Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


Erxleben Anfangsgründe der Naturl. durch Lichtenberg, §. 600, 622, 770.

Idioelektrisch, s. Elektrische Körper.

Imprägnation, Impraegnatio, Impregnation. Dieses Wort bedeutet eben so viel, als Auflösung, wird aber hauptsächlich von Auflösungen der Salze und der Gasarten in Wasser und andern tropfbaren Flüßigkeiten gebraucht. Wasser mit Salz, Vitriolsäure, fixer Luft u. s. f. imptägniren, heißt eine Quantität Salz oder Vitriolsäure darinn auflösen, oder eine Menge fixe Luft von demselben absorbiren lassen, Eine Maschine zur Imprägnation des Wassers mit fixer Luft und andern Gasarten wird bey dem Worte: Parkerische Maschine beschrieben.

Inbegriff, s. Volumen.

Inclination, s. Neigung.

Incrustation, Incrustatio, Incrustation. Einige Wasser haben die Eigenschaft, die ihnen beygemischten erdichten, salzigen oder kießigten Theile an der Oberfläche der Körper, mit denen sie in Berührung stehen, abzusetzen. Körper, die man solchen Wassern eine Zeit lang aussetzt, werden dadurch mit einer harten steinähnlichen Rinde überzogen, und man nennt sewohl diesen Vorgang selbst, als auch den überzognen Körper, eine Incrustation. Der letztere würde richtiger ein Incrustat, oder incrusrirter Körper heißen.

Die gewöhnlichsten Incrustationen sind kalkartig, weil sich die Kalkerde unter allen übrigen am leichtesten mit dem Wasser vermischt. Hieher gehören die Stalakriten oder Tropfsteine, Rindensteine, welche sich durch das Herabtröpseln des Wassers in unterirdischen Höhlen bilden, und durch die fortdaurende Incrustation besondere Gestalten annehmen, s. Höhlen. Andere Ueberzüge sind ocherartig, und unterscheiden sich durch eine gelbe oder braune Farbe. In den Gradirhäusern der Salzwerke überziehen sich die Reiser, durch welche die Sole tröpfelt, und andere Körper, die man hineinlegt, mit einer theils kalkartigen, theils


Erxleben Anfangsgruͤnde der Naturl. durch Lichtenberg, §. 600, 622, 770.

Idioelektriſch, ſ. Elektriſche Koͤrper.

Impraͤgnation, Impraegnatio, Imprégnation. Dieſes Wort bedeutet eben ſo viel, als Aufloͤſung, wird aber hauptſaͤchlich von Aufloͤſungen der Salze und der Gasarten in Waſſer und andern tropfbaren Fluͤßigkeiten gebraucht. Waſſer mit Salz, Vitriolſaͤure, fixer Luft u. ſ. f. imptaͤgniren, heißt eine Quantitaͤt Salz oder Vitriolſaͤure darinn aufloͤſen, oder eine Menge fixe Luft von demſelben abſorbiren laſſen, Eine Maſchine zur Impraͤgnation des Waſſers mit fixer Luft und andern Gasarten wird bey dem Worte: Parkeriſche Maſchine beſchrieben.

Inbegriff, ſ. Volumen.

Inclination, ſ. Neigung.

Incruſtation, Incruſtatio, Incruſtation. Einige Waſſer haben die Eigenſchaft, die ihnen beygemiſchten erdichten, ſalzigen oder kießigten Theile an der Oberflaͤche der Koͤrper, mit denen ſie in Beruͤhrung ſtehen, abzuſetzen. Koͤrper, die man ſolchen Waſſern eine Zeit lang ausſetzt, werden dadurch mit einer harten ſteinaͤhnlichen Rinde uͤberzogen, und man nennt ſewohl dieſen Vorgang ſelbſt, als auch den uͤberzognen Koͤrper, eine Incruſtation. Der letztere wuͤrde richtiger ein Incruſtat, oder incruſrirter Koͤrper heißen.

Die gewoͤhnlichſten Incruſtationen ſind kalkartig, weil ſich die Kalkerde unter allen uͤbrigen am leichteſten mit dem Waſſer vermiſcht. Hieher gehoͤren die Stalakriten oder Tropfſteine, Rindenſteine, welche ſich durch das Herabtroͤpſeln des Waſſers in unterirdiſchen Hoͤhlen bilden, und durch die fortdaurende Incruſtation beſondere Geſtalten annehmen, ſ. Hoͤhlen. Andere Ueberzuͤge ſind ocherartig, und unterſcheiden ſich durch eine gelbe oder braune Farbe. In den Gradirhaͤuſern der Salzwerke uͤberziehen ſich die Reiſer, durch welche die Sole troͤpfelt, und andere Koͤrper, die man hineinlegt, mit einer theils kalkartigen, theils

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="2">
            <p>
              <pb facs="#f0695" xml:id="P.2.689" n="689"/><lb/>
            </p>
            <p><hi rendition="#b">Erxleben</hi> Anfangsgru&#x0364;nde der Naturl. durch <hi rendition="#b">Lichtenberg,</hi> §. 600, 622, 770.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Idioelektri&#x017F;ch, &#x017F;. Elektri&#x017F;che Ko&#x0364;rper.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#b">Impra&#x0364;gnation,</hi><hi rendition="#aq">Impraegnatio, <hi rendition="#i">Imprégnation.</hi></hi> Die&#x017F;es Wort bedeutet eben &#x017F;o viel, als Auflo&#x0364;&#x017F;ung, wird aber haupt&#x017F;a&#x0364;chlich von Auflo&#x0364;&#x017F;ungen der Salze und der Gasarten in Wa&#x017F;&#x017F;er und andern tropfbaren Flu&#x0364;ßigkeiten gebraucht. Wa&#x017F;&#x017F;er mit Salz, Vitriol&#x017F;a&#x0364;ure, fixer Luft u. <hi rendition="#b">&#x017F;. f. impta&#x0364;gniren,</hi> heißt eine Quantita&#x0364;t Salz oder Vitriol&#x017F;a&#x0364;ure darinn auflo&#x0364;&#x017F;en, oder eine Menge fixe Luft von dem&#x017F;elben ab&#x017F;orbiren la&#x017F;&#x017F;en, Eine Ma&#x017F;chine zur Impra&#x0364;gnation des Wa&#x017F;&#x017F;ers mit fixer Luft und andern Gasarten wird bey dem Worte: <hi rendition="#b">Parkeri&#x017F;che Ma&#x017F;chine</hi> be&#x017F;chrieben.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Inbegriff, &#x017F;. Volumen.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Inclination, &#x017F;. Neigung.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#b">Incru&#x017F;tation,</hi><hi rendition="#aq">Incru&#x017F;tatio, <hi rendition="#i">Incru&#x017F;tation.</hi></hi> Einige Wa&#x017F;&#x017F;er haben die Eigen&#x017F;chaft, die ihnen beygemi&#x017F;chten erdichten, &#x017F;alzigen oder kießigten Theile an der Oberfla&#x0364;che der Ko&#x0364;rper, mit denen &#x017F;ie in Beru&#x0364;hrung &#x017F;tehen, abzu&#x017F;etzen. Ko&#x0364;rper, die man &#x017F;olchen Wa&#x017F;&#x017F;ern eine Zeit lang aus&#x017F;etzt, werden dadurch mit einer harten &#x017F;teina&#x0364;hnlichen Rinde u&#x0364;berzogen, und man nennt &#x017F;ewohl die&#x017F;en Vorgang &#x017F;elb&#x017F;t, als auch den u&#x0364;berzognen Ko&#x0364;rper, eine <hi rendition="#b">Incru&#x017F;tation.</hi> Der letztere wu&#x0364;rde richtiger ein <hi rendition="#b">Incru&#x017F;tat,</hi> oder incru&#x017F;rirter Ko&#x0364;rper heißen.</p>
            <p>Die gewo&#x0364;hnlich&#x017F;ten Incru&#x017F;tationen &#x017F;ind kalkartig, weil &#x017F;ich die Kalkerde unter allen u&#x0364;brigen am leichte&#x017F;ten mit dem Wa&#x017F;&#x017F;er vermi&#x017F;cht. Hieher geho&#x0364;ren die <hi rendition="#b">Stalakriten oder Tropf&#x017F;teine, Rinden&#x017F;teine,</hi> welche &#x017F;ich durch das Herabtro&#x0364;p&#x017F;eln des Wa&#x017F;&#x017F;ers in unterirdi&#x017F;chen Ho&#x0364;hlen bilden, und durch die fortdaurende Incru&#x017F;tation be&#x017F;ondere Ge&#x017F;talten annehmen, <hi rendition="#b">&#x017F;. Ho&#x0364;hlen.</hi> Andere Ueberzu&#x0364;ge &#x017F;ind ocherartig, und unter&#x017F;cheiden &#x017F;ich durch eine gelbe oder braune Farbe. In den Gradirha&#x0364;u&#x017F;ern der Salzwerke u&#x0364;berziehen &#x017F;ich die Rei&#x017F;er, durch welche die Sole tro&#x0364;pfelt, und andere Ko&#x0364;rper, die man hineinlegt, mit einer theils kalkartigen, theils<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[689/0695] Erxleben Anfangsgruͤnde der Naturl. durch Lichtenberg, §. 600, 622, 770. Idioelektriſch, ſ. Elektriſche Koͤrper. Impraͤgnation, Impraegnatio, Imprégnation. Dieſes Wort bedeutet eben ſo viel, als Aufloͤſung, wird aber hauptſaͤchlich von Aufloͤſungen der Salze und der Gasarten in Waſſer und andern tropfbaren Fluͤßigkeiten gebraucht. Waſſer mit Salz, Vitriolſaͤure, fixer Luft u. ſ. f. imptaͤgniren, heißt eine Quantitaͤt Salz oder Vitriolſaͤure darinn aufloͤſen, oder eine Menge fixe Luft von demſelben abſorbiren laſſen, Eine Maſchine zur Impraͤgnation des Waſſers mit fixer Luft und andern Gasarten wird bey dem Worte: Parkeriſche Maſchine beſchrieben. Inbegriff, ſ. Volumen. Inclination, ſ. Neigung. Incruſtation, Incruſtatio, Incruſtation. Einige Waſſer haben die Eigenſchaft, die ihnen beygemiſchten erdichten, ſalzigen oder kießigten Theile an der Oberflaͤche der Koͤrper, mit denen ſie in Beruͤhrung ſtehen, abzuſetzen. Koͤrper, die man ſolchen Waſſern eine Zeit lang ausſetzt, werden dadurch mit einer harten ſteinaͤhnlichen Rinde uͤberzogen, und man nennt ſewohl dieſen Vorgang ſelbſt, als auch den uͤberzognen Koͤrper, eine Incruſtation. Der letztere wuͤrde richtiger ein Incruſtat, oder incruſrirter Koͤrper heißen. Die gewoͤhnlichſten Incruſtationen ſind kalkartig, weil ſich die Kalkerde unter allen uͤbrigen am leichteſten mit dem Waſſer vermiſcht. Hieher gehoͤren die Stalakriten oder Tropfſteine, Rindenſteine, welche ſich durch das Herabtroͤpſeln des Waſſers in unterirdiſchen Hoͤhlen bilden, und durch die fortdaurende Incruſtation beſondere Geſtalten annehmen, ſ. Hoͤhlen. Andere Ueberzuͤge ſind ocherartig, und unterſcheiden ſich durch eine gelbe oder braune Farbe. In den Gradirhaͤuſern der Salzwerke uͤberziehen ſich die Reiſer, durch welche die Sole troͤpfelt, und andere Koͤrper, die man hineinlegt, mit einer theils kalkartigen, theils

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/695
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/695>, abgerufen am 22.11.2024.