paris wohnender Kuͤnſtler, Namens Dellebare, uͤbergab der Akademie der Wiſſenſchaften im Jahre 1777 eine Beſchreibung ſeiner Mikroſkope mit ſuͤnf Glaͤſern, die ſich in verſchiedene Entfernungen von einander mit verwechſelten Stellungen bringen laſſen. Sie erhielten den Beyfall der Akademie, und ſind in Briſſons und de la Fond's Woͤrterbuͤchern mit großem Ruhm umſtaͤndlich beſchrieben. Peliſſon hingegen fand an einem Dellebariſchen mit vier Glaͤſern verſehenen Mikroſkop, das faſt im Marktſchreyerton angeprieſen und ſehr theuer gekauft war, nichts Vorzuͤgliches, als das große Geſichtsfeld, das es von den beyden nahe zuſammengebrachten Ocularen erhaͤlt. Außerdem erklaͤrt er es fuͤr eines der ſchlechteſten Werkzeuge.
Folgende aus Eulers Berechnungen entlehnte Regeln theilt Herr Kluͤgel (Umſtaͤndl. Anweiſung, Fernroͤhre in groͤßter Vollkommenheit zu verf. von Nic. Suß. Leipz. 1778. gr. 4. S. 56.) mit.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/236>, abgerufen am 16.07.2024.
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