oder auch aus dem auf dem Horizonte verzeichneten Kalender den Ort der Sonne für den Mittag des gegebnen Tages. Er wird in dem angenommenen Beyspiele ohngefähr 0°
[Abbildung]
oder im Anfange des Steinbocks seyn. Diesen Ort suche man in der auf der Kugel verzeichneten Ekliptik auf, drehe die Kugel so lange, bis derselbe Ort zwischen P und H unter den Meridian kömmt, halte sie in dieser Stellung fest, und drehe den Zeiger des Stundenkreises bey unverrückter Kugel auf die zwölfte Stunde bey m. Endlich lasse man die Kugel los, und wende sie so lange weiter nach der Abendseite um, bis der Zeiger die sechste Abendstunde trift, so zeigt der Globus im Kleinen die Stellung des Himmels für diese Zeit in einem genau ähnlichen Modelle. Man wird daran sehen, daß die Sonne schon tief unter dem Horizonte sey, man wird finden, welche Gestirne nach jeder Weltgegend zu über dem Horizonte stehen, welche eben im Auf- oder Untergehen begriffen sind, welche im Mittagskreise stehen; der Höhenquadrant im Scheitelpunkte angeschraubt, wird die Höhe jedes Sterns angeben u. s. w.
Führt man den Ort der Sonne oder das Bild eines Sterns in den Mittagskreis oder in den Morgen- und Abendhorizont, so giebt der Zeiger auf dem Stundencirkel die Stunde der Culmination, oder des Auf- und Untergangs an, woraus sich bey der Sonne die Tageslänge, bey den übrigen Gestirnen die Dauer ihrer Sichtbarkeit u. dgl. finden läßt.
Es ist hier nicht der Ort, die mannichfaltigen Aufgaben, die sich hierdurch mechanisch auflösen lassen, umständlich anzuführen. Es handeln davon die meisten Lehrbücher der Sternkunde; außerdem auch eigne Anweisungen von Blaeu(Institutio astronomica de usu globorum, Amst. 1634. 1652. 8.),Lulofs(Introd. ad cognitionem atque usum utriusque globi, Lugd. Bat. 1748. 8.),Adams(Treatise describing the construction and explaining the use of new celestial and terrestrial globes, the 2 edit. London, 1769. 4.) und Scheibel (Vollständiger Unterricht
oder auch aus dem auf dem Horizonte verzeichneten Kalender den Ort der Sonne fuͤr den Mittag des gegebnen Tages. Er wird in dem angenommenen Beyſpiele ohngefaͤhr 0°
[Abbildung]
oder im Anfange des Steinbocks ſeyn. Dieſen Ort ſuche man in der auf der Kugel verzeichneten Ekliptik auf, drehe die Kugel ſo lange, bis derſelbe Ort zwiſchen P und H unter den Meridian koͤmmt, halte ſie in dieſer Stellung feſt, und drehe den Zeiger des Stundenkreiſes bey unverruͤckter Kugel auf die zwoͤlfte Stunde bey m. Endlich laſſe man die Kugel los, und wende ſie ſo lange weiter nach der Abendſeite um, bis der Zeiger die ſechſte Abendſtunde trift, ſo zeigt der Globus im Kleinen die Stellung des Himmels fuͤr dieſe Zeit in einem genau aͤhnlichen Modelle. Man wird daran ſehen, daß die Sonne ſchon tief unter dem Horizonte ſey, man wird finden, welche Geſtirne nach jeder Weltgegend zu uͤber dem Horizonte ſtehen, welche eben im Auf- oder Untergehen begriffen ſind, welche im Mittagskreiſe ſtehen; der Hoͤhenquadrant im Scheitelpunkte angeſchraubt, wird die Hoͤhe jedes Sterns angeben u. ſ. w.
Fuͤhrt man den Ort der Sonne oder das Bild eines Sterns in den Mittagskreis oder in den Morgen- und Abendhorizont, ſo giebt der Zeiger auf dem Stundencirkel die Stunde der Culmination, oder des Auf- und Untergangs an, woraus ſich bey der Sonne die Tageslaͤnge, bey den uͤbrigen Geſtirnen die Dauer ihrer Sichtbarkeit u. dgl. finden laͤßt.
Es iſt hier nicht der Ort, die mannichfaltigen Aufgaben, die ſich hierdurch mechaniſch aufloͤſen laſſen, umſtaͤndlich anzufuͤhren. Es handeln davon die meiſten Lehrbuͤcher der Sternkunde; außerdem auch eigne Anweiſungen von Blaeu(Inſtitutio aſtronomica de uſu globorum, Amſt. 1634. 1652. 8.),Lulofs(Introd. ad cognitionem atque uſum utriusque globi, Lugd. Bat. 1748. 8.),Adams(Treatiſe deſcribing the conſtruction and explaining the uſe of new celeſtial and terreſtrial globes, the 2 edit. London, 1769. 4.) und Scheibel (Vollſtaͤndiger Unterricht
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oder auch aus dem auf dem Horizonte verzeichneten Kalender den Ort der Sonne fuͤr den Mittag des gegebnen Tages. Er wird in dem angenommenen Beyſpiele ohngefaͤhr 0°
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oder im Anfange des Steinbocks ſeyn. Dieſen Ort ſuche man in der auf der Kugel verzeichneten Ekliptik auf, drehe die Kugel ſo lange, bis derſelbe Ort zwiſchen P und H unter den Meridian koͤmmt, halte ſie in dieſer Stellung feſt, und drehe den Zeiger des Stundenkreiſes bey unverruͤckter Kugel auf die zwoͤlfte Stunde bey m. Endlich laſſe man die Kugel los, und wende ſie ſo lange weiter nach der Abendſeite um, bis der Zeiger die ſechſte Abendſtunde trift, ſo zeigt der Globus im Kleinen die Stellung des Himmels fuͤr dieſe Zeit in einem genau aͤhnlichen Modelle. Man wird daran ſehen, daß die Sonne ſchon tief unter dem Horizonte ſey, man wird finden, welche Geſtirne nach jeder Weltgegend zu uͤber dem Horizonte ſtehen, welche eben im Auf- oder Untergehen begriffen ſind, welche im Mittagskreiſe ſtehen; der Hoͤhenquadrant im Scheitelpunkte angeſchraubt, wird die Hoͤhe jedes Sterns angeben u. ſ. w.
Fuͤhrt man den Ort der Sonne oder das Bild eines Sterns in den Mittagskreis oder in den Morgen- und Abendhorizont, ſo giebt der Zeiger auf dem Stundencirkel die Stunde der Culmination, oder des Auf- und Untergangs an, woraus ſich bey der Sonne die Tageslaͤnge, bey den uͤbrigen Geſtirnen die Dauer ihrer Sichtbarkeit u. dgl. finden laͤßt.
Es iſt hier nicht der Ort, die mannichfaltigen Aufgaben, die ſich hierdurch mechaniſch aufloͤſen laſſen, umſtaͤndlich anzufuͤhren. Es handeln davon die meiſten Lehrbuͤcher der Sternkunde; außerdem auch eigne Anweiſungen von Blaeu (Inſtitutio aſtronomica de uſu globorum, Amſt. 1634. 1652. 8.), Lulofs (Introd. ad cognitionem atque uſum utriusque globi, Lugd. Bat. 1748. 8.), Adams (Treatiſe deſcribing the conſtruction and explaining the uſe of new celeſtial and terreſtrial globes, the 2 edit. London, 1769. 4.) und Scheibel (Vollſtaͤndiger Unterricht
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/608>, abgerufen am 22.11.2024.
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