einander mit einer starken Explosion über. Diese heißt der elektrische Schlag, die elektrische Erschütterung rc. so wie der ganze Vorgang die Entladung, das Losschlagen, auch der kleistische, musschenbroekische, oder Leidner Versuch(experimentum Leidense, experience de Leide) und der Inbegrif der dabey vorkommenden Erscheinungen die verstärkte Elektricität genannt wird. Ich werde in diesem Artikel zuerst von der Bereitung und den verschiedenen Arten der Ladungsflaschen, dann von ihrer Ladung, Entladung und den dabey vorkommenden Erscheinungen handeln, hierauf die Geschichte des leidner Versuchs erzählen, und mit der Erkiärung der Erscheinungen aus den vornehmsten Theorien über die Elektricität den Beschluß machen. Bereitung und verschiedene Einrichtung der Ladungsflaschen.
Der allgemeine Begrif der Ladungsflasche oder Platte ist der, daß sie aus einem an sich elektrischen dünnen Körper besteht, dessen beyden Seiten Elektricität mitgetheilt werden kan. Hiezu wird nun gewöhnlich Glas genommen. Je größer es ist, desto stärker kan es geladen werden. Die Dicke des Glases aber kömmt hiebey sehr in Betrachtung; denn ein dünneres Glas kan zwar leichter und stärker geladen werden, als ein dickes; es ist aber auch der Gefahr mehr ausgesetzt, durch die Gewalt der elektrischen Anziehung bey allzu starker Ladung zersprengt zu werden. Man kan daher die sehr dünnen Flaschen oder Platten zwar einzeln gebrauchen; wenn man aber mehrere mit einander verbinden will, s. Batterie, elektrische, so muß man stärkeres und wohl abgekühltes Glas dazu wählen.
Auf die Gestalt des Glases kömmt hiebey nichts an. Zu Flaschen für Batterien nimmt man gewöhnlich große cylindrische, oder sogenannte Zuckergläser; zum einzelnen Gebrauche Apothekerflaschen, welche cylindrisch sind, aber einen etwas engern Hals haben, wie Taf. IX. Fig. 31. zeigt, oder für kleine Versuche die ganz gemeinen Arzneygläser.
Weil das Glas, so wie alle elektrische Körper, die mitgetheilte
einander mit einer ſtarken Exploſion uͤber. Dieſe heißt der elektriſche Schlag, die elektriſche Erſchuͤtterung rc. ſo wie der ganze Vorgang die Entladung, das Losſchlagen, auch der kleiſtiſche, muſſchenbroekiſche, oder Leidner Verſuch(experimentum Leidenſe, experience de Leide) und der Inbegrif der dabey vorkommenden Erſcheinungen die verſtaͤrkte Elektricitaͤt genannt wird. Ich werde in dieſem Artikel zuerſt von der Bereitung und den verſchiedenen Arten der Ladungsflaſchen, dann von ihrer Ladung, Entladung und den dabey vorkommenden Erſcheinungen handeln, hierauf die Geſchichte des leidner Verſuchs erzaͤhlen, und mit der Erkiaͤrung der Erſcheinungen aus den vornehmſten Theorien uͤber die Elektricitaͤt den Beſchluß machen. Bereitung und verſchiedene Einrichtung der Ladungsflaſchen.
Der allgemeine Begrif der Ladungsflaſche oder Platte iſt der, daß ſie aus einem an ſich elektriſchen duͤnnen Koͤrper beſteht, deſſen beyden Seiten Elektricitaͤt mitgetheilt werden kan. Hiezu wird nun gewoͤhnlich Glas genommen. Je groͤßer es iſt, deſto ſtaͤrker kan es geladen werden. Die Dicke des Glaſes aber koͤmmt hiebey ſehr in Betrachtung; denn ein duͤnneres Glas kan zwar leichter und ſtaͤrker geladen werden, als ein dickes; es iſt aber auch der Gefahr mehr ausgeſetzt, durch die Gewalt der elektriſchen Anziehung bey allzu ſtarker Ladung zerſprengt zu werden. Man kan daher die ſehr duͤnnen Flaſchen oder Platten zwar einzeln gebrauchen; wenn man aber mehrere mit einander verbinden will, ſ. Batterie, elektriſche, ſo muß man ſtaͤrkeres und wohl abgekuͤhltes Glas dazu waͤhlen.
Auf die Geſtalt des Glaſes koͤmmt hiebey nichts an. Zu Flaſchen fuͤr Batterien nimmt man gewoͤhnlich große cylindriſche, oder ſogenannte Zuckerglaͤſer; zum einzelnen Gebrauche Apothekerflaſchen, welche cylindriſch ſind, aber einen etwas engern Hals haben, wie Taf. IX. Fig. 31. zeigt, oder fuͤr kleine Verſuche die ganz gemeinen Arzneyglaͤſer.
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Der allgemeine Begrif der Ladungsflaſche oder Platte iſt der, daß ſie aus einem an ſich elektriſchen duͤnnen Koͤrper beſteht, deſſen beyden Seiten Elektricitaͤt mitgetheilt werden kan. Hiezu wird nun gewoͤhnlich Glas genommen. Je groͤßer es iſt, deſto ſtaͤrker kan es geladen werden. Die Dicke des Glaſes aber koͤmmt hiebey ſehr in Betrachtung; denn ein duͤnneres Glas kan zwar leichter und ſtaͤrker geladen werden, als ein dickes; es iſt aber auch der Gefahr mehr ausgeſetzt, durch die Gewalt der elektriſchen Anziehung bey allzu ſtarker Ladung zerſprengt zu werden. Man kan daher die ſehr duͤnnen Flaſchen oder Platten zwar einzeln gebrauchen; wenn man aber mehrere mit einander verbinden will, ſ. Batterie, elektriſche, ſo muß man ſtaͤrkeres und wohl abgekuͤhltes Glas dazu waͤhlen.
Auf die Geſtalt des Glaſes koͤmmt hiebey nichts an. Zu Flaſchen fuͤr Batterien nimmt man gewoͤhnlich große cylindriſche, oder ſogenannte Zuckerglaͤſer; zum einzelnen Gebrauche Apothekerflaſchen, welche cylindriſch ſind, aber einen etwas engern Hals haben, wie Taf. IX. Fig. 31. zeigt, oder fuͤr kleine Verſuche die ganz gemeinen Arzneyglaͤſer.
Weil das Glas, ſo wie alle elektriſche Koͤrper, die mitgetheilte
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/294>, abgerufen am 25.11.2024.
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