Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Fontaine, s. Springbrunnen. Fossilien, Fossilia, Fossiles. Diesen Namen führen im weitläuftigsten Verstande alle aus der Erde gegrabne natürliche Körper, zu welchem der drey Naturreiche sie auch gehören mögen. So rechnet man das gegrabne Elfenbein (ebur fossile), die unter der Erde gefundenen Thierknochen, Conchylien, das gegrabne Holz u. dgl. zu den Fossilien. Im eingeschränktern Verstande bezeichnet dies Wort die unorganischen Körper des Mineralreichs, s. Mineralien. Friction, s. Reiben. Frictionsmaschine, s. Reiben. Frost, Frigus glaciale, Gelu, Gelee. Derjenige Zustand des Luftkreises, bey welchem das Wasser und andere gewöhnlich flüßige Körper in den Zustand der Festigkeit übergegangen oder gefroren sind, s. Gefrierung. Wenn an irgend einem Orte der Erde die freye Luft so stark erkältet wird, daß sie dem Wasser Wärme oder Feuer genug entziehet, um ihm dadurch seine Flüßigkeit zu rauben und es in Eis zu verwandeln, so sagt man, es friere, es trete ein Frost ein. Der hiezu erforderliche Grad der Temperatur ist, soviel man bis jetzt weiß, jederzeit und an allen Orten einerley, s. Thermometer, und bestimmt den Anfang des Frostes. Bey zunehmender Kälte wird auch der Frost stärker; es gefrieren Liquoren, die bey der Temperatur des Eispunkts noch flüßig blieben, der Frost dringt durch die Mauern der Gebäude, selbst schnelle Ströme gefrieren auf der Oberfläche entweder zum Theil oder ganz bis auf eine
Fontaine, ſ. Springbrunnen. Foſſilien, Foſſilia, Foſſiles. Dieſen Namen fuͤhren im weitlaͤuftigſten Verſtande alle aus der Erde gegrabne natuͤrliche Koͤrper, zu welchem der drey Naturreiche ſie auch gehoͤren moͤgen. So rechnet man das gegrabne Elfenbein (ebur foſſile), die unter der Erde gefundenen Thierknochen, Conchylien, das gegrabne Holz u. dgl. zu den Foſſilien. Im eingeſchraͤnktern Verſtande bezeichnet dies Wort die unorganiſchen Koͤrper des Mineralreichs, ſ. Mineralien. Friction, ſ. Reiben. Frictionsmaſchine, ſ. Reiben. Froſt, Frigus glaciale, Gelu, Gelée. Derjenige Zuſtand des Luftkreiſes, bey welchem das Waſſer und andere gewoͤhnlich fluͤßige Koͤrper in den Zuſtand der Feſtigkeit uͤbergegangen oder gefroren ſind, ſ. Gefrierung. Wenn an irgend einem Orte der Erde die freye Luft ſo ſtark erkaͤltet wird, daß ſie dem Waſſer Waͤrme oder Feuer genug entziehet, um ihm dadurch ſeine Fluͤßigkeit zu rauben und es in Eis zu verwandeln, ſo ſagt man, es friere, es trete ein Froſt ein. Der hiezu erforderliche Grad der Temperatur iſt, ſoviel man bis jetzt weiß, jederzeit und an allen Orten einerley, ſ. Thermometer, und beſtimmt den Anfang des Froſtes. Bey zunehmender Kaͤlte wird auch der Froſt ſtaͤrker; es gefrieren Liquoren, die bey der Temperatur des Eispunkts noch fluͤßig blieben, der Froſt dringt durch die Mauern der Gebaͤude, ſelbſt ſchnelle Stroͤme gefrieren auf der Oberflaͤche entweder zum Theil oder ganz bis auf eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><hi rendition="#b"><pb facs="#f0335" xml:id="P.2.329" n="329"/><lb/> Zeichen,</hi> und nach eben der Richtung drehen ſich auch alle Weltkoͤrper, von denen es bekannt iſt, um ihre Axen. Das heißt ſoviel, als: Alle Kreislaͤufe im Sonnenſyſtem ſind ſo gerichtet, daß ſie einem Zuſchauer, der <hi rendition="#b">innerhalb</hi> des Kreiſes ſteht, und das Haupt gegen die <hi rendition="#b">noͤrdlichen</hi> Fixſterne kehrt, <hi rendition="#b">von der Rechten zur Linken</hi> gehen.</p> <p> <hi rendition="#b">Fontaine, ſ. Springbrunnen.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Foſſilien, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Foſſilia</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Foſſiles</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dieſen Namen fuͤhren im weitlaͤuftigſten Verſtande alle aus der Erde gegrabne natuͤrliche Koͤrper, zu welchem der drey Naturreiche ſie auch gehoͤren moͤgen. So rechnet man das gegrabne Elfenbein <hi rendition="#aq">(ebur foſſile),</hi> die unter der Erde gefundenen Thierknochen, Conchylien, das gegrabne Holz u. dgl. zu den Foſſilien.</p> <p>Im eingeſchraͤnktern Verſtande bezeichnet dies Wort die unorganiſchen Koͤrper des Mineralreichs, <hi rendition="#b">ſ. Mineralien.</hi></p> <p> <hi rendition="#b">Friction, ſ. Reiben.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Frictionsmaſchine, ſ. Reiben.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Froſt, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Frigus glaciale, Gelu</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Gelée</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Derjenige Zuſtand des Luftkreiſes, bey welchem das Waſſer und andere gewoͤhnlich fluͤßige Koͤrper in den Zuſtand der Feſtigkeit uͤbergegangen oder <hi rendition="#b">gefroren</hi> ſind, <hi rendition="#b">ſ. Gefrierung.</hi></p> <p>Wenn an irgend einem Orte der Erde die freye Luft ſo ſtark erkaͤltet wird, daß ſie dem Waſſer Waͤrme oder Feuer genug entziehet, um ihm dadurch ſeine Fluͤßigkeit zu rauben und es in <hi rendition="#b">Eis</hi> zu verwandeln, ſo ſagt man, es friere, es trete ein Froſt ein. Der hiezu erforderliche Grad der Temperatur iſt, ſoviel man bis jetzt weiß, jederzeit und an allen Orten einerley, <hi rendition="#b">ſ. Thermometer,</hi> und beſtimmt den Anfang des Froſtes.</p> <p>Bey zunehmender Kaͤlte wird auch der Froſt ſtaͤrker; es gefrieren Liquoren, die bey der Temperatur des Eispunkts noch fluͤßig blieben, der Froſt dringt durch die Mauern der Gebaͤude, ſelbſt ſchnelle Stroͤme gefrieren auf der Oberflaͤche entweder zum Theil oder ganz bis auf eine<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [329/0335]
Zeichen, und nach eben der Richtung drehen ſich auch alle Weltkoͤrper, von denen es bekannt iſt, um ihre Axen. Das heißt ſoviel, als: Alle Kreislaͤufe im Sonnenſyſtem ſind ſo gerichtet, daß ſie einem Zuſchauer, der innerhalb des Kreiſes ſteht, und das Haupt gegen die noͤrdlichen Fixſterne kehrt, von der Rechten zur Linken gehen.
Fontaine, ſ. Springbrunnen.
Foſſilien, Foſſilia, Foſſiles.
Dieſen Namen fuͤhren im weitlaͤuftigſten Verſtande alle aus der Erde gegrabne natuͤrliche Koͤrper, zu welchem der drey Naturreiche ſie auch gehoͤren moͤgen. So rechnet man das gegrabne Elfenbein (ebur foſſile), die unter der Erde gefundenen Thierknochen, Conchylien, das gegrabne Holz u. dgl. zu den Foſſilien.
Im eingeſchraͤnktern Verſtande bezeichnet dies Wort die unorganiſchen Koͤrper des Mineralreichs, ſ. Mineralien.
Friction, ſ. Reiben.
Frictionsmaſchine, ſ. Reiben.
Froſt, Frigus glaciale, Gelu, Gelée.
Derjenige Zuſtand des Luftkreiſes, bey welchem das Waſſer und andere gewoͤhnlich fluͤßige Koͤrper in den Zuſtand der Feſtigkeit uͤbergegangen oder gefroren ſind, ſ. Gefrierung.
Wenn an irgend einem Orte der Erde die freye Luft ſo ſtark erkaͤltet wird, daß ſie dem Waſſer Waͤrme oder Feuer genug entziehet, um ihm dadurch ſeine Fluͤßigkeit zu rauben und es in Eis zu verwandeln, ſo ſagt man, es friere, es trete ein Froſt ein. Der hiezu erforderliche Grad der Temperatur iſt, ſoviel man bis jetzt weiß, jederzeit und an allen Orten einerley, ſ. Thermometer, und beſtimmt den Anfang des Froſtes.
Bey zunehmender Kaͤlte wird auch der Froſt ſtaͤrker; es gefrieren Liquoren, die bey der Temperatur des Eispunkts noch fluͤßig blieben, der Froſt dringt durch die Mauern der Gebaͤude, ſelbſt ſchnelle Stroͤme gefrieren auf der Oberflaͤche entweder zum Theil oder ganz bis auf eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |