Merkwürdig ist es, daß Halley's blos aus den eigenthümlichen Schweren gefundener Coefficient der Wahrheit weit näher kömmt, als der, den Mariottes wirkliche Beobachtungen geben.
Daß beym Mariotte die Angabe von 63 Fuß viel zu klein sey, ergiebt sich schon aus de la Hire's(Mem. de Paris, 1709.) ebenfalls in den Kellern der pariser Sternwarte angestellten Beobachtungen, wobey 74 2/3 Fuß Höhe für 1 Lin. Quecksilberfall gefunden ward. Auch Horrebow(Elem. philos. nat. Hafn. 1748. 8. Cap. 8.) bemerkt, als das Barometer auf 28 Zoll gestanden, habe er 75 Fuß steigen müssen, bis es eine Linie gesunken sey. Hierauf gründet er eine Berechnung nach Schichten; nach der logarithmischen Theorie würde seiner Erfahrung zufolge ce=9657 Toisen, und seyn.
Johann Jacob Scheuchzer (Bergreise, in s. Naturgeschichte des Schweizerlandes, Th. II. herausgeg. von Sulzer, Zürich, 1746., und in den Philos. Trans. 1727. no. 405.) maß im Pfeffersbade in der Grafschaft Sarganz mit der Schnur eine Felsenwand von 714 Fuß, und fand das Quecksilber am Fuße des Felsens 25" 9 1/3t'= 309 1/3t', auf der Spitze 10t' tiefer, also 299 1/3t'. Der Unterschied der Logarithmen ist 0,0142717, und soll in ce multiplicirt.714 Fuß=119 Toisen geben. Daher wäre ce= (119/0,0142717)=8338 Toisen, und die Dichte der Luft bey 28 Zoll Barometerhöhe 9311mal geringer, als die Dichte des Quecksilbers. Hiebey ist der Coefficient unstreitig zu klein; Herr Kästner erinnert auch, daß die Angaben Fehler in Reduction des Zürcher Maaßes auf pariser verrathen, und Scheuchzer gesteht selbst, daß er auf die Höhe des Quecksilbers im Behältnisse seines Barometers keine Rücksicht genommen habe.
Bouguer(Voyage au Perou in der Figure de la terre, Paris, 1749. 4. S. XXXIX.) hat aus seinen in
Merkwuͤrdig iſt es, daß Halley's blos aus den eigenthuͤmlichen Schweren gefundener Coefficient der Wahrheit weit naͤher koͤmmt, als der, den Mariottes wirkliche Beobachtungen geben.
Daß beym Mariotte die Angabe von 63 Fuß viel zu klein ſey, ergiebt ſich ſchon aus de la Hire's(Mém. de Paris, 1709.) ebenfalls in den Kellern der pariſer Sternwarte angeſtellten Beobachtungen, wobey 74 2/3 Fuß Hoͤhe fuͤr 1 Lin. Queckſilberfall gefunden ward. Auch Horrebow(Elem. philoſ. nat. Hafn. 1748. 8. Cap. 8.) bemerkt, als das Barometer auf 28 Zoll geſtanden, habe er 75 Fuß ſteigen muͤſſen, bis es eine Linie geſunken ſey. Hierauf gruͤndet er eine Berechnung nach Schichten; nach der logarithmiſchen Theorie wuͤrde ſeiner Erfahrung zufolge ce=9657 Toiſen, und ſeyn.
Johann Jacob Scheuchzer (Bergreiſe, in ſ. Naturgeſchichte des Schweizerlandes, Th. II. herausgeg. von Sulzer, Zuͤrich, 1746., und in den Philoſ. Trans. 1727. no. 405.) maß im Pfeffersbade in der Grafſchaft Sarganz mit der Schnur eine Felſenwand von 714 Fuß, und fand das Queckſilber am Fuße des Felſens 25″ 9 1/3tʹ= 309 1/3tʹ, auf der Spitze 10tʹ tiefer, alſo 299 1/3tʹ. Der Unterſchied der Logarithmen iſt 0,0142717, und ſoll in ce multiplicirt.714 Fuß=119 Toiſen geben. Daher waͤre ce= (119/0,0142717)=8338 Toiſen, und die Dichte der Luft bey 28 Zoll Barometerhoͤhe 9311mal geringer, als die Dichte des Queckſilbers. Hiebey iſt der Coefficient unſtreitig zu klein; Herr Kaͤſtner erinnert auch, daß die Angaben Fehler in Reduction des Zuͤrcher Maaßes auf pariſer verrathen, und Scheuchzer geſteht ſelbſt, daß er auf die Hoͤhe des Queckſilbers im Behaͤltniſſe ſeines Barometers keine Ruͤckſicht genommen habe.
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Merkwuͤrdig iſt es, daß Halley's blos aus den eigenthuͤmlichen Schweren gefundener Coefficient der Wahrheit weit naͤher koͤmmt, als der, den Mariottes wirkliche Beobachtungen geben.
Daß beym Mariotte die Angabe von 63 Fuß viel zu klein ſey, ergiebt ſich ſchon aus de la Hire's (Mém. de Paris, 1709.) ebenfalls in den Kellern der pariſer Sternwarte angeſtellten Beobachtungen, wobey 74 2/3 Fuß Hoͤhe fuͤr 1 Lin. Queckſilberfall gefunden ward. Auch Horrebow (Elem. philoſ. nat. Hafn. 1748. 8. Cap. 8.) bemerkt, als das Barometer auf 28 Zoll geſtanden, habe er 75 Fuß ſteigen muͤſſen, bis es eine Linie geſunken ſey. Hierauf gruͤndet er eine Berechnung nach Schichten; nach der logarithmiſchen Theorie wuͤrde ſeiner Erfahrung zufolge ce=9657 Toiſen, und ſeyn.
Johann Jacob Scheuchzer (Bergreiſe, in ſ. Naturgeſchichte des Schweizerlandes, Th. II. herausgeg. von Sulzer, Zuͤrich, 1746., und in den Philoſ. Trans. 1727. no. 405.) maß im Pfeffersbade in der Grafſchaft Sarganz mit der Schnur eine Felſenwand von 714 Fuß, und fand das Queckſilber am Fuße des Felſens 25″ 9 1/3tʹ= 309 1/3tʹ, auf der Spitze 10tʹ tiefer, alſo 299 1/3tʹ. Der Unterſchied der Logarithmen iſt 0,0142717, und ſoll in ce multiplicirt.714 Fuß=119 Toiſen geben. Daher waͤre ce= (119/0,0142717)=8338 Toiſen, und die Dichte der Luft bey 28 Zoll Barometerhoͤhe 9311mal geringer, als die Dichte des Queckſilbers. Hiebey iſt der Coefficient unſtreitig zu klein; Herr Kaͤſtner erinnert auch, daß die Angaben Fehler in Reduction des Zuͤrcher Maaßes auf pariſer verrathen, und Scheuchzer geſteht ſelbſt, daß er auf die Hoͤhe des Queckſilbers im Behaͤltniſſe ſeines Barometers keine Ruͤckſicht genommen habe.
Bouguer (Voyage au Perou in der Figure de la terre, Paris, 1749. 4. S. XXXIX.) hat aus ſeinen in
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/625>, abgerufen am 26.07.2024.
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