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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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76 Jahren, d. i. um einen Tag in 310 Jahren, abweicht. Diese Verbindung des Sonnen- und Mondlaufs ist allerdings eine der vortreflichsten Erfindungen des Alterthums, obgleich die Einschaltungsmethode selbst für den Gebrauch des gemeinen Lebens allzugekünstelt ausfällt, und in den einzelnen Jahren allzugroße Abweichungen vom Sonnenlaufe zuläßt, s. Kalender.

Auch das jetzige Jahr der Iuden ist ein fixes oder mit dem Sonnenlaufe vereinigtes Mondenjahr von 354 Tagen, welches von dem nächsten Neumonde nach der Herbstnachtgleiche anfängt. Sie bedienen sich dabey eines Cykels von 19 Jahren, in welchem das 3, 6, 8, 11, 14, 17, 19te, Schaltjahre von 13 Monaten sind. Die Monate wechseln mit 30 und 29 Tagen ab; und der Schaltmonat von 30 Tagen wird zwischen den sechsten und siebenden Monat eingeschoben. Unter ihren gemeinen und Schaltjahren kommen aber auch solche vor, die einen Tag mehr oder weniger, als die gewöhnlichen, haben, so daß die Periode von 19 Mondenjahren, in welcher sie 235 Monate zählen, um eine Stunde und 485 Helakim (oder 1080 Theile der Stunde) kürzer ist, als der julianische Mondcykel.

Montucla Hist. des mathem. P. I. L. III. no. XIII. sq.

Kästner Anfangsgr. der Astronomie und Chronologie, Göttingen, 1781. 8. an mehreren Stellen.

Guil. Beveregii Institut. Chronol. L. II. Londin. 1705. 4.

Jahrszeiten, Quatuor anni tempora, Saisons.

Die vier Theile, in welche das Jahr, in Absicht auf die Stellung der Erde gegen die Sonne, besonders von den Bewohnern der gemäßigten Zonen, eingetheilt wird. Ihre Namen sind Frühling, Sommer, Herbst, Winter, und von jeder handelt ein besonderer Artikel dieses Wörterbuchs.

Wenn die Sonne im Anfang des Steinbocks steht, so ist in der nördlichen gemäßigten Zone ihre Mittagshöhe am kleinsten, und die Tageslänge am kürzesten. Ihre schief auffallenden Stralen erwärmen die Erdfläche wenig und nur einige Stunden lang, die Kälte nimmt überhand, und


76 Jahren, d. i. um einen Tag in 310 Jahren, abweicht. Dieſe Verbindung des Sonnen- und Mondlaufs iſt allerdings eine der vortreflichſten Erfindungen des Alterthums, obgleich die Einſchaltungsmethode ſelbſt fuͤr den Gebrauch des gemeinen Lebens allzugekuͤnſtelt ausfaͤllt, und in den einzelnen Jahren allzugroße Abweichungen vom Sonnenlaufe zulaͤßt, ſ. Kalender.

Auch das jetzige Jahr der Iuden iſt ein fixes oder mit dem Sonnenlaufe vereinigtes Mondenjahr von 354 Tagen, welches von dem naͤchſten Neumonde nach der Herbſtnachtgleiche anfaͤngt. Sie bedienen ſich dabey eines Cykels von 19 Jahren, in welchem das 3, 6, 8, 11, 14, 17, 19te, Schaltjahre von 13 Monaten ſind. Die Monate wechſeln mit 30 und 29 Tagen ab; und der Schaltmonat von 30 Tagen wird zwiſchen den ſechſten und ſiebenden Monat eingeſchoben. Unter ihren gemeinen und Schaltjahren kommen aber auch ſolche vor, die einen Tag mehr oder weniger, als die gewoͤhnlichen, haben, ſo daß die Periode von 19 Mondenjahren, in welcher ſie 235 Monate zaͤhlen, um eine Stunde und 485 Helakim (oder 1080 Theile der Stunde) kuͤrzer iſt, als der julianiſche Mondcykel.

Montucla Hiſt. des mathem. P. I. L. III. no. XIII. ſq.

Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie und Chronologie, Goͤttingen, 1781. 8. an mehreren Stellen.

Guil. Beveregii Inſtitut. Chronol. L. II. Londin. 1705. 4.

Jahrszeiten, Quatuor anni tempora, Saiſons.

Die vier Theile, in welche das Jahr, in Abſicht auf die Stellung der Erde gegen die Sonne, beſonders von den Bewohnern der gemaͤßigten Zonen, eingetheilt wird. Ihre Namen ſind Fruͤhling, Sommer, Herbſt, Winter, und von jeder handelt ein beſonderer Artikel dieſes Woͤrterbuchs.

Wenn die Sonne im Anfang des Steinbocks ſteht, ſo iſt in der noͤrdlichen gemaͤßigten Zone ihre Mittagshoͤhe am kleinſten, und die Tageslaͤnge am kuͤrzeſten. Ihre ſchief auffallenden Stralen erwaͤrmen die Erdflaͤche wenig und nur einige Stunden lang, die Kaͤlte nimmt uͤberhand, und

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[686/0692] 76 Jahren, d. i. um einen Tag in 310 Jahren, abweicht. Dieſe Verbindung des Sonnen- und Mondlaufs iſt allerdings eine der vortreflichſten Erfindungen des Alterthums, obgleich die Einſchaltungsmethode ſelbſt fuͤr den Gebrauch des gemeinen Lebens allzugekuͤnſtelt ausfaͤllt, und in den einzelnen Jahren allzugroße Abweichungen vom Sonnenlaufe zulaͤßt, ſ. Kalender. Auch das jetzige Jahr der Iuden iſt ein fixes oder mit dem Sonnenlaufe vereinigtes Mondenjahr von 354 Tagen, welches von dem naͤchſten Neumonde nach der Herbſtnachtgleiche anfaͤngt. Sie bedienen ſich dabey eines Cykels von 19 Jahren, in welchem das 3, 6, 8, 11, 14, 17, 19te, Schaltjahre von 13 Monaten ſind. Die Monate wechſeln mit 30 und 29 Tagen ab; und der Schaltmonat von 30 Tagen wird zwiſchen den ſechſten und ſiebenden Monat eingeſchoben. Unter ihren gemeinen und Schaltjahren kommen aber auch ſolche vor, die einen Tag mehr oder weniger, als die gewoͤhnlichen, haben, ſo daß die Periode von 19 Mondenjahren, in welcher ſie 235 Monate zaͤhlen, um eine Stunde und 485 Helakim (oder 1080 Theile der Stunde) kuͤrzer iſt, als der julianiſche Mondcykel. Montucla Hiſt. des mathem. P. I. L. III. no. XIII. ſq. Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie und Chronologie, Goͤttingen, 1781. 8. an mehreren Stellen. Guil. Beveregii Inſtitut. Chronol. L. II. Londin. 1705. 4. Jahrszeiten, Quatuor anni tempora, Saiſons. Die vier Theile, in welche das Jahr, in Abſicht auf die Stellung der Erde gegen die Sonne, beſonders von den Bewohnern der gemaͤßigten Zonen, eingetheilt wird. Ihre Namen ſind Fruͤhling, Sommer, Herbſt, Winter, und von jeder handelt ein beſonderer Artikel dieſes Woͤrterbuchs. Wenn die Sonne im Anfang des Steinbocks ſteht, ſo iſt in der noͤrdlichen gemaͤßigten Zone ihre Mittagshoͤhe am kleinſten, und die Tageslaͤnge am kuͤrzeſten. Ihre ſchief auffallenden Stralen erwaͤrmen die Erdflaͤche wenig und nur einige Stunden lang, die Kaͤlte nimmt uͤberhand, und

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/692>, abgerufen am 22.11.2024.