brauchen mag) die Vergrößerung im Verhältnisse 96. 90. 15 zu CA. 30. 15, d.i. 288:CA. Die Größe von CA aber kömmt auf die Brennweite der gebrauchten Linse an. Nemlich CA ist=(Ca. f/Ca-f) oder hier =(90 f/90-f). Wählt man die Linse von 6 Lin., so wird es (90. 6/84)=6 3/7; bey der Linse von 5 Lin. wird es (90. 5/85) (5 5/17) Lin. seyn, u. s. w. Bey Berechnung der Vergrößerung setzt man insgemein CA der Brennweite der Linse gleich, weil der hieraus entstehende Fehler nicht groß ist, und so vergrößert in diesem Beyspiele die Linse von 6 Lin. im Verhältnisse 288:6 oder 48mal (eigentlich 288:6 3/7 oder 44 4/5 mal); die von 5 Lin. 288:5 oder 57 3/5 (eigentlich nur 54 2/5) mal; die von 1/2 Lin. 576 (richtiger 572 4/5) mal. Nach diesem Beyspiele lassen sich auch Bergrößerungen und Stellungen anderer Mikroskope aus den gegebnen Brennweiten und Abständen der Gläser finden: allgemeine Formeln dafür aus den Schriften von der aualytischen Dioptrik anzuführen, würde hier zu weitläuftig seyn.
Der Universitätsoptikus in Leipzig, Herr Hofmann, der sich durch Verfertigung guter Vergrößerungsgläser verdienten Ruhm erworben hat, legt denselben zween Tubos bey, die er mit den Buchstaben A und B bezeichnet, wovon B, der kürzere, zu den stärkern Vergrößerungen dient. Im Tubus A giebt D. Pelisson (Vergleichung der bekanntesten Vergrößerungsgl. in den Beschäftig. der berl. Gesellsch. naturforsch. Freunde. B. I. S. 343.) die Brennweiten der Gläser in rheinländischem Maaße 16 Lin. und 24 Lin., ihre Entsernung 40 Lin. die Distanz der Linse 35 Lin. an. In diesem Tubus stehen die Gläser (weil 16 + 24 = 40) so, daß ihre Brennpunkre zusammenfallen, wie im astronomischen Fernrohre. Er erfordert also Parallelstralen, um deutlich zu sehen, und so muß der Gegenstand in F, dem Brennpunkte der Linse, selbst liegen. Ca und Ga werden unendlich groß und gleich, und die Vergrößerung ist
brauchen mag) die Vergroͤßerung im Verhaͤltniſſe 96. 90. 15 zu CA. 30. 15, d.i. 288:CA. Die Groͤße von CA aber koͤmmt auf die Brennweite der gebrauchten Linſe an. Nemlich CA iſt=(Cα. f/Cα-f) oder hier =(90 f/90-f). Waͤhlt man die Linſe von 6 Lin., ſo wird es (90. 6/84)=6 3/7; bey der Linſe von 5 Lin. wird es (90. 5/85) (5 5/17) Lin. ſeyn, u. ſ. w. Bey Berechnung der Vergroͤßerung ſetzt man insgemein CA der Brennweite der Linſe gleich, weil der hieraus entſtehende Fehler nicht groß iſt, und ſo vergroͤßert in dieſem Beyſpiele die Linſe von 6 Lin. im Verhaͤltniſſe 288:6 oder 48mal (eigentlich 288:6 3/7 oder 44 4/5 mal); die von 5 Lin. 288:5 oder 57 3/5 (eigentlich nur 54 2/5) mal; die von 1/2 Lin. 576 (richtiger 572 4/5) mal. Nach dieſem Beyſpiele laſſen ſich auch Bergroͤßerungen und Stellungen anderer Mikroſkope aus den gegebnen Brennweiten und Abſtaͤnden der Glaͤſer finden: allgemeine Formeln dafuͤr aus den Schriften von der aualytiſchen Dioptrik anzufuͤhren, wuͤrde hier zu weitlaͤuftig ſeyn.
Der Univerſitaͤtsoptikus in Leipzig, Herr Hofmann, der ſich durch Verfertigung guter Vergroͤßerungsglaͤſer verdienten Ruhm erworben hat, legt denſelben zween Tubos bey, die er mit den Buchſtaben A und B bezeichnet, wovon B, der kuͤrzere, zu den ſtaͤrkern Vergroͤßerungen dient. Im Tubus A giebt D. Peliſſon (Vergleichung der bekannteſten Vergroͤßerungsgl. in den Beſchaͤftig. der berl. Geſellſch. naturforſch. Freunde. B. I. S. 343.) die Brennweiten der Glaͤſer in rheinlaͤndiſchem Maaße 16 Lin. und 24 Lin., ihre Entſernung 40 Lin. die Diſtanz der Linſe 35 Lin. an. In dieſem Tubus ſtehen die Glaͤſer (weil 16 + 24 = 40) ſo, daß ihre Brennpunkre zuſammenfallen, wie im aſtronomiſchen Fernrohre. Er erfordert alſo Parallelſtralen, um deutlich zu ſehen, und ſo muß der Gegenſtand in F, dem Brennpunkte der Linſe, ſelbſt liegen. Cα und Gα werden unendlich groß und gleich, und die Vergroͤßerung iſt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0235"xml:id="P.3.229"n="229"/><lb/>
brauchen mag) die Vergroͤßerung im Verhaͤltniſſe 96. 90. 15 zu <hirendition="#aq">CA. 30. 15,</hi> d.i. <hirendition="#aq">288:CA.</hi> Die Groͤße von <hirendition="#aq">CA</hi> aber koͤmmt auf die Brennweite der gebrauchten Linſe an. Nemlich <hirendition="#aq">CA</hi> iſt<hirendition="#aq">=(C<foreignxml:lang="grc">α</foreign>. f/C<foreignxml:lang="grc">α</foreign>-f)</hi> oder hier <hirendition="#aq">=(90 f/90-f).</hi> Waͤhlt man die Linſe von 6 Lin., ſo wird es (90. 6/84)=6 3/7; bey der Linſe von 5 Lin. wird es (90. 5/85) (5 5/17) Lin. ſeyn, u. ſ. w. Bey Berechnung der Vergroͤßerung ſetzt man insgemein <hirendition="#aq">CA</hi> der Brennweite der Linſe gleich, weil der hieraus entſtehende Fehler nicht groß iſt, und ſo vergroͤßert in dieſem Beyſpiele die Linſe von 6 Lin. im Verhaͤltniſſe 288:6 oder 48mal (eigentlich 288:6 3/7 oder 44 4/5 mal); die von 5 Lin. 288:5 oder 57 3/5 (eigentlich nur 54 2/5) mal; die von 1/2 Lin. 576 (richtiger 572 4/5) mal. Nach dieſem Beyſpiele laſſen ſich auch Bergroͤßerungen und Stellungen anderer Mikroſkope aus den gegebnen Brennweiten und Abſtaͤnden der Glaͤſer finden: allgemeine Formeln dafuͤr aus den Schriften von der aualytiſchen Dioptrik anzufuͤhren, wuͤrde hier zu weitlaͤuftig ſeyn.</p><p>Der Univerſitaͤtsoptikus in Leipzig, <hirendition="#b">Herr Hofmann,</hi> der ſich durch Verfertigung guter Vergroͤßerungsglaͤſer verdienten Ruhm erworben hat, legt denſelben zween Tubos bey, die er mit den Buchſtaben <hirendition="#aq">A</hi> und <hirendition="#aq">B</hi> bezeichnet, wovon <hirendition="#aq">B,</hi> der kuͤrzere, zu den ſtaͤrkern Vergroͤßerungen dient. Im Tubus <hirendition="#aq">A</hi> giebt <hirendition="#b">D. Peliſſon</hi> (Vergleichung der bekannteſten Vergroͤßerungsgl. in den Beſchaͤftig. der berl. Geſellſch. naturforſch. Freunde. B. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 343.) die Brennweiten der Glaͤſer in rheinlaͤndiſchem Maaße 16 Lin. und 24 Lin., ihre Entſernung 40 Lin. die Diſtanz der Linſe 35 Lin. an. In dieſem Tubus ſtehen die Glaͤſer (weil 16 + 24 = 40) ſo, daß ihre Brennpunkre zuſammenfallen, wie im aſtronomiſchen Fernrohre. Er erfordert alſo Parallelſtralen, um deutlich zu ſehen, und ſo muß der Gegenſtand in <hirendition="#aq">F,</hi> dem Brennpunkte der Linſe, ſelbſt liegen. <hirendition="#aq">C</hi><foreignxml:lang="grc">α</foreign> und <hirendition="#aq">G</hi><foreignxml:lang="grc">α</foreign> werden unendlich groß und gleich, und die Vergroͤßerung iſt<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[229/0235]
brauchen mag) die Vergroͤßerung im Verhaͤltniſſe 96. 90. 15 zu CA. 30. 15, d.i. 288:CA. Die Groͤße von CA aber koͤmmt auf die Brennweite der gebrauchten Linſe an. Nemlich CA iſt=(Cα. f/Cα-f) oder hier =(90 f/90-f). Waͤhlt man die Linſe von 6 Lin., ſo wird es (90. 6/84)=6 3/7; bey der Linſe von 5 Lin. wird es (90. 5/85) (5 5/17) Lin. ſeyn, u. ſ. w. Bey Berechnung der Vergroͤßerung ſetzt man insgemein CA der Brennweite der Linſe gleich, weil der hieraus entſtehende Fehler nicht groß iſt, und ſo vergroͤßert in dieſem Beyſpiele die Linſe von 6 Lin. im Verhaͤltniſſe 288:6 oder 48mal (eigentlich 288:6 3/7 oder 44 4/5 mal); die von 5 Lin. 288:5 oder 57 3/5 (eigentlich nur 54 2/5) mal; die von 1/2 Lin. 576 (richtiger 572 4/5) mal. Nach dieſem Beyſpiele laſſen ſich auch Bergroͤßerungen und Stellungen anderer Mikroſkope aus den gegebnen Brennweiten und Abſtaͤnden der Glaͤſer finden: allgemeine Formeln dafuͤr aus den Schriften von der aualytiſchen Dioptrik anzufuͤhren, wuͤrde hier zu weitlaͤuftig ſeyn.
Der Univerſitaͤtsoptikus in Leipzig, Herr Hofmann, der ſich durch Verfertigung guter Vergroͤßerungsglaͤſer verdienten Ruhm erworben hat, legt denſelben zween Tubos bey, die er mit den Buchſtaben A und B bezeichnet, wovon B, der kuͤrzere, zu den ſtaͤrkern Vergroͤßerungen dient. Im Tubus A giebt D. Peliſſon (Vergleichung der bekannteſten Vergroͤßerungsgl. in den Beſchaͤftig. der berl. Geſellſch. naturforſch. Freunde. B. I. S. 343.) die Brennweiten der Glaͤſer in rheinlaͤndiſchem Maaße 16 Lin. und 24 Lin., ihre Entſernung 40 Lin. die Diſtanz der Linſe 35 Lin. an. In dieſem Tubus ſtehen die Glaͤſer (weil 16 + 24 = 40) ſo, daß ihre Brennpunkre zuſammenfallen, wie im aſtronomiſchen Fernrohre. Er erfordert alſo Parallelſtralen, um deutlich zu ſehen, und ſo muß der Gegenſtand in F, dem Brennpunkte der Linſe, ſelbſt liegen. Cα und Gα werden unendlich groß und gleich, und die Vergroͤßerung iſt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/235>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.