daß der Schaden, den die Pflanzen bey Nacht thun, durch den Vortheil, den sie den Tag über bringen, bey weitem überwogen werde, weil die schädliche Luft aus einer Pflanze die ganze Nacht über kaum (1/100) von der dephlogistisirten Luft beträgt, die an einem heitern Tage in zwo Stunden aus ihr hervorkömmt. Senebier in Genf (Memoires physico-chymiques sur l'influence de la lumiere solaire pour modifier les etres des trois regnes de la nature. a Geneve 1782. III. To. 8. Recherches sur l'influence de la lumiere solaire pour metamorphoser l'air fixe en air pur par la vegetation, ebend. 1783. 8.) hat zu behaupten gesucht, daß die Pflanzen in der Nacht gar keine Luft gäben, worauf Ingenhouß (Vermischte Schriften, durch Molitor, Wien, 1784. gr. 8. II. B. Num. 8.) geantwortet, und die Richtigkit seiner Versuche bestätiget hat. Die reinste Luft erhielt er aus einigen Wasserpflanzen und dem grünen Schlamm in einem steinernen Troge. s. Gas, dephlogistisirtes.
So wirkt die Vegetation der Pflanzen dem Athemholen, der Verbrennung, Fäulniß u. s. w. unaufhörlich entgegen, und erhält dadurch die Atmosphäre stets in dem nöthigen mittlern Zustande der Reinigkeit. Wenn im Winter die Kälte das Wachsthum der Pflanzen hindert, so hemmt sie zugleich auch den Fortgang der Fäulniß. In sumpfigen Gegenden wachsen gerade solche Pflanzen, welche die Luft am stärksten reinigen. Die dephlogistisirte Luft ist schwerer, als die phlogistisirte, daher sie sich, sobald sie aus den Blättern kömmt, niederwärts senket. So weise und wohlthätige Anstalten hat der Schöpfer zu Erhaltung der nöthigen Reinigkeit des Luftkreises getroffen.
Da überdies die durch Respiration und Fäulniß verdorbene Luft durch Schütteln im Wasser verbessert wird, so können noch außerdem die Bewegungen des Meeres und der Flüsse, vornehmlich aber das Herabfallen des Regens und Thaues zur Reinigung der Atmosphäre beytragen.
Von dem Grade der Reinigkeit oder Heilsamkeit der Luft an verschiedenen Orten der Erde, und dem Werkzeuge, wodurch man denselben zu bestimmen sucht, finden sich
daß der Schaden, den die Pflanzen bey Nacht thun, durch den Vortheil, den ſie den Tag uͤber bringen, bey weitem uͤberwogen werde, weil die ſchaͤdliche Luft aus einer Pflanze die ganze Nacht uͤber kaum (1/100) von der dephlogiſtiſirten Luft betraͤgt, die an einem heitern Tage in zwo Stunden aus ihr hervorkoͤmmt. Senebier in Genf (Mémoires phyſico-chymiques ſur l'influence de la lumière ſolaire pour modifier les êtres des trois regnes de la nature. à Geneve 1782. III. To. 8. Recherches ſur l'influence de la lumière ſolaire pour metamorphoſer l'air fixe en air pur par la vegetation, ebend. 1783. 8.) hat zu behaupten geſucht, daß die Pflanzen in der Nacht gar keine Luft gaͤben, worauf Ingenhouß (Vermiſchte Schriften, durch Molitor, Wien, 1784. gr. 8. II. B. Num. 8.) geantwortet, und die Richtigkit ſeiner Verſuche beſtaͤtiget hat. Die reinſte Luft erhielt er aus einigen Waſſerpflanzen und dem gruͤnen Schlamm in einem ſteinernen Troge. ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes.
So wirkt die Vegetation der Pflanzen dem Athemholen, der Verbrennung, Faͤulniß u. ſ. w. unaufhoͤrlich entgegen, und erhaͤlt dadurch die Atmoſphaͤre ſtets in dem noͤthigen mittlern Zuſtande der Reinigkeit. Wenn im Winter die Kaͤlte das Wachsthum der Pflanzen hindert, ſo hemmt ſie zugleich auch den Fortgang der Faͤulniß. In ſumpfigen Gegenden wachſen gerade ſolche Pflanzen, welche die Luft am ſtaͤrkſten reinigen. Die dephlogiſtiſirte Luft iſt ſchwerer, als die phlogiſtiſirte, daher ſie ſich, ſobald ſie aus den Blaͤttern koͤmmt, niederwaͤrts ſenket. So weiſe und wohlthaͤtige Anſtalten hat der Schoͤpfer zu Erhaltung der noͤthigen Reinigkeit des Luftkreiſes getroffen.
Da uͤberdies die durch Reſpiration und Faͤulniß verdorbene Luft durch Schuͤtteln im Waſſer verbeſſert wird, ſo koͤnnen noch außerdem die Bewegungen des Meeres und der Fluͤſſe, vornehmlich aber das Herabfallen des Regens und Thaues zur Reinigung der Atmoſphaͤre beytragen.
Von dem Grade der Reinigkeit oder Heilſamkeit der Luft an verſchiedenen Orten der Erde, und dem Werkzeuge, wodurch man denſelben zu beſtimmen ſucht, finden ſich
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daß der Schaden, den die Pflanzen bey Nacht thun, durch den Vortheil, den ſie den Tag uͤber bringen, bey weitem uͤberwogen werde, weil die ſchaͤdliche Luft aus einer Pflanze die ganze Nacht uͤber kaum (1/100) von der dephlogiſtiſirten Luft betraͤgt, die an einem heitern Tage in zwo Stunden aus ihr hervorkoͤmmt. Senebier in Genf (Mémoires phyſico-chymiques ſur l'influence de la lumière ſolaire pour modifier les êtres des trois regnes de la nature. à Geneve 1782. III. To. 8. Recherches ſur l'influence de la lumière ſolaire pour metamorphoſer l'air fixe en air pur par la vegetation, ebend. 1783. 8.) hat zu behaupten geſucht, daß die Pflanzen in der Nacht gar keine Luft gaͤben, worauf Ingenhouß (Vermiſchte Schriften, durch Molitor, Wien, 1784. gr. 8. II. B. Num. 8.) geantwortet, und die Richtigkit ſeiner Verſuche beſtaͤtiget hat. Die reinſte Luft erhielt er aus einigen Waſſerpflanzen und dem gruͤnen Schlamm in einem ſteinernen Troge. ſ. Gas, dephlogiſtiſirtes.
So wirkt die Vegetation der Pflanzen dem Athemholen, der Verbrennung, Faͤulniß u. ſ. w. unaufhoͤrlich entgegen, und erhaͤlt dadurch die Atmoſphaͤre ſtets in dem noͤthigen mittlern Zuſtande der Reinigkeit. Wenn im Winter die Kaͤlte das Wachsthum der Pflanzen hindert, ſo hemmt ſie zugleich auch den Fortgang der Faͤulniß. In ſumpfigen Gegenden wachſen gerade ſolche Pflanzen, welche die Luft am ſtaͤrkſten reinigen. Die dephlogiſtiſirte Luft iſt ſchwerer, als die phlogiſtiſirte, daher ſie ſich, ſobald ſie aus den Blaͤttern koͤmmt, niederwaͤrts ſenket. So weiſe und wohlthaͤtige Anſtalten hat der Schoͤpfer zu Erhaltung der noͤthigen Reinigkeit des Luftkreiſes getroffen.
Da uͤberdies die durch Reſpiration und Faͤulniß verdorbene Luft durch Schuͤtteln im Waſſer verbeſſert wird, ſo koͤnnen noch außerdem die Bewegungen des Meeres und der Fluͤſſe, vornehmlich aber das Herabfallen des Regens und Thaues zur Reinigung der Atmoſphaͤre beytragen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/365>, abgerufen am 28.11.2024.
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