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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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re Belegung selbst berühren muß; auf diese Art kan die Flasche, wie gewöhnlich, geladen und entladen werden. Nimmt man aber nach der Ladung die innere Röhre mit dem Drathe und Knopfe heraus, so ist die innere Belegung ganz isolirt, und man kan so die Flasche geladen bey sich tragen oder versenden, ohne daß sie die Ladung so bald verlöhre. Donndotf (Lehre von der Elektricität, Erfurt, 1784. II B. gr. 8. Erster Band S. 57.) beschreibt diese Flasche mit einigen kleinen Abänderungen umständlich, giebt auch (ebend. S. 60. u. f.) noch eine ähnliche Einrichtung für letwas größere Flaschen an. Ladung, Entladung und dabey vorkommende Erscheinungen.

Die Ladung der elektrischen Platten und Flaschen besteht darinn, daß man der einen Belegung oder Seite die positive, der andern die negative Elektricität mittheilt. Da nun die gewöhnlichen Elektrisirmaschinen so eingerichtet sind, daß man aus ihrem Conductor oder ersten Leiter positive, und aus ihrem Reibzeuge, wenn dasselbe isolirt wird, zugleich negative Elektricität erhalten kan, so wird eine Flasche geladen, wenn man z. B. ihre innere Seite mit dem Conductor, die äußere mit dem isolirten Reibzeuge einer Elektrisirmaschine durch Dräthe oder Ketten verbindet, und die Maschine in Bewegung setzt. Zur Verbindung der äußern Seite darf man nur den Drath auf den Tisch legen, und die Flasche mit dem belegten Boden CD darauf setzen; zur Verbindung der innern wird der Drath oder die Kette mit einem am Ende befindlichen Häckchen bey B an den messingenen Stab gehangen, oder auch ein paarmal darum geschlungen. So kan man stark oder schwach laden, je nachdem man die Bewegung der Maschine eine längere oder kürzere Zeit fortsetzt. Dies ist nach Priestley (Geschichte der Elektric. S. 360.) die kräftigste Art, Flaschen zu laden, bey welcher eine jede Seite eben die Elektricität bekömmt, die die andere hergiebt.

Es ist aber keinesweges nöthig, beyde Seiten der Flasche durch wirkliche Mittheilung zu elektrisiren. Gewöhnlich


re Belegung ſelbſt beruͤhren muß; auf dieſe Art kan die Flaſche, wie gewoͤhnlich, geladen und entladen werden. Nimmt man aber nach der Ladung die innere Roͤhre mit dem Drathe und Knopfe heraus, ſo iſt die innere Belegung ganz iſolirt, und man kan ſo die Flaſche geladen bey ſich tragen oder verſenden, ohne daß ſie die Ladung ſo bald verloͤhre. Donndotf (Lehre von der Elektricitaͤt, Erfurt, 1784. II B. gr. 8. Erſter Band S. 57.) beſchreibt dieſe Flaſche mit einigen kleinen Abaͤnderungen umſtaͤndlich, giebt auch (ebend. S. 60. u. f.) noch eine aͤhnliche Einrichtung fuͤr letwas groͤßere Flaſchen an. Ladung, Entladung und dabey vorkommende Erſcheinungen.

Die Ladung der elektriſchen Platten und Flaſchen beſteht darinn, daß man der einen Belegung oder Seite die poſitive, der andern die negative Elektricitaͤt mittheilt. Da nun die gewoͤhnlichen Elektriſirmaſchinen ſo eingerichtet ſind, daß man aus ihrem Conductor oder erſten Leiter poſitive, und aus ihrem Reibzeuge, wenn daſſelbe iſolirt wird, zugleich negative Elektricitaͤt erhalten kan, ſo wird eine Flaſche geladen, wenn man z. B. ihre innere Seite mit dem Conductor, die aͤußere mit dem iſolirten Reibzeuge einer Elektriſirmaſchine durch Draͤthe oder Ketten verbindet, und die Maſchine in Bewegung ſetzt. Zur Verbindung der aͤußern Seite darf man nur den Drath auf den Tiſch legen, und die Flaſche mit dem belegten Boden CD darauf ſetzen; zur Verbindung der innern wird der Drath oder die Kette mit einem am Ende befindlichen Haͤckchen bey B an den meſſingenen Stab gehangen, oder auch ein paarmal darum geſchlungen. So kan man ſtark oder ſchwach laden, je nachdem man die Bewegung der Maſchine eine laͤngere oder kuͤrzere Zeit fortſetzt. Dies iſt nach Prieſtley (Geſchichte der Elektric. S. 360.) die kraͤftigſte Art, Flaſchen zu laden, bey welcher eine jede Seite eben die Elektricitaͤt bekoͤmmt, die die andere hergiebt.

Es iſt aber keinesweges noͤthig, beyde Seiten der Flaſche durch wirkliche Mittheilung zu elektriſiren. Gewoͤhnlich

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[292/0298] re Belegung ſelbſt beruͤhren muß; auf dieſe Art kan die Flaſche, wie gewoͤhnlich, geladen und entladen werden. Nimmt man aber nach der Ladung die innere Roͤhre mit dem Drathe und Knopfe heraus, ſo iſt die innere Belegung ganz iſolirt, und man kan ſo die Flaſche geladen bey ſich tragen oder verſenden, ohne daß ſie die Ladung ſo bald verloͤhre. Donndotf (Lehre von der Elektricitaͤt, Erfurt, 1784. II B. gr. 8. Erſter Band S. 57.) beſchreibt dieſe Flaſche mit einigen kleinen Abaͤnderungen umſtaͤndlich, giebt auch (ebend. S. 60. u. f.) noch eine aͤhnliche Einrichtung fuͤr letwas groͤßere Flaſchen an. Ladung, Entladung und dabey vorkommende Erſcheinungen. Die Ladung der elektriſchen Platten und Flaſchen beſteht darinn, daß man der einen Belegung oder Seite die poſitive, der andern die negative Elektricitaͤt mittheilt. Da nun die gewoͤhnlichen Elektriſirmaſchinen ſo eingerichtet ſind, daß man aus ihrem Conductor oder erſten Leiter poſitive, und aus ihrem Reibzeuge, wenn daſſelbe iſolirt wird, zugleich negative Elektricitaͤt erhalten kan, ſo wird eine Flaſche geladen, wenn man z. B. ihre innere Seite mit dem Conductor, die aͤußere mit dem iſolirten Reibzeuge einer Elektriſirmaſchine durch Draͤthe oder Ketten verbindet, und die Maſchine in Bewegung ſetzt. Zur Verbindung der aͤußern Seite darf man nur den Drath auf den Tiſch legen, und die Flaſche mit dem belegten Boden CD darauf ſetzen; zur Verbindung der innern wird der Drath oder die Kette mit einem am Ende befindlichen Haͤckchen bey B an den meſſingenen Stab gehangen, oder auch ein paarmal darum geſchlungen. So kan man ſtark oder ſchwach laden, je nachdem man die Bewegung der Maſchine eine laͤngere oder kuͤrzere Zeit fortſetzt. Dies iſt nach Prieſtley (Geſchichte der Elektric. S. 360.) die kraͤftigſte Art, Flaſchen zu laden, bey welcher eine jede Seite eben die Elektricitaͤt bekoͤmmt, die die andere hergiebt. Es iſt aber keinesweges noͤthig, beyde Seiten der Flaſche durch wirkliche Mittheilung zu elektriſiren. Gewoͤhnlich

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/298>, abgerufen am 22.11.2024.