blauen Krystallen, den blauen oder Kupfervitriol. Die Salpetersäure löset das Kupfer sehr schnell auf, und giebt den schwer zu krystallisirenden und höchst zerfließbaren Kupfersalpeter, der die Flamme des Weingeists schön grün färbt. Die Auflösung in concentrirter Salzsäure ist dunkelgelb, wird aber grün, wenn man sie mit Wasser verdünnt, daher sie zu einer sympathetischen Dinte dienen kan, sie giebt das Kupferkochsalz in grünen Krystallen, welche die Feuchtigkeit leicht an sich ziehen. Auch die Pflanzensäuren verbinden sich leicht mit dem Kupfer. Die Weinsäure giebt damit das Spangrün, die Essigsäure die Kupferkrystallen, oder den sogenannten destillirten Grünspan, aus welchem man durch die Destillation eine äußerst concentrirte Essigsäure, den Kupferspiritus oder radicalen Essig erhält. Die Säuren scheiden sich von diesen Auflösungen durch die bloße Wirkung der Wärme: außerdem aber auch durch Kalkerden und Laugensalze, welche das Kupfer als ein schönes grünes Pulver niederschlagen. Das Eisen hingegen schlägt aus den Kupferauflösungen das Kupfer in seiner eigentlichen metallischen Gestalt nieder, s. Cementwasser. Das Kupfer selbst thut eben dieses in Rücksicht des in Säuren aufgelößten Silbers und Quecksilbers.
Das Kupfer verbindet sich ohne Unterschied mit allen salzigen und metallischen Materien. Darum hat es auch von den alten Chymisten den Namen Venus(meretrix metallorum) erhalten. Man gebraucht es häufig zu vielen Compositionen, zum Legiren, zum Messing, Glockenspeise, Tomback, Similor, Bronze, Weißkupfer u. dgl.
Auch die Laugensalze lösen es leicht auf. Das flüchtige Alkali nimmt davon eine schöne blaue Farbe an, die in verstopften Flaschen vergeht, an der Luft aber bald wieder zum Vorschein kömmt. Man kan diese Abwechselungen vielemale nach einander hervorbringen, wenn man die Auflösung über den Kupferspänen stehen läßt. Bergmann(De attract. elect. §. 32. und Anm. zu Scheffers Vorles. §. 140.) hat dieses Phänomen sehr glücklich daraus erklärt,
blauen Kryſtallen, den blauen oder Kupfervitriol. Die Salpeterſaͤure loͤſet das Kupfer ſehr ſchnell auf, und giebt den ſchwer zu kryſtalliſirenden und hoͤchſt zerfließbaren Kupferſalpeter, der die Flamme des Weingeiſts ſchoͤn gruͤn faͤrbt. Die Aufloͤſung in concentrirter Salzſaͤure iſt dunkelgelb, wird aber gruͤn, wenn man ſie mit Waſſer verduͤnnt, daher ſie zu einer ſympathetiſchen Dinte dienen kan, ſie giebt das Kupferkochſalz in gruͤnen Kryſtallen, welche die Feuchtigkeit leicht an ſich ziehen. Auch die Pflanzenſaͤuren verbinden ſich leicht mit dem Kupfer. Die Weinſaͤure giebt damit das Spangruͤn, die Eſſigſaͤure die Kupferkryſtallen, oder den ſogenannten deſtillirten Gruͤnſpan, aus welchem man durch die Deſtillation eine aͤußerſt concentrirte Eſſigſaͤure, den Kupferſpiritus oder radicalen Eſſig erhaͤlt. Die Saͤuren ſcheiden ſich von dieſen Aufloͤſungen durch die bloße Wirkung der Waͤrme: außerdem aber auch durch Kalkerden und Laugenſalze, welche das Kupfer als ein ſchoͤnes gruͤnes Pulver niederſchlagen. Das Eiſen hingegen ſchlaͤgt aus den Kupferaufloͤſungen das Kupfer in ſeiner eigentlichen metalliſchen Geſtalt nieder, ſ. Cementwaſſer. Das Kupfer ſelbſt thut eben dieſes in Ruͤckſicht des in Saͤuren aufgeloͤßten Silbers und Queckſilbers.
Das Kupfer verbindet ſich ohne Unterſchied mit allen ſalzigen und metalliſchen Materien. Darum hat es auch von den alten Chymiſten den Namen Venus(meretrix metallorum) erhalten. Man gebraucht es haͤufig zu vielen Compoſitionen, zum Legiren, zum Meſſing, Glockenſpeiſe, Tomback, Similor, Bronze, Weißkupfer u. dgl.
Auch die Laugenſalze loͤſen es leicht auf. Das fluͤchtige Alkali nimmt davon eine ſchoͤne blaue Farbe an, die in verſtopften Flaſchen vergeht, an der Luft aber bald wieder zum Vorſchein koͤmmt. Man kan dieſe Abwechſelungen vielemale nach einander hervorbringen, wenn man die Aufloͤſung uͤber den Kupferſpaͤnen ſtehen laͤßt. Bergmann(De attract. elect. §. 32. und Anm. zu Scheffers Vorleſ. §. 140.) hat dieſes Phaͤnomen ſehr gluͤcklich daraus erklaͤrt,
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blauen Kryſtallen, den blauen oder Kupfervitriol. Die Salpeterſaͤure loͤſet das Kupfer ſehr ſchnell auf, und giebt den ſchwer zu kryſtalliſirenden und hoͤchſt zerfließbaren Kupferſalpeter, der die Flamme des Weingeiſts ſchoͤn gruͤn faͤrbt. Die Aufloͤſung in concentrirter Salzſaͤure iſt dunkelgelb, wird aber gruͤn, wenn man ſie mit Waſſer verduͤnnt, daher ſie zu einer ſympathetiſchen Dinte dienen kan, ſie giebt das Kupferkochſalz in gruͤnen Kryſtallen, welche die Feuchtigkeit leicht an ſich ziehen. Auch die Pflanzenſaͤuren verbinden ſich leicht mit dem Kupfer. Die Weinſaͤure giebt damit das Spangruͤn, die Eſſigſaͤure die Kupferkryſtallen, oder den ſogenannten deſtillirten Gruͤnſpan, aus welchem man durch die Deſtillation eine aͤußerſt concentrirte Eſſigſaͤure, den Kupferſpiritus oder radicalen Eſſig erhaͤlt. Die Saͤuren ſcheiden ſich von dieſen Aufloͤſungen durch die bloße Wirkung der Waͤrme: außerdem aber auch durch Kalkerden und Laugenſalze, welche das Kupfer als ein ſchoͤnes gruͤnes Pulver niederſchlagen. Das Eiſen hingegen ſchlaͤgt aus den Kupferaufloͤſungen das Kupfer in ſeiner eigentlichen metalliſchen Geſtalt nieder, ſ. Cementwaſſer. Das Kupfer ſelbſt thut eben dieſes in Ruͤckſicht des in Saͤuren aufgeloͤßten Silbers und Queckſilbers.
Das Kupfer verbindet ſich ohne Unterſchied mit allen ſalzigen und metalliſchen Materien. Darum hat es auch von den alten Chymiſten den Namen Venus (meretrix metallorum) erhalten. Man gebraucht es haͤufig zu vielen Compoſitionen, zum Legiren, zum Meſſing, Glockenſpeiſe, Tomback, Similor, Bronze, Weißkupfer u. dgl.
Auch die Laugenſalze loͤſen es leicht auf. Das fluͤchtige Alkali nimmt davon eine ſchoͤne blaue Farbe an, die in verſtopften Flaſchen vergeht, an der Luft aber bald wieder zum Vorſchein koͤmmt. Man kan dieſe Abwechſelungen vielemale nach einander hervorbringen, wenn man die Aufloͤſung uͤber den Kupferſpaͤnen ſtehen laͤßt. Bergmann (De attract. elect. §. 32. und Anm. zu Scheffers Vorleſ. §. 140.) hat dieſes Phaͤnomen ſehr gluͤcklich daraus erklaͤrt,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 832. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/838>, abgerufen am 25.11.2024.
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