Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Wenn man z. B. vier Stäbe AB, CD, KL, NM, Taf. XVI. Fig. 34., schon magnetisirt hat, so legt man zween davon AB und CD, mit von einander gekehrten bezeichneten Polen B und C, zwischen die Verstärkungsan- ker EF und GH; legt ferner die andern zween KL und NM mit ihren freundschaftlichen Polen an einander, setzt sie lothrecht über die Mitte von AB, hält sie bey KM fest, bringt die Pole Lund N etwas aus einander, und reibt alsdann von einem Ende zum andern, wie beym Doppelstrich. Nach 50 bis 100 Strichen hört man wieder in der Mitte auf, drückt die Pole L und N wieder zusammen, und zieht sie seitwärts vom Stabe AB ab. Eben so verfährt man auch mit dem Stabe CD. Alsdann legt man KL und MN zwischen die Verstärkungsanker, und streicht sie eben so mit AB und CD. Hiedurch wird allemal das liegende Paar etwas stärker, als das stehende, und man kan die Verstärkung durch mehrmalige Verwechselung immer weiter treiben. Nach 50 bis 100 solchen Verticalstrichen (touche verticale) läßt Canton noch 10 bis 12 Horizontalstriche auf folgende Art geben. Man trennt die obern Pole der reibenden Stäbe K und M, wie bey Fig. 35, bis die Stäbe selbst einen ziemlich stumpfen Winkel machen, führt KL gegen A und MN gegen B, aber nicht wieder zurück, sondern über die Verstärkungsanker hinaus, und im Bogen herum, bis beyde in einiger Entfernung von AB mit den Polen L und N wieder zusammen kommen, da man sie denn aufs neue auf die Mitte von AB bringt u. s. w. Völlig eben so kan man verfahren wenn AB und CD unmagnetische Stäbe sind, denen man durch KL und MN Magnetismus mittheilen will. So bald man mehr, als zween Stäbe, zum Verticalstriche hat, kan man statt des einzelnen KL, drey oder mehrere
Wenn man z. B. vier Staͤbe AB, CD, KL, NM, Taf. XVI. Fig. 34., ſchon magnetiſirt hat, ſo legt man zween davon AB und CD, mit von einander gekehrten bezeichneten Polen B und C, zwiſchen die Verſtaͤrkungsan- ker EF und GH; legt ferner die andern zween KL und NM mit ihren freundſchaftlichen Polen an einander, ſetzt ſie lothrecht uͤber die Mitte von AB, haͤlt ſie bey KM feſt, bringt die Pole Lund N etwas aus einander, und reibt alsdann von einem Ende zum andern, wie beym Doppelſtrich. Nach 50 bis 100 Strichen hoͤrt man wieder in der Mitte auf, druͤckt die Pole L und N wieder zuſammen, und zieht ſie ſeitwaͤrts vom Stabe AB ab. Eben ſo verfaͤhrt man auch mit dem Stabe CD. Alsdann legt man KL und MN zwiſchen die Verſtaͤrkungsanker, und ſtreicht ſie eben ſo mit AB und CD. Hiedurch wird allemal das liegende Paar etwas ſtaͤrker, als das ſtehende, und man kan die Verſtaͤrkung durch mehrmalige Verwechſelung immer weiter treiben. Nach 50 bis 100 ſolchen Verticalſtrichen (touche verticale) laͤßt Canton noch 10 bis 12 Horizontalſtriche auf folgende Art geben. Man trennt die obern Pole der reibenden Staͤbe K und M, wie bey Fig. 35, bis die Staͤbe ſelbſt einen ziemlich ſtumpfen Winkel machen, fuͤhrt KL gegen A und MN gegen B, aber nicht wieder zuruͤck, ſondern uͤber die Verſtaͤrkungsanker hinaus, und im Bogen herum, bis beyde in einiger Entfernung von AB mit den Polen L und N wieder zuſammen kommen, da man ſie denn aufs neue auf die Mitte von AB bringt u. ſ. w. Voͤllig eben ſo kan man verfahren wenn AB und CD unmagnetiſche Staͤbe ſind, denen man durch KL und MN Magnetismus mittheilen will. So bald man mehr, als zween Staͤbe, zum Verticalſtriche hat, kan man ſtatt des einzelnen KL, drey oder mehrere <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0119" xml:id="P.3.113" n="113"/><lb/> und mit dem daraus entſtehenden verſtaͤrkten <hi rendition="#aq">A</hi> wieder die, woraus <hi rendition="#aq">B</hi> beſteht u. ſ. w. bis man merkt, daß die Kraft keinen Zuwachs mehr erhaͤlt. Uebrigens unterſcheiden ſich die angegebnen Methoden blos in der Art, zu beſtreichen, und mit den Staͤben abzuwechſeln.</p> <p>Wenn man z. B. vier Staͤbe <hi rendition="#aq">AB, CD, KL, NM,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Fig. 34., ſchon magnetiſirt hat, ſo legt man zween davon <hi rendition="#aq">AB</hi> und <hi rendition="#aq">CD,</hi> mit von einander gekehrten bezeichneten Polen <hi rendition="#aq">B</hi> und <hi rendition="#aq">C,</hi> zwiſchen die <hi rendition="#b">Verſtaͤrkungsan-</hi> ker <hi rendition="#aq">EF</hi> und <hi rendition="#aq">GH;</hi> legt ferner die andern zween <hi rendition="#aq">KL</hi> und <hi rendition="#aq">NM</hi> mit ihren freundſchaftlichen Polen an einander, ſetzt ſie lothrecht uͤber die Mitte von <hi rendition="#aq">AB,</hi> haͤlt ſie bey <hi rendition="#aq">KM</hi> feſt, bringt die Pole Lund <hi rendition="#aq">N</hi> etwas aus einander, und reibt alsdann von einem Ende zum andern, wie beym Doppelſtrich. Nach 50 bis 100 Strichen hoͤrt man wieder in der Mitte auf, druͤckt die Pole <hi rendition="#aq">L</hi> und <hi rendition="#aq">N</hi> wieder zuſammen, und zieht ſie ſeitwaͤrts vom Stabe <hi rendition="#aq">AB</hi> ab. Eben ſo verfaͤhrt man auch mit dem Stabe <hi rendition="#aq">CD.</hi> Alsdann legt man <hi rendition="#aq">KL</hi> und <hi rendition="#aq">MN</hi> zwiſchen die Verſtaͤrkungsanker, und ſtreicht ſie eben ſo mit <hi rendition="#aq">AB</hi> und <hi rendition="#aq">CD.</hi> Hiedurch wird allemal das liegende Paar etwas ſtaͤrker, als das ſtehende, und man kan die Verſtaͤrkung durch mehrmalige Verwechſelung immer weiter treiben.</p> <p>Nach 50 bis 100 ſolchen <hi rendition="#b">Verticalſtrichen</hi> (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">touche verticale</hi></hi>) laͤßt <hi rendition="#b">Canton</hi> noch 10 bis 12 <hi rendition="#b">Horizontalſtriche</hi> auf folgende Art geben. Man trennt die obern Pole der reibenden Staͤbe <hi rendition="#aq">K</hi> und <hi rendition="#aq">M,</hi> wie bey Fig. 35, bis die Staͤbe ſelbſt einen ziemlich ſtumpfen Winkel machen, fuͤhrt <hi rendition="#aq">KL</hi> gegen <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">MN</hi> gegen <hi rendition="#aq">B,</hi> aber nicht wieder zuruͤck, ſondern uͤber die Verſtaͤrkungsanker hinaus, und im Bogen herum, bis beyde in einiger Entfernung von <hi rendition="#aq">AB</hi> mit den Polen <hi rendition="#aq">L</hi> und <hi rendition="#aq">N</hi> wieder zuſammen kommen, da man ſie denn aufs neue auf die Mitte von <hi rendition="#aq">AB</hi> bringt u. ſ. w. Voͤllig eben ſo kan man verfahren wenn <hi rendition="#aq">AB</hi> und <hi rendition="#aq">CD</hi> unmagnetiſche Staͤbe ſind, denen man durch <hi rendition="#aq">KL</hi> und <hi rendition="#aq">MN</hi> Magnetismus mittheilen will.</p> <p>So bald man mehr, als zween Staͤbe, zum Verticalſtriche hat, kan man ſtatt des einzelnen <hi rendition="#aq">KL,</hi> drey oder mehrere<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [113/0119]
und mit dem daraus entſtehenden verſtaͤrkten A wieder die, woraus B beſteht u. ſ. w. bis man merkt, daß die Kraft keinen Zuwachs mehr erhaͤlt. Uebrigens unterſcheiden ſich die angegebnen Methoden blos in der Art, zu beſtreichen, und mit den Staͤben abzuwechſeln.
Wenn man z. B. vier Staͤbe AB, CD, KL, NM, Taf. XVI. Fig. 34., ſchon magnetiſirt hat, ſo legt man zween davon AB und CD, mit von einander gekehrten bezeichneten Polen B und C, zwiſchen die Verſtaͤrkungsan- ker EF und GH; legt ferner die andern zween KL und NM mit ihren freundſchaftlichen Polen an einander, ſetzt ſie lothrecht uͤber die Mitte von AB, haͤlt ſie bey KM feſt, bringt die Pole Lund N etwas aus einander, und reibt alsdann von einem Ende zum andern, wie beym Doppelſtrich. Nach 50 bis 100 Strichen hoͤrt man wieder in der Mitte auf, druͤckt die Pole L und N wieder zuſammen, und zieht ſie ſeitwaͤrts vom Stabe AB ab. Eben ſo verfaͤhrt man auch mit dem Stabe CD. Alsdann legt man KL und MN zwiſchen die Verſtaͤrkungsanker, und ſtreicht ſie eben ſo mit AB und CD. Hiedurch wird allemal das liegende Paar etwas ſtaͤrker, als das ſtehende, und man kan die Verſtaͤrkung durch mehrmalige Verwechſelung immer weiter treiben.
Nach 50 bis 100 ſolchen Verticalſtrichen (touche verticale) laͤßt Canton noch 10 bis 12 Horizontalſtriche auf folgende Art geben. Man trennt die obern Pole der reibenden Staͤbe K und M, wie bey Fig. 35, bis die Staͤbe ſelbſt einen ziemlich ſtumpfen Winkel machen, fuͤhrt KL gegen A und MN gegen B, aber nicht wieder zuruͤck, ſondern uͤber die Verſtaͤrkungsanker hinaus, und im Bogen herum, bis beyde in einiger Entfernung von AB mit den Polen L und N wieder zuſammen kommen, da man ſie denn aufs neue auf die Mitte von AB bringt u. ſ. w. Voͤllig eben ſo kan man verfahren wenn AB und CD unmagnetiſche Staͤbe ſind, denen man durch KL und MN Magnetismus mittheilen will.
So bald man mehr, als zween Staͤbe, zum Verticalſtriche hat, kan man ſtatt des einzelnen KL, drey oder mehrere
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