nemlich der Feuchtigkeit und innern Mischung. Das Instrument ist auch noch darum mangelhaft, weil das Wasser nicht immer in beyden Schenkeln gleich hoch steht, und weil die Wärme bey BC nicht schnell genug durchs Glas dringt, daher es kaum den Namen eines Manometers verdient. Wolf (Nützl. Vers. Th. II. Cap. 4. §. 54.) schlägt eine andere Einrichtung desselben vor, wobey Quecksilber statt des Wassers gebraucht wird, und die Quecksilberflächen in langen horizontalen Röhren hin und her gehen: aber auch diese Anordnung behält den Fehler, daß sie nur die Dichte der eingeschloßnen, nicht der äußern, Luft anzeigt.
Zur Bestimmung der Dichte der äußern atmosphärischen Luft bleibt also das guerickische Manometer noch immer das beste Werkzeug. Bey manchen Versuchen aber erfordert die Absicht, Dichten eingeschloßner Luft zu messen. Alsdann könnte man Varignons Manometer gebrauchen; aber weit bequemer bedient man sich hiezu des Amontonischen Luftthermometers, s. Thermometer. So verfuhr William Roy(Philos. Trans. Vol. LXVII. P. II. no. 34.) bey seinen Versuchen über die Ausdehnung der Luft durch die Wärme. Seine sogenannten Manometer bestanden aus einer Kugel mit einer ofnen Glasröhre; in der Röhre ward ein wenig Quecksilber durch die Luft in der Kugel hin und her getrieben; dies gab, wenn alle Versuche bey einerley Barometerhöhe angestellt wurden, Dichte der eingesperrten Luft bey gleichem Drucke an.
Herr de Saussüre(Essais sur l'hygrometrie, §. 109. p. 147.) giebtden Namen Manometer einem gewöhnlichen Barometer, das er in eine große gläserne Kugel einschloß, um die Elasticität der darinn eingesperrten Luft bey verschiedenen Graden der Wärme und Feuchtigkeit zu messen. Weil er also nicht Dichte, sondern Federkraft, abmaß, so wäre wohl der Name Elaterometer schicklicher gewesen, welcher überhaupt einem jeden Barometer zukömmt, indem der Druck der Luft, den es zeigt, mit ihrer absoluten Elasticität einerley ist.
Wolf Nützl. Vers. Th. II. Cap. 4.
nemlich der Feuchtigkeit und innern Miſchung. Das Inſtrument iſt auch noch darum mangelhaft, weil das Waſſer nicht immer in beyden Schenkeln gleich hoch ſteht, und weil die Waͤrme bey BC nicht ſchnell genug durchs Glas dringt, daher es kaum den Namen eines Manometers verdient. Wolf (Nuͤtzl. Verſ. Th. II. Cap. 4. §. 54.) ſchlaͤgt eine andere Einrichtung deſſelben vor, wobey Queckſilber ſtatt des Waſſers gebraucht wird, und die Queckſilberflaͤchen in langen horizontalen Roͤhren hin und her gehen: aber auch dieſe Anordnung behaͤlt den Fehler, daß ſie nur die Dichte der eingeſchloßnen, nicht der aͤußern, Luft anzeigt.
Zur Beſtimmung der Dichte der aͤußern atmoſphaͤriſchen Luft bleibt alſo das guerickiſche Manometer noch immer das beſte Werkzeug. Bey manchen Verſuchen aber erfordert die Abſicht, Dichten eingeſchloßner Luft zu meſſen. Alsdann koͤnnte man Varignons Manometer gebrauchen; aber weit bequemer bedient man ſich hiezu des Amontoniſchen Luftthermometers, ſ. Thermometer. So verfuhr William Roy(Philoſ. Trans. Vol. LXVII. P. II. no. 34.) bey ſeinen Verſuchen uͤber die Ausdehnung der Luft durch die Waͤrme. Seine ſogenannten Manometer beſtanden aus einer Kugel mit einer ofnen Glasroͤhre; in der Roͤhre ward ein wenig Queckſilber durch die Luft in der Kugel hin und her getrieben; dies gab, wenn alle Verſuche bey einerley Barometerhoͤhe angeſtellt wurden, Dichte der eingeſperrten Luft bey gleichem Drucke an.
Herr de Sauſſuͤre(Eſſais ſur l'hygrometrie, §. 109. p. 147.) giebtden Namen Manometer einem gewoͤhnlichen Barometer, das er in eine große glaͤſerne Kugel einſchloß, um die Elaſticitaͤt der darinn eingeſperrten Luft bey verſchiedenen Graden der Waͤrme und Feuchtigkeit zu meſſen. Weil er alſo nicht Dichte, ſondern Federkraft, abmaß, ſo waͤre wohl der Name Elaterometer ſchicklicher geweſen, welcher uͤberhaupt einem jeden Barometer zukoͤmmt, indem der Druck der Luft, den es zeigt, mit ihrer abſoluten Elaſticitaͤt einerley iſt.
Wolf Nuͤtzl. Verſ. Th. II. Cap. 4.
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nemlich der Feuchtigkeit und innern Miſchung. Das Inſtrument iſt auch noch darum mangelhaft, weil das Waſſer nicht immer in beyden Schenkeln gleich hoch ſteht, und weil die Waͤrme bey BC nicht ſchnell genug durchs Glas dringt, daher es kaum den Namen eines Manometers verdient. Wolf (Nuͤtzl. Verſ. Th. II. Cap. 4. §. 54.) ſchlaͤgt eine andere Einrichtung deſſelben vor, wobey Queckſilber ſtatt des Waſſers gebraucht wird, und die Queckſilberflaͤchen in langen horizontalen Roͤhren hin und her gehen: aber auch dieſe Anordnung behaͤlt den Fehler, daß ſie nur die Dichte der eingeſchloßnen, nicht der aͤußern, Luft anzeigt.
Zur Beſtimmung der Dichte der aͤußern atmoſphaͤriſchen Luft bleibt alſo das guerickiſche Manometer noch immer das beſte Werkzeug. Bey manchen Verſuchen aber erfordert die Abſicht, Dichten eingeſchloßner Luft zu meſſen. Alsdann koͤnnte man Varignons Manometer gebrauchen; aber weit bequemer bedient man ſich hiezu des Amontoniſchen Luftthermometers, ſ. Thermometer. So verfuhr William Roy (Philoſ. Trans. Vol. LXVII. P. II. no. 34.) bey ſeinen Verſuchen uͤber die Ausdehnung der Luft durch die Waͤrme. Seine ſogenannten Manometer beſtanden aus einer Kugel mit einer ofnen Glasroͤhre; in der Roͤhre ward ein wenig Queckſilber durch die Luft in der Kugel hin und her getrieben; dies gab, wenn alle Verſuche bey einerley Barometerhoͤhe angeſtellt wurden, Dichte der eingeſperrten Luft bey gleichem Drucke an.
Herr de Sauſſuͤre (Eſſais ſur l'hygrometrie, §. 109. p. 147.) giebtden Namen Manometer einem gewoͤhnlichen Barometer, das er in eine große glaͤſerne Kugel einſchloß, um die Elaſticitaͤt der darinn eingeſperrten Luft bey verſchiedenen Graden der Waͤrme und Feuchtigkeit zu meſſen. Weil er alſo nicht Dichte, ſondern Federkraft, abmaß, ſo waͤre wohl der Name Elaterometer ſchicklicher geweſen, welcher uͤberhaupt einem jeden Barometer zukoͤmmt, indem der Druck der Luft, den es zeigt, mit ihrer abſoluten Elaſticitaͤt einerley iſt.
Wolf Nuͤtzl. Verſ. Th. II. Cap. 4.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/143>, abgerufen am 21.11.2024.
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