durch die Kunst nachzuahmen. Da aber die Luftsäure ein so wichtiger Bestandtheil derselben ist, so hatte diese Unternehmung, ehe man die lustförmigen Stoffe genauer kennen lernte, unübersteigliche Schwierigkeiten. Man suchte anfänglich, ihnen dieses flüchtige geistige Wesen durch Gemenge von Eisenfeile und Schwefel mitzurheilen. Venel(Mem. sur l' analyse des eaux de Selters, in Mem. presentes a l' Acad. roy. Vol. II. p. 53. 80. sqq.) führte zuerst die Chymisten auf den rechten Weg, indem er den luftförmigen Stof durch Umschütteln in einer Flasche mit einer Blase aus dem Mineralwasser zu erhalten, und durch Auflösung des Mineralalkali mit Salzsäure in das gemeine Wasser zu bringen lehrte. Daß diese im Wasser gleichsam fixirte Luft das Eisen auflöslich mache, ward auch schon von Lane(Phil. Tr. Vol. LXIX. N. Hamburg. Magaz. B. XI. S. 483.) bemerkt. Jetzt ist es durch die Entde ckungen über die Gasarten sattsam erwiesen, daß dieser flüchtige Geist der Sauerbrunnen nichts anders, als Priestleys fixe Luft oder die Luftsäure sey, s. Gas, mephitisches, die man so leicht aus dem Aufbrausen der Kalkerden mit Säuren erhalten kann. Man hat seitdem eigne Werkzeuge erfunden, um das Wasser auf eine bequeme Art mit dieser Gasart zu imprägniren, (s. Parkers Maschine), wobey man denn die gehörige Menge Eisen und die übrigen Antheile an fixen Stoffen, leicht hinzuthun, und so die Sauerwasser sehr vollkommen nachahmen kan.
Macquer's Chymisches Wörterbuch, Art. Wasser, mineralische, mit Herrn Leonhardi Anm.
Zückert Beschreibung aller Gesundbrunnen Deutschlands, Königsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.
Gewicht, Pondus, Poids.
Die Größe des Drucks, den ein Körper durch seine Schwere äußert; die Größe seines Bestrebens zu fallen. Das Gewicht eines Körpers besteht aus der Summe der Bestrebungen, womit alle seine Theile zum Fall getrieben werden. Da nun alle Theile des Körpers Materie sind, und alle bekannte Materie schwer ist, so sind wir berechtiget, anzunehmen, daß das Gewicht eines Körpers desto größer sey, je mehr er Theile
durch die Kunſt nachzuahmen. Da aber die Luftſaͤure ein ſo wichtiger Beſtandtheil derſelben iſt, ſo hatte dieſe Unternehmung, ehe man die luſtfoͤrmigen Stoffe genauer kennen lernte, unuͤberſteigliche Schwierigkeiten. Man ſuchte anfaͤnglich, ihnen dieſes fluͤchtige geiſtige Weſen durch Gemenge von Eiſenfeile und Schwefel mitzurheilen. Venel(Mém. ſur l' analyſe des eaux de Selters, in Mém. préſentés à l' Acad. roy. Vol. II. p. 53. 80. ſqq.) fuͤhrte zuerſt die Chymiſten auf den rechten Weg, indem er den luftfoͤrmigen Stof durch Umſchuͤtteln in einer Flaſche mit einer Blaſe aus dem Mineralwaſſer zu erhalten, und durch Aufloͤſung des Mineralalkali mit Salzſaͤure in das gemeine Waſſer zu bringen lehrte. Daß dieſe im Waſſer gleichſam fixirte Luft das Eiſen aufloͤslich mache, ward auch ſchon von Lane(Phil. Tr. Vol. LXIX. N. Hamburg. Magaz. B. XI. S. 483.) bemerkt. Jetzt iſt es durch die Entde ckungen uͤber die Gasarten ſattſam erwieſen, daß dieſer fluͤchtige Geiſt der Sauerbrunnen nichts anders, als Prieſtleys fixe Luft oder die Luftſaͤure ſey, ſ. Gas, mephitiſches, die man ſo leicht aus dem Aufbrauſen der Kalkerden mit Saͤuren erhalten kann. Man hat ſeitdem eigne Werkzeuge erfunden, um das Waſſer auf eine bequeme Art mit dieſer Gasart zu impraͤgniren, (ſ. Parkers Maſchine), wobey man denn die gehoͤrige Menge Eiſen und die uͤbrigen Antheile an fixen Stoffen, leicht hinzuthun, und ſo die Sauerwaſſer ſehr vollkommen nachahmen kan.
Macquer's Chymiſches Woͤrterbuch, Art. Waſſer, mineraliſche, mit Herrn Leonhardi Anm.
Zuͤckert Beſchreibung aller Geſundbrunnen Deutſchlands, Koͤnigsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.
Gewicht, Pondus, Poids.
Die Groͤße des Drucks, den ein Koͤrper durch ſeine Schwere aͤußert; die Groͤße ſeines Beſtrebens zu fallen. Das Gewicht eines Koͤrpers beſteht aus der Summe der Beſtrebungen, womit alle ſeine Theile zum Fall getrieben werden. Da nun alle Theile des Koͤrpers Materie ſind, und alle bekannte Materie ſchwer iſt, ſo ſind wir berechtiget, anzunehmen, daß das Gewicht eines Koͤrpers deſto groͤßer ſey, je mehr er Theile
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durch die Kunſt nachzuahmen. Da aber die Luftſaͤure ein ſo wichtiger Beſtandtheil derſelben iſt, ſo hatte dieſe Unternehmung, ehe man die luſtfoͤrmigen Stoffe genauer kennen lernte, unuͤberſteigliche Schwierigkeiten. Man ſuchte anfaͤnglich, ihnen dieſes fluͤchtige geiſtige Weſen durch Gemenge von Eiſenfeile und Schwefel mitzurheilen. Venel (Mém. ſur l' analyſe des eaux de Selters, in Mém. préſentés à l' Acad. roy. Vol. II. p. 53. 80. ſqq.) fuͤhrte zuerſt die Chymiſten auf den rechten Weg, indem er den luftfoͤrmigen Stof durch Umſchuͤtteln in einer Flaſche mit einer Blaſe aus dem Mineralwaſſer zu erhalten, und durch Aufloͤſung des Mineralalkali mit Salzſaͤure in das gemeine Waſſer zu bringen lehrte. Daß dieſe im Waſſer gleichſam fixirte Luft das Eiſen aufloͤslich mache, ward auch ſchon von Lane (Phil. Tr. Vol. LXIX. N. Hamburg. Magaz. B. XI. S. 483.) bemerkt. Jetzt iſt es durch die Entde ckungen uͤber die Gasarten ſattſam erwieſen, daß dieſer fluͤchtige Geiſt der Sauerbrunnen nichts anders, als Prieſtleys fixe Luft oder die Luftſaͤure ſey, ſ. Gas, mephitiſches, die man ſo leicht aus dem Aufbrauſen der Kalkerden mit Saͤuren erhalten kann. Man hat ſeitdem eigne Werkzeuge erfunden, um das Waſſer auf eine bequeme Art mit dieſer Gasart zu impraͤgniren, (ſ. Parkers Maſchine), wobey man denn die gehoͤrige Menge Eiſen und die uͤbrigen Antheile an fixen Stoffen, leicht hinzuthun, und ſo die Sauerwaſſer ſehr vollkommen nachahmen kan.
Macquer's Chymiſches Woͤrterbuch, Art. Waſſer, mineraliſche, mit Herrn Leonhardi Anm.
Zuͤckert Beſchreibung aller Geſundbrunnen Deutſchlands, Koͤnigsberg, zwote Aufl. 1776. gr. 8.
Gewicht, Pondus, Poids.
Die Groͤße des Drucks, den ein Koͤrper durch ſeine Schwere aͤußert; die Groͤße ſeines Beſtrebens zu fallen. Das Gewicht eines Koͤrpers beſteht aus der Summe der Beſtrebungen, womit alle ſeine Theile zum Fall getrieben werden. Da nun alle Theile des Koͤrpers Materie ſind, und alle bekannte Materie ſchwer iſt, ſo ſind wir berechtiget, anzunehmen, daß das Gewicht eines Koͤrpers deſto groͤßer ſey, je mehr er Theile
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/497>, abgerufen am 25.11.2024.
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