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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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beyder Beobachtungsorte, unabhängig von der Einwirkung des Berges, zu finden. Endlich mußtel noch, wegen der Schlüsse auf die Dichte der Erde, die Gestalt und Größe des Berges selbst bestimmt werden. Maskelyne stellte auf der Südseite des Berges 169, auf der Nordseite 168 Beobachtungen an 43 Sternen an, von welchen 40 mit einander verglichen, für den Unterschied der Scheitelpunkte beyder Orte 54,6 Sec. gaben. Nach den geometrischen Messungen fand nur ein Unterschied der Breiten von 42,94 Sec. statt, daß also die beyden entgegengesetzten Anziehungen des Berges diesen Unterschied um 11, 66 Sec. zu groß machten. Die Abmessungen sind noch bis 1776 fortgesetzt und berichtiget worden. Hutton (Philos. Trans. Vol. LXVIII. for 1778. no. 33.) theilt die dazu gehörigen Zeichnungen mit, und berechnet, daß sich die Anziehung der Erde zur Anziehung des Berges gegen das Bleyloth, wie 9 zu 5, verhalte. Da nun der Berg aus einem gleichförmigen Granit besteht, dessen Dichte 2 1/2mal größer ist, als die Dichte des Wassers, so folgt hieraus die mittlere Dichte der Erdkugel 4 1/2mal größer, als die Dichte des Wassers. Hiedurch werden alle Systeme widerlegt, welche aus der Erde eine hohle Kugel machen, und Hutton vermuthet, daß auf 1/4--1/3 von ihr aus Metallen bestehe.

Ich will diesem Artikel noch eine Anzeige einiger Schriften über die newtonische Gravitation beyfügen. Newtons Principia selbst traten zuerst im Jahre 1687. zu London auf Befehl der königlichen Societät ans Licht, und wurden von Roger Cotes (Cantabr. 1713. 4.) und von Heinrich Pemberton (Lond. 1726. 4.) aufs, neue herausgegeben. Man hat auch noch spätere Ausgaben (Amst. 1733. 4., Lond. 1746. 4.). Da aber dieses schwere Werk von Wenigen ohne Commentar gelesen werden kan, so sind die Ausgaben des Iacquier und le Sueur (Philos. nat. princ. math. perpetuis commentariis illustrata studio PP. Thomae le Sueur et Franc. Iacquier. Genevae, 1739. III To. 4. und noch vermehrter 1750. 4.) und Tessanek (Phil. nat. etc. commentationibus illustrata potissimum


beyder Beobachtungsorte, unabhaͤngig von der Einwirkung des Berges, zu finden. Endlich mußtel noch, wegen der Schluͤſſe auf die Dichte der Erde, die Geſtalt und Groͤße des Berges ſelbſt beſtimmt werden. Maſkelyne ſtellte auf der Suͤdſeite des Berges 169, auf der Nordſeite 168 Beobachtungen an 43 Sternen an, von welchen 40 mit einander verglichen, fuͤr den Unterſchied der Scheitelpunkte beyder Orte 54,6 Sec. gaben. Nach den geometriſchen Meſſungen fand nur ein Unterſchied der Breiten von 42,94 Sec. ſtatt, daß alſo die beyden entgegengeſetzten Anziehungen des Berges dieſen Unterſchied um 11, 66 Sec. zu groß machten. Die Abmeſſungen ſind noch bis 1776 fortgeſetzt und berichtiget worden. Hutton (Philoſ. Trans. Vol. LXVIII. for 1778. no. 33.) theilt die dazu gehoͤrigen Zeichnungen mit, und berechnet, daß ſich die Anziehung der Erde zur Anziehung des Berges gegen das Bleyloth, wie 9 zu 5, verhalte. Da nun der Berg aus einem gleichfoͤrmigen Granit beſteht, deſſen Dichte 2 1/2mal groͤßer iſt, als die Dichte des Waſſers, ſo folgt hieraus die mittlere Dichte der Erdkugel 4 1/2mal groͤßer, als die Dichte des Waſſers. Hiedurch werden alle Syſteme widerlegt, welche aus der Erde eine hohle Kugel machen, und Hutton vermuthet, daß auf 1/4—1/3 von ihr aus Metallen beſtehe.

Ich will dieſem Artikel noch eine Anzeige einiger Schriften uͤber die newtoniſche Gravitation beyfuͤgen. Newtons Principia ſelbſt traten zuerſt im Jahre 1687. zu London auf Befehl der koͤniglichen Societaͤt ans Licht, und wurden von Roger Cotes (Cantabr. 1713. 4.) und von Heinrich Pemberton (Lond. 1726. 4.) aufs, neue herausgegeben. Man hat auch noch ſpaͤtere Ausgaben (Amſt. 1733. 4., Lond. 1746. 4.). Da aber dieſes ſchwere Werk von Wenigen ohne Commentar geleſen werden kan, ſo ſind die Ausgaben des Iacquier und le Sueur (Philoſ. nat. princ. math. perpetuis commentariis illuſtrata ſtudio PP. Thomae le Sueur et Franc. Iacquier. Genevae, 1739. III To. 4. und noch vermehrter 1750. 4.) und Teſſanek (Phil. nat. etc. commentationibus illuſtrata potiſſimum

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[536/0542] beyder Beobachtungsorte, unabhaͤngig von der Einwirkung des Berges, zu finden. Endlich mußtel noch, wegen der Schluͤſſe auf die Dichte der Erde, die Geſtalt und Groͤße des Berges ſelbſt beſtimmt werden. Maſkelyne ſtellte auf der Suͤdſeite des Berges 169, auf der Nordſeite 168 Beobachtungen an 43 Sternen an, von welchen 40 mit einander verglichen, fuͤr den Unterſchied der Scheitelpunkte beyder Orte 54,6 Sec. gaben. Nach den geometriſchen Meſſungen fand nur ein Unterſchied der Breiten von 42,94 Sec. ſtatt, daß alſo die beyden entgegengeſetzten Anziehungen des Berges dieſen Unterſchied um 11, 66 Sec. zu groß machten. Die Abmeſſungen ſind noch bis 1776 fortgeſetzt und berichtiget worden. Hutton (Philoſ. Trans. Vol. LXVIII. for 1778. no. 33.) theilt die dazu gehoͤrigen Zeichnungen mit, und berechnet, daß ſich die Anziehung der Erde zur Anziehung des Berges gegen das Bleyloth, wie 9 zu 5, verhalte. Da nun der Berg aus einem gleichfoͤrmigen Granit beſteht, deſſen Dichte 2 1/2mal groͤßer iſt, als die Dichte des Waſſers, ſo folgt hieraus die mittlere Dichte der Erdkugel 4 1/2mal groͤßer, als die Dichte des Waſſers. Hiedurch werden alle Syſteme widerlegt, welche aus der Erde eine hohle Kugel machen, und Hutton vermuthet, daß auf 1/4—1/3 von ihr aus Metallen beſtehe. Ich will dieſem Artikel noch eine Anzeige einiger Schriften uͤber die newtoniſche Gravitation beyfuͤgen. Newtons Principia ſelbſt traten zuerſt im Jahre 1687. zu London auf Befehl der koͤniglichen Societaͤt ans Licht, und wurden von Roger Cotes (Cantabr. 1713. 4.) und von Heinrich Pemberton (Lond. 1726. 4.) aufs, neue herausgegeben. Man hat auch noch ſpaͤtere Ausgaben (Amſt. 1733. 4., Lond. 1746. 4.). Da aber dieſes ſchwere Werk von Wenigen ohne Commentar geleſen werden kan, ſo ſind die Ausgaben des Iacquier und le Sueur (Philoſ. nat. princ. math. perpetuis commentariis illuſtrata ſtudio PP. Thomae le Sueur et Franc. Iacquier. Genevae, 1739. III To. 4. und noch vermehrter 1750. 4.) und Teſſanek (Phil. nat. etc. commentationibus illuſtrata potiſſimum

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/542>, abgerufen am 25.11.2024.