Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


cteur de la machine
)
genannt wird, in welchem sich die erregte Elektricität anhäufen kan, s. Elektrisirmaschine (Th. I. S. 793.). Der Erfinder hievon ist Gray, der zuerst den menschlichen Körper, in der Folge aber metallne Stangen in seidnen Schnüren hängend, als Hauptleiter gebrauchte.

Die besten Leiter sind folgende:

Alle Metalle nach folgender Ordnung: Gold, Silber, Kupfer, Messing, Eisen, Zinn, Quecksilber, Bley, Halbmetalle.

Erze, worunter diejenigen die besten sind, in welchen das metallische den größten Theil ausmacht, und die der Natur der Metalle selbst am nächsten kommen.

Kohlen von thierischen und vegetabilischen Substanzen.

Die flüßigen Theile thierischer Körper.

Alle flüßige Körper, Luft und Oele ausgenommen.

Wasser ist ein guter Leiter; daher alle Körper leiten, wenn sie naß sind, auch der feuchte Erdboden ein guter Leiter ist.

Rauch und alle Ausflüsse brennender Körper.

Eis, aber nur in einer Kälte, welche noch nicht--13° nach Fahrenheit, oder--20° nach Reaumür erreicht (Achard Mem. de Berlin, 1776.).

Schnee.

Die meisten salzigen Substanzen, am besten die metallischen Salze.

Steinartige Substanzen, am besten die weichern.

Dünste des heißen Wassers.

Luftleerer Raum.

Alle Nicht - leiter werden durch Feuchtigkeit, sehr viele, z. B. Glas, Harz, Luft, auch durch Hitze leitend. Ueberhaupt laufen die Grenzen der Leiter und Nicht-leiter so in einander, daß es Körper giebt, die man zu beyden Classen rechnen kan, s. Halbleiter.

Ost verwandelt sich einerley Körper, wenn er auf verschiedene Art behandelt wird, bald in einen Leiter, bald in einen Nicht-leiter. Frisch vom Stamme gehauenes Holz ist


cteur de la machine
)
genannt wird, in welchem ſich die erregte Elektricitaͤt anhaͤufen kan, ſ. Elektriſirmaſchine (Th. I. S. 793.). Der Erfinder hievon iſt Gray, der zuerſt den menſchlichen Koͤrper, in der Folge aber metallne Stangen in ſeidnen Schnuͤren haͤngend, als Hauptleiter gebrauchte.

Die beſten Leiter ſind folgende:

Alle Metalle nach folgender Ordnung: Gold, Silber, Kupfer, Meſſing, Eiſen, Zinn, Queckſilber, Bley, Halbmetalle.

Erze, worunter diejenigen die beſten ſind, in welchen das metalliſche den groͤßten Theil ausmacht, und die der Natur der Metalle ſelbſt am naͤchſten kommen.

Kohlen von thieriſchen und vegetabiliſchen Subſtanzen.

Die fluͤßigen Theile thieriſcher Koͤrper.

Alle fluͤßige Koͤrper, Luft und Oele ausgenommen.

Waſſer iſt ein guter Leiter; daher alle Koͤrper leiten, wenn ſie naß ſind, auch der feuchte Erdboden ein guter Leiter iſt.

Rauch und alle Ausfluͤſſe brennender Koͤrper.

Eis, aber nur in einer Kaͤlte, welche noch nicht—13° nach Fahrenheit, oder—20° nach Reaumuͤr erreicht (Achard Mém. de Berlin, 1776.).

Schnee.

Die meiſten ſalzigen Subſtanzen, am beſten die metalliſchen Salze.

Steinartige Subſtanzen, am beſten die weichern.

Duͤnſte des heißen Waſſers.

Luftleerer Raum.

Alle Nicht - leiter werden durch Feuchtigkeit, ſehr viele, z. B. Glas, Harz, Luft, auch durch Hitze leitend. Ueberhaupt laufen die Grenzen der Leiter und Nicht-leiter ſo in einander, daß es Koͤrper giebt, die man zu beyden Claſſen rechnen kan, ſ. Halbleiter.

Oſt verwandelt ſich einerley Koͤrper, wenn er auf verſchiedene Art behandelt wird, bald in einen Leiter, bald in einen Nicht-leiter. Friſch vom Stamme gehauenes Holz iſt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="2">
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i"><pb facs="#f0881" xml:id="P.2.875" n="875"/><lb/>
cteur de la machine</hi>)</hi> genannt wird, in welchem &#x017F;ich die erregte Elektricita&#x0364;t anha&#x0364;ufen kan, <hi rendition="#b">&#x017F;. Elektri&#x017F;irma&#x017F;chine</hi> (Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 793.). Der Erfinder hievon i&#x017F;t <hi rendition="#b">Gray,</hi> der zuer&#x017F;t den men&#x017F;chlichen Ko&#x0364;rper, in der Folge aber metallne Stangen in &#x017F;eidnen Schnu&#x0364;ren ha&#x0364;ngend, als Hauptleiter gebrauchte.</p>
            <p>Die be&#x017F;ten Leiter &#x017F;ind folgende:</p>
            <p>Alle Metalle nach folgender Ordnung: Gold, Silber, Kupfer, Me&#x017F;&#x017F;ing, Ei&#x017F;en, Zinn, Queck&#x017F;ilber, Bley, Halbmetalle.</p>
            <p>Erze, worunter diejenigen die be&#x017F;ten &#x017F;ind, in welchen das metalli&#x017F;che den gro&#x0364;ßten Theil ausmacht, und die der Natur der Metalle &#x017F;elb&#x017F;t am na&#x0364;ch&#x017F;ten kommen.</p>
            <p>Kohlen von thieri&#x017F;chen und vegetabili&#x017F;chen Sub&#x017F;tanzen.</p>
            <p>Die flu&#x0364;ßigen Theile thieri&#x017F;cher Ko&#x0364;rper.</p>
            <p>Alle flu&#x0364;ßige Ko&#x0364;rper, Luft und Oele ausgenommen.</p>
            <p>Wa&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t ein guter Leiter; daher alle Ko&#x0364;rper leiten, wenn &#x017F;ie naß &#x017F;ind, auch der feuchte Erdboden ein guter Leiter i&#x017F;t.</p>
            <p>Rauch und alle Ausflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e brennender Ko&#x0364;rper.</p>
            <p>Eis, aber nur in einer Ka&#x0364;lte, welche noch nicht&#x2014;13° nach <hi rendition="#b">Fahrenheit,</hi> oder&#x2014;20° nach <hi rendition="#b">Reaumu&#x0364;r erreicht</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Achard</hi> Mém. de Berlin, 1776.).</hi></p>
            <p>Schnee.</p>
            <p>Die mei&#x017F;ten &#x017F;alzigen Sub&#x017F;tanzen, am be&#x017F;ten die metalli&#x017F;chen Salze.</p>
            <p>Steinartige Sub&#x017F;tanzen, am be&#x017F;ten die weichern.</p>
            <p>Du&#x0364;n&#x017F;te des heißen Wa&#x017F;&#x017F;ers.</p>
            <p>Luftleerer Raum.</p>
            <p>Alle Nicht - leiter werden durch Feuchtigkeit, &#x017F;ehr viele, z. B. Glas, Harz, Luft, auch durch Hitze leitend. Ueberhaupt laufen die Grenzen der Leiter und Nicht-leiter &#x017F;o in einander, daß es Ko&#x0364;rper giebt, die man zu beyden Cla&#x017F;&#x017F;en rechnen kan, <hi rendition="#b">&#x017F;. Halbleiter.</hi></p>
            <p>O&#x017F;t verwandelt &#x017F;ich einerley Ko&#x0364;rper, wenn er auf ver&#x017F;chiedene Art behandelt wird, bald in einen Leiter, bald in einen Nicht-leiter. Fri&#x017F;ch vom Stamme gehauenes Holz i&#x017F;t<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[875/0881] cteur de la machine) genannt wird, in welchem ſich die erregte Elektricitaͤt anhaͤufen kan, ſ. Elektriſirmaſchine (Th. I. S. 793.). Der Erfinder hievon iſt Gray, der zuerſt den menſchlichen Koͤrper, in der Folge aber metallne Stangen in ſeidnen Schnuͤren haͤngend, als Hauptleiter gebrauchte. Die beſten Leiter ſind folgende: Alle Metalle nach folgender Ordnung: Gold, Silber, Kupfer, Meſſing, Eiſen, Zinn, Queckſilber, Bley, Halbmetalle. Erze, worunter diejenigen die beſten ſind, in welchen das metalliſche den groͤßten Theil ausmacht, und die der Natur der Metalle ſelbſt am naͤchſten kommen. Kohlen von thieriſchen und vegetabiliſchen Subſtanzen. Die fluͤßigen Theile thieriſcher Koͤrper. Alle fluͤßige Koͤrper, Luft und Oele ausgenommen. Waſſer iſt ein guter Leiter; daher alle Koͤrper leiten, wenn ſie naß ſind, auch der feuchte Erdboden ein guter Leiter iſt. Rauch und alle Ausfluͤſſe brennender Koͤrper. Eis, aber nur in einer Kaͤlte, welche noch nicht—13° nach Fahrenheit, oder—20° nach Reaumuͤr erreicht (Achard Mém. de Berlin, 1776.). Schnee. Die meiſten ſalzigen Subſtanzen, am beſten die metalliſchen Salze. Steinartige Subſtanzen, am beſten die weichern. Duͤnſte des heißen Waſſers. Luftleerer Raum. Alle Nicht - leiter werden durch Feuchtigkeit, ſehr viele, z. B. Glas, Harz, Luft, auch durch Hitze leitend. Ueberhaupt laufen die Grenzen der Leiter und Nicht-leiter ſo in einander, daß es Koͤrper giebt, die man zu beyden Claſſen rechnen kan, ſ. Halbleiter. Oſt verwandelt ſich einerley Koͤrper, wenn er auf verſchiedene Art behandelt wird, bald in einen Leiter, bald in einen Nicht-leiter. Friſch vom Stamme gehauenes Holz iſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/881
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 875. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/881>, abgerufen am 25.11.2024.