Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.Das erste, und noch immer das vollkommenste Werkzeug dieser Art, beschrieb Otto von Guericke schon im Jahre 1661 in einem Briefe an den P. Schott (s. dessen Technica curiosa, Herbip. 1664. 4. L. I. c. 21.), und dann auch in seinen Versuchen über den luftleeren Raum (Exp. noua de vacuo spatio, p. 114.). Boyle (Philos. Trans. no. 14. p. 231. ingleichen in der Hist. frigoris tit. 14.) machte es als seine Erfindung bekannt. Beyde aber verkannten noch die wahre Absicht desselben; Guericke hielt es für ein Barometer, und Boyle legt ihm den Namen eines statischen Varoskops bey. Eine kupferne Kugel, etwa von einem Schuh Durchmesser, wird, so viel möglich, von Luft geleeret, und dann fest verküttet. So hängt man sie an einen empfindlichen Wagbalken, und bringt sie ins Gleichgewicht mit einem am andern Ende hängenden Gegengewichte, das so klein, als möglich, ist. Man kan alsdann den Raum, den das Gegengewicht in der Luft einnimmt, für unbeträchtlich halten, mithin annehmen, es bleibe immer gleich schwer. Die Kugel hingegen, die einen weit größern Raum einnimmt, wird von ihrem wahren Gewichte so viel verlieren, als die Luft wiegt, die sie aus der Stelle treibt, s. Gewicht, d. i. mehr, wenn die Luft dichter, weniger, wenn sie dünner wird. So wird in dünnerer Luft die Kugel, in dichterer das Gegengewicht einen Ausschlag geben, den man entweder durch zugelegte kleine Gewichte, oder durch einen oben an der Wage befestigten und in Grade getheilten Kreisbogen abmessen kan. Bey der letztern Einrichtung muß vorher durch Versuche ausgemacht seyn, wieviel Gewicht jeder Grad des Ausschlags am Kreisbogen anzeige. Kennt man nun das Gewicht der Luft unter dem Raume der Kugel bey demjenigen Zustande des Luftkreises, bey welchem das Instrument verfertiget ward, so giebt die Größe des Ausschlags zu jeder audern Zeit den Theil davon an, um welchen die Dichte der Luft größer oder geringer ist; hätte z. B. die Luft, die das Volumen der Kugel ausfüllt, bey Verfertigung des Manometers 704 Gran gewogen, und gäbe jetzt das Gegengewicht 6 Gran Ausschlag, Das erſte, und noch immer das vollkommenſte Werkzeug dieſer Art, beſchrieb Otto von Guericke ſchon im Jahre 1661 in einem Briefe an den P. Schott (ſ. deſſen Technica curioſa, Herbip. 1664. 4. L. I. c. 21.), und dann auch in ſeinen Verſuchen uͤber den luftleeren Raum (Exp. noua de vacuo ſpatio, p. 114.). Boyle (Philoſ. Trans. no. 14. p. 231. ingleichen in der Hiſt. frigoris tit. 14.) machte es als ſeine Erfindung bekannt. Beyde aber verkannten noch die wahre Abſicht deſſelben; Guericke hielt es fuͤr ein Barometer, und Boyle legt ihm den Namen eines ſtatiſchen Varoskops bey. Eine kupferne Kugel, etwa von einem Schuh Durchmeſſer, wird, ſo viel moͤglich, von Luft geleeret, und dann feſt verkuͤttet. So haͤngt man ſie an einen empfindlichen Wagbalken, und bringt ſie ins Gleichgewicht mit einem am andern Ende haͤngenden Gegengewichte, das ſo klein, als moͤglich, iſt. Man kan alsdann den Raum, den das Gegengewicht in der Luft einnimmt, fuͤr unbetraͤchtlich halten, mithin annehmen, es bleibe immer gleich ſchwer. Die Kugel hingegen, die einen weit groͤßern Raum einnimmt, wird von ihrem wahren Gewichte ſo viel verlieren, als die Luft wiegt, die ſie aus der Stelle treibt, ſ. Gewicht, d. i. mehr, wenn die Luft dichter, weniger, wenn ſie duͤnner wird. So wird in duͤnnerer Luft die Kugel, in dichterer das Gegengewicht einen Ausſchlag geben, den man entweder durch zugelegte kleine Gewichte, oder durch einen oben an der Wage befeſtigten und in Grade getheilten Kreisbogen abmeſſen kan. Bey der letztern Einrichtung muß vorher durch Verſuche ausgemacht ſeyn, wieviel Gewicht jeder Grad des Ausſchlags am Kreisbogen anzeige. Kennt man nun das Gewicht der Luft unter dem Raume der Kugel bey demjenigen Zuſtande des Luftkreiſes, bey welchem das Inſtrument verfertiget ward, ſo giebt die Groͤße des Ausſchlags zu jeder audern Zeit den Theil davon an, um welchen die Dichte der Luft groͤßer oder geringer iſt; haͤtte z. 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Eine kupferne Kugel, etwa von einem Schuh Durchmeſſer, wird, ſo viel moͤglich, von Luft geleeret, und dann feſt verkuͤttet. So haͤngt man ſie an einen empfindlichen Wagbalken, und bringt ſie ins Gleichgewicht mit einem am andern Ende haͤngenden Gegengewichte, das ſo klein, als moͤglich, iſt. Man kan alsdann den Raum, den das Gegengewicht in der Luft einnimmt, fuͤr unbetraͤchtlich halten, mithin annehmen, es bleibe immer gleich ſchwer. Die Kugel hingegen, die einen weit groͤßern Raum einnimmt, wird von ihrem wahren Gewichte ſo viel verlieren, als die Luft wiegt, die ſie aus der Stelle treibt, ſ. Gewicht, d. i. mehr, wenn die Luft dichter, weniger, wenn ſie duͤnner wird. So wird in duͤnnerer Luft die Kugel, in dichterer das Gegengewicht einen Ausſchlag geben, den man entweder durch zugelegte kleine Gewichte, oder durch einen oben an der Wage befeſtigten und in Grade getheilten Kreisbogen abmeſſen kan. Bey der letztern Einrichtung muß vorher durch Verſuche ausgemacht ſeyn, wieviel Gewicht jeder Grad des Ausſchlags am Kreisbogen anzeige. Kennt man nun das Gewicht der Luft unter dem Raume der Kugel bey demjenigen Zuſtande des Luftkreiſes, bey welchem das Inſtrument verfertiget ward, ſo giebt die Groͤße des Ausſchlags zu jeder audern Zeit den Theil davon an, um welchen die Dichte der Luft groͤßer oder geringer iſt; haͤtte z. B. die Luft, die das Volumen der Kugel ausfuͤllt, bey Verfertigung des Manometers 704 Gran gewogen, und gaͤbe jetzt das Gegengewicht 6 Gran Ausſchlag,
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